Familienstiftungen Paul Wolfgang Merkel und Werner Zeller
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Boteslaw I. KÖNIG VON POLEN

Boteslaw I. KÖNIG VON POLEN[1]

männlich 0967 - 1025  (58 Jahre)

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  • Name Boteslaw I. KÖNIG VON POLEN 
    Geburt 0965 0967 
    Geschlecht männlich 
    Tod 17 Jun 1025 
    Personen-Kennung I59138  Merkel-Zeller
    Zuletzt bearbeitet am 28 Jun 2017 

    Familie Emnilda VON SLOWENIEN,   geb. um 0973   gest. um 1017 (Alter 44 Jahre) 
    Notizen 
    • aus der 3. Ehe Boleslaws mit Emnilda (auch Emnildis oder Emnild; * um 973; † um 1017), Tochter des sorbischen Fürsten Dobromir aus der Lausitz gingen folgende Kinder hervor:
      Tochter N. N. (* um 988; † nach 1013), Äbtissin eines namentlich unbekannten Klosters; Reglindis (* um 989; † nach 21. März 1016), verheiratet 1002 mit Markgraf Hermann von Meißen I; Mieszko II. Lambert (* 990; † 10. Mai 1034), ab 1025 König von Polen, verheiratet 1013 mit Richeza (Polen), Nichte Kaiser Ottos III.; Tochter N. N. (* um 995; † nach 1018), verheiratet zwischen 1009/1012 mit Swjatopolk I. (Russland), Großfürst der Kiewer Rus; Otto (Polen) (* um 1000; † 1033), ab 1031/1032 Herzog von Polen;
    Kinder 
     1. Miesezylaw I. VON POLEN,   geb. um 0990   gest. 1034 (Alter 44 Jahre)
    Zuletzt bearbeitet am 28 Jun 2017 
    Familien-Kennung F26318  Familienblatt  |  Familientafel

  • Notizen 
    • Wikipedia: Boleslaw I. (genannt „der Tapfere“, polnisch Boleslaw I Chrobry, lateinisch Boleslaus; * 965 /967; † 17. Juni 1025 ) aus der Herrscherfamilie der Piasten war ab 992 Herzog von Polen und im Jahr 1025 erster König von Polen. Er war ab 1003 bis 1004 als Boleslav IV. Herzog von Böhmen.
      Boleslaw war ein eifriger Verbreiter des Christentums in Polen. Durch die erfolgreiche Gründung einer unabhängigen polnischen Kirchenprovinz mit dem Erzbistum Gnesen, die nur dem Papst in Rom direkt unterstand, wurde die Auflösung der Abhängigkeit vom deutschen Kirchenklerus des Magdeburger Erzbistums ermöglicht. Allerdings versuchte der Erzbischof zu Magdeburg, Norbert von Xanten, noch um 1130, die polnische Kirche seinem Primat zu unterwerfen. Die Entscheidung Kaiser Ottos III., Polens Souveränität anzuerkennen, vor allem aber die Gründung des Erzbistums in Gnesen zu befürworten, stieß somit lange Zeit beim hohen deutschen Klerus auf Ablehnung. Mit der Gründung eines unabhängigen Erzepiskopats und seiner Krönung zum König begründete Boleslaw die polnische Emanzipation vom Heiligen Römischen Reich. Auch war er der Initiator der später wichtigen Kastellaneiverfassung. Jedoch folgte bereits unter seinem Sohn und Nachfolger Mieszko II. ein rascher Niedergang der polnischen Großmachtstellung, da die Mittel und Ressourcen des noch jungen Staates aufgrund der massiven und plötzlichen Expansion in alle Himmelsrichtungen erschöpft waren. Es breiteten sich zusätzlich sozial-religiös motivierte Unruhen innerhalb der Bevölkerung aus, die zehn Jahre nach dem Tod des Königs die heidnische Reaktion in Polen und eine Abkehr vom Christentum begünstigten. Die Entwicklung zur Großmacht führte auch zu dauerhaften militärischen Auseinandersetzungen mit den Nachbarstaaten, im Osten mit dem Reich der Kiewer Rus und im Westen mit dem Heiligen Römischen Reich, die nicht bereit waren ein zu starkes Polen zu tolerieren. Dieses Misstrauen wurde durch Boleslaws Angriffe auch gerechtfertigt.
      Freilich kann man dem entgegenhalten, dass weder die Kiewer Rus noch das deutsche Reich ein einheitlicher Staat waren, sondern aus einer Vielzahl von autonomen Fürstentümern bestanden – eine Tatsache welche eine Expansionspolitik Boleslaws ermöglichte. Speziell der östliche Nachbar war nicht in der Lage, dem westslawischen Staat etwas entgegenzusetzen und befand sich selbst ab Hälfte des 11. Jh. im Zustand zunehmender feudaler Zersplitterung, die zur endgültigen Auflösung der Kiewer Rus durch die Mongolen 1240 (Zerstörung von Kiew) führte.
      Die „boleslawische Expansion“ war mit dem Ziel verbunden, alle westslawischen Stämme unter einem einzigen Herrscher in einem christlichen großwestslawischen Reich zu vereinen, ein Ziel, das mit der ottonisch -salischen Ostpolitik des Reiches teilweise im Konflikt stand. Streitpunkte waren vor allem die unter deutscher Herrschaft stehenden Elbslawen zwischen der Elbe und Oder, die sogenannte Germania Slavica und südlich von Polen die Böhmen, Mähren und Slowaken. Um die Grenze im Osten gegen die Rurikiden der Kiewer Rus zu sichern, wurden 1018 die Tscherwenischen Burgen in Rotrussland besetzt, die Polen im Jahr 981 an diese verloren hatte. Da sich bereits die ersten Verfallserscheinungen in den letzten Jahren der Herrschaft Boleslaws abzeichneten – durch den wahrscheinlichen Abfall des slawischen Pommerns oder eines Teils davon – war es nach seinem Tod nur noch eine Frage der Zeit, bis auch der Rest des Reiches unter der fiskalischen Belastung, der militärischen und geografischen Ausdehnung einerseits und des gleichzeitigen Zusammenschlusses seiner Feinde andererseits, kollabieren musste.
      Freilich ist festzuhalten, dass das von ihm geschaffene Königreich diese Auflösungserscheinungen überdauert hat, selbst wenn nicht alle Eroberungen von Dauer waren.

  • Quellen 
    1. Müller, U&H_Mail 4.6.2011: Von Karl Schmidt zu Karl dem Großen;.