Familienstiftungen Paul Wolfgang Merkel und Werner Zeller
 Unsere Familie

Regina BURKHARDT

Regina BURKHARDT[1, 2]

weiblich 1599 - 1669  (70 Jahre)

Angaben zur Person    |    Notizen    |    Quellen    |    Alles    |    PDF

  • Name Regina BURKHARDT 
    Geburt 06 Nov 1599 05 Nov 1599  Tübingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [3
    Geschlecht weiblich 
    Tod 31 Dez 1669  Tübingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I8752  Merkel-Zeller
    Zuletzt bearbeitet am 3 Mai 2024 

    Vater Prof. Dr. Georg BURKHARDT,   geb. 30 Sep 1532 05 Jan 1539, Wettelsheim,,Mittelfranken,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 06 Mai 1607, Wildbad,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 68 Jahre) 
    Mutter Sabine Magdalena FIRCK,   geb. 30 Sep 1564, Stuttgart,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 31 Aug 1651, Tübingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 86 Jahre) 
    Eheschließung 08 Feb 1592 18 Feb 1592  Tübingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Familien-Kennung F3662  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 Dr. jur. Tobias LOTTER,   geb. 17 Apr 1602   gest. 02 Okt 1638, Stuttgart,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 36 Jahre) 
    Eheschließung 1622  [4
    Notizen 
    • nicht ehelicher Sohn
    Kinder 
     1. Tobias BURKHARDT,   geb. 17 Apr 1622, Tübingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. Sep 1622 (Alter 0 Jahre)
    Zuletzt bearbeitet am 11 Dez 2001 
    Familien-Kennung F3563  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 2 Professor der Medizin Karl BARDILI,   geb. 26 Mai 1600, Stuttgart,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 08 Nov 1647, Tübingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 47 Jahre)  [5
    Eheschließung 14 Aug 1625  Pfäffingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [6
    Kinder 
     1. Maria Magdalena BARDILI,   geb. 05 Jan 1626, Tübingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. zwischen 1627 und 1630, Tübingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 0 Jahre)
     2. Prof. Dr. med. Georg Conrad BARDILI,   geb. 26 Jan 1627, Tübingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 28 Dez 1697, Tübingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 70 Jahre)
     3. Christine BARDILI,   geb. 22 Mrz 1628, Tübingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 09 Okt 1685, Tübingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 57 Jahre)
     4. Professor jur. Burkardt BARDILI,   geb. 12 Okt 1629, Tübingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 10 Apr 1692, Tübingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 62 Jahre)
     5. Maria Magdalena BARDILI,   geb. 16 Dez 1630, Tübingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 10 Mai 1702, Brenz (Brenz),,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 71 Jahre)
     6. Prälat Johann Joachim BARDILI,   geb. 18 Nov 1633, Tübingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 27 Apr 1705, Blaubeuren,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 71 Jahre)
     7. Sibylla Agnes BARDILI,   geb. 15 Mai 1635, Tübingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 19 Mai 1651 (Alter 16 Jahre)
     8. Regina BARDILI,   geb. 06 Aug 1636, Tübingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 05 Sep 1638, Tübingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 2 Jahre)
     9. Deodata BARDILI,   geb. 19 Okt 1637, Tübingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 31 Mrz 1638, Tübingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 0 Jahre)
     10. Oberrat Andreas BARDILI,   geb. 21 Okt 1639, Tübingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 28 Jul 1700, Stuttgart,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 60 Jahre)
     11. Dr. med. Karl BARDILI,   geb. 27 Jan 1641, Tübingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 12 Jul 1711, Göppingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 70 Jahre)
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2015 
    Familien-Kennung F3562  Familienblatt  |  Familientafel

  • Notizen 
    • die "schwäbische Geistesmutter" (H.W.Rath, 1927) 12 Kinder
      Todt, Keller, J.: 11 Kinder (in der Ehe), wovon 7 ihre Mutter überleben. .. Wegen ihrer zahlreichen illustren Nachkommen in der familienkundl. Literatur als "schwäbische Geistesmutter" bezeichnet, s. Rath, Hanns-Wolfgang: Die Schwäbische Geistesmutter, Stuttgart, 1927 (2. verb. Neuafl. 1981).
      Wagner-Zeller-Familienchronik: Zu den vielen Nachfahren des Ehepaars gehörten auch die schwäbischen Dichter Ludwig Uhland, Wilhelm Hauff und Friedrich Hölderlin sowie der Philosoph Friedrich Schelling.“
      AL Schelling Nr. 123. AL Mez ALU 2120 Nr.2989 S.44;
      Martinszeller Verband. Regine Burkhardt.
      Hanns Wolfgang Rath. Die schwäbische Geistesmutter. 1927. Neu bearbeitet, ergänzt und erweitert durch Hansmartin Decker-Hauff, C.A. Starke Verlag, Limburg/Lahn 1981.
      Rose Wagner-Zeller. Regina Bardili geb. Burckhardt, die schwäbische Geistesmutter 1599-1670. In: Mosaik, Stuttgart 2002, S. 100-104, abzurufen beim Martinszeller Verband. Regina Burkhardt Biographie. <http://www.martinszeller-verband.de> (abgerufen am 26. Jan. 2015).
      TÜpedia - Stadtwiki Tübingen. Regina Burckhardt-Bardili. <http://www.tuepedia.de/wiki/Regina_Burckhardt-Bardili> (abgerufen am 14. Januar 2015).

      Rose Wagner-Zeller, MOSAIK - Lebensbilder aus einer württembergischen Familie (ZELLER) im Spiegel der Geschichte, Seite 100-104
      Regina Bardili geborene Burckhardt
      Die schwäbische Geistesmutter
      1599-1670
      Auch Regina Burckhardt-Bardili war eine von denen, die jene Zeit in Tübingen erlebte, aber was wissen wir eigentlich von dieser Professorentochter, die von dem Genealogen Hanns Wolfgang Rath den ehrenden Beinamen der „Schwäbischen Geistesmutter" bekam, unter dem sie jeder kennt. Wer das umfangreiche Buch über sie zur Hand nimmt und darin das Lebensbild einer bedeutenden Frau sucht, wird es schnell enttäuscht wieder zur Seite legen. Hinter dem hochtrabenden Titel steht keine Persönlichkeit, kein Gesicht. Fast ausschließlich ist von ihren Vorfahren oder ihren Nachkommen die Rede, unter denen sich neben vielen anderen auch berühmte Namen finden.
      War sie hübsch und lebhaften Geistes, lachte sie gern und hatte sie eine besondere Ausstrahlung? Gab sie sich ein wenig kokett und suchte sie zu gefallen oder war sie vielleicht eher zurückhaltend, ein schüchternes, junges Mädchen, das sehnsüchtig von Liebe träumte? Selbst die Leichenrede verleiht ihr keine individuellen Züge.
      Wir wissen nur, dass sie sieben Jahre alt war, als ihr Vater starb, und dass sie das jüngste Kind aus der zweiten Ehe des Professors Georg Burckhardt aus Wettelsheim war, der einst bitterarm sein Studium in Tübingen begonnen hatte. Am Ende seines Lebens hatte er ein nicht ganz kleines Vermögen erarbeitet und erspart. Dennoch unterhielt seine Witwe einen Mittagstisch für Studenten, obwohl sie auch auf ein kleines Gehalt von der Universität zählen konnte.
      Reginas ältere Geschwister waren schon längst alle aus dem Haus gegangen, sie war allein zurückgeblieben und half der Mutter im Haushalt. Es wird langweilig gewesen sein. Nur der muntere Mittagstisch mit den Studenten oder ein Schwatz mit den Freundinnen am Marktbrunnen vor dem schönen Rathaus brachte ein wenig Abwechslung. Es soll eine sittenlose Zeit gewesen sein, damals als 1618 ein Krieg begann im fernen Böhmen, der 30 Jahre dauern sollte. Warf er seine Schatten voraus ins liebliche Neckartal, wo die Studenten, noch unbeschwert, aber doch bedrängt von Zukunftsängsten begannen, das Leben ungezügelt auszukosten? Regina war Anfang 20, und noch war kein ernsthafter Bewerber um ihre Hand in Sicht. Sie verliebte sich, sie wurde schwanger, und im Dezember 1622 wurde ihr uneheliches Kind geboren. Der Vater soll ein Kostgänger ihrer Mutter gewesen sein, ein junger Jurastudent, Tobias LOTTER aus Stuttgart, ein entfernter Verwandter und zwei Jahre jünger als Regina. Bei aller Heimlichkeit der Geburt wusste vermutlich ganz Tübingen von dem Skandal, denn der Kindsvater hatte sich aus dem Staube gemacht und setzte sein Studium in Basel fort.
      Der kleine, Tobias getaufte Sohn starb im folgenden Jahr; sein Tod ist im Tübinger Sterberegister eingetragen. Regina war wieder allein mit der Mutter, diente im Hause und schaute vergeblich nach einem Mann aus, der sie heimführte. Zwei Jahre nach dem Tod des Kindes ist sie wieder schwanger, wieder ohne Trauschein, aber diesmal bekennt sich der junge Student zu der Vaterschaft. Es war Karl BARDILI, der Enkel des Postboten aus Dôle, der durch seinen Gönner, Ulrich Broll, in Stuttgart die Lateinschule besucht hatte und nun als Stipendiat im Stift Theologie studierte. Damit war es nun freilich schnell aus, als die Folgen seiner Liebschaft mit der ledigen Professorentochter bekannt wurden.
      Karl Bardili sattelte um, begann Medizin zu studieren, höchstwahrscheinlich finanziell unterstützt von Reginas Mutter. Vor allem aber wollte er so schnell wie möglich heiraten, damit das Kind ehelich geboren werden konnte. Doch die Eheerlaubnis verzögerte sich. Um der sittlichen Verwilderung Einhalt zu gebieten, hatte die kirchliche Obrigkeit Weisung aus Stuttgart erhalten, in solchen Fällen nicht schnell zu handeln. Die jungen Leute dagegen hatten es eilig. Die Zeit drängte, und so verfielen sie auf eine „List". Sie ließen sich außerhalb der Grenzen der Tübinger Obrigkeit trauen. Das „Ausland" lag vor der Tür. An einem Sonntagmorgen im August wanderten Karl und Regina in der Frühe ins Dörfchen Pfäffingen im lieblichen Ammertal und traten beim Pfarrer Jeremias Neuheller vor den Altar. Der war noch jung und mit der Kirchenordnung vielleicht nicht ganz vertraut, oder es dauerte ihn das junge Paar. Die beiden wurden „zum ersten, andern und dritten Mal proclamiert und gleich darauf copuliert", was heißen soll, sie wurden dreimal aufgeboten und dann sofort getraut. Nach einer Rast im Gasthaus werden sie sehr glücklich wieder gen Tübingen gewandert sein; Pfarrer Neuheller musste allerdings von seiner kirchlichen Obrigkeit einen kräftigen Verweis einstecken. Er wurde ermahnt, „dergleichen unordentliche, ausländische Hochzeit sine consensu superiore' (ohne Einwilligung von oben) nicht zu copulieren". Die Trauung jedoch war rechtskräftig, das erwartete Kind wurde ehelich geboren. Es war ein Mädchen, das nicht lebensfähig war und bald starb.
      Das junge Paar war sicherlich zunächst auf die Unterstützung von Reginas Mutter angewiesen, denn Karl Bardili war erst am Anfang seines Medizinstudiums. 1633 wird er als praktizierender Arzt in Tübingen urkundlich genannt. Dann aber fasste er schnell Fuß. Schon mit 35 Jahren wird er zum Professor der Medizin berufen, wobei ihm vielleicht zugute kam, dass die Kriegswirren und die Pest viele Mitbewerber dahingerafft hatten und wenig Kandidaten für freigewordene Lehrstühle zur Verfügung standen. Immerhin spricht für seinen Ruf über Tübingen hinaus, dass man ihn als Arzt während der habsburgischen Besatzungszeit an höchster Stelle in Stuttgart zu Rate zog und Herzog Eberhard nach der Rückkehr in sein Land ihn zu seinem Leibarzt ernannte. So wird seine Familie trotz der Kriegsnöte einigermaßen gesichert gelebt haben. 10 Kinder wurden ihnen geboren, von denen 5 Söhne und 2 Töchter heranwuchsen. Nach ihrem Vater griff der Tod schon früh, Seuchen wüteten im ganzen Land. Mit 47 Jahren starb Karl Bardili, wahrscheinlich an einer ansteckenden Krankheit, denn er wurde noch an seinem Todestag, am B. November 1647, bestattet. Er hatte es gerade noch erleben dürfen, dass der älteste Sohn den medizinischen Doktorgrad erwarb, während der jüngste erst 6 Jahre alt war.
      Lange Zeit lebten zwei Großmütter in Reginas Haushalt. Karls Mutter, Maria Bardili, hatten die jungen Leute aus Stuttgart geholt. Sie starb zwei Jahre vor ihrem Sohn. Reginas tatkräftige Mutter, Magdalena Burckhardt, erreichte das hohe Alter von 87 Jahren. Ihr wurde nach ihrem Tode die Ehre zuteil, dass der damalige Kanzler und Rektor der Universität, Johann Ulrich Pregizer, die Leichenrede hielt. Er widmete den Nachruf der Tochter „Reginge Burckhardin, ...meiner freundlichen, Ehrgeliebten Freundin in Christo."
      Pregizers Worte machen deutlich, welche Tugenden damals ein Frauenleben auszeichneten und wie stark die Großmutter einer angesehenen Familie in Nachbarschaft und Gemeinde integriert war. Er beginnt seinen Nachruf, indem er ihrer Kindheit gedenkt. „Es ist vor der Predigt zu ihrem Ruhebethlein begleitet worden die Edle, Ehrn- und Vieltugendreiche Christliche Gottseelige Matron Magdalena Burckhardtin ... welche zu Stuttgart i. J. 1564 im Herbstmonat von Ehrlichen und Christlichen Eltern ist in diese Welt gebohrn, und nach dem ihr Vatter Georgius Firck samt der Mutter Ihr sehr bald entfallen, als ist Sie von und bey einer Niederländerin aufferzogen und zu der Schuhl und Gottes-Forcht, auch andern notwendigen Geschäften, als Nehen, Würcken, Stricken, Spinnen etc. fleißig angehalten worden. Dennenhero erfolgt, dass i. J. Christi 1580 der Ehrwürdig und wohlgelehrte Herr M. Johann Aulber (Alber), Pfarrherr zu Geissburg, des ... Herrn Matthei Aulberi (Albers) Ersten, Weitberümbten Evangelischen Theologi in Württemberg Sohn, diese wohlberümbte Jungfrau Magdalena zum Ehegemahl begehret ... mit welchem Sie auch in die vier Jahre in aller Ehelichen Trewe, Liebe, Freundschaft, Friede und Einigkeit gelebet ... "
      Nach einer ähnlichen Schilderung ihrer zweiten Ehe mit Professor Georg Burckhardt fährt Pregizer fort: „Was das für eine Christliche, Gottseelige, Demüthige Matron, wie schlecht und recht sie gewesen, ist in dieser gantzen Stadt bekannt ... Gegen männiglich ist sie gewesen Freundlich, Friedlich und Verträglich: Warhaft, Ihre Rede war Ja, Ja, Nein, Nein; Sie hat gern gearbeitet mit ihren Händen. Ist gewesen wie ein Kauffmanns-Schiff sey, das seine Nahrung von Ferrnen bringet. Ihr Schmuck war, dass sie reinlich und Fleissig sey. Ihren Mundt tat Sie auff mit Weißheit und auf Ihrer Zungen war holdseelige Lehre ... Sonntag 8 Tag hat sie noch zwei Predigten in dieser Kirchen angehört. Montag, den 25. Augusti, hat Sie ein Schlagfluß getroffen, der Ihr die Sprach und Rede meisten Theils genommen, aber den Verstand und Gehör gelassen .... bis Sie Sonntag, den 31. Augusti, unter dem Gebet der Umstehenden und der Gemeind in der Morgenpredigt, zwischen 9 und 10 Uhr sanfft und Seelig ... entschlaffen . "
      Regina selbst wurde am Sylvesterabend 1669 aus diesem Leben abberufen. Sie war 70 Jahre alt geworden, starb an der Wassersucht und war auch bis zuletzt bei vollem Bewusstsein. Wie es dazu kam, dass sie besonders ihrer Kinder und Nachkommen wegen gerühmt wurde, ist im Grunde nicht erklärlich. Auch viele andere württembergische Familien haben zahlreiche berühmte Nachkommen, und die ihrigen waren durchaus nicht alle berühmt; und wo eine Mutter ist, steht neben ihr auch ein Vater. Bedeutend war eher ihr Bruder, Andreas Burckhardt, der als württembergischer Kanzler im Auftrag des Herzogs zusammen mit Hans Konrad von Varnbühler bei den Friedensverhandlungen zur Beendigung des 30-jährigen Krieges in Osnabrück die württembergischen Interessen vertrat. Er aber starb kinderlos.
      Sechzig Jahre nach Reginas Tod verfasste einer ihrer Urenkel seine poetische „Burckhardtische Genealogie". Dort werden ihre Vorfahren und ihr Bruder genannt, doch dann fährt der Verfasser Georg Conrad Pregizer fort:
      Seine Schwester wehberühmt, Regina, hat geboren
      Zwei Töchter und fünf Söhn, die Gott dazu erkoren
      zu mehren ihr Geschlecht fast wie der Sternen Licht,
      dass es in jedem Stand an Männern fehle nicht.
      An Nachkommen hat es wirklich nicht gefehlt, und die 1719 verfasste Genealogie hatte sicherlich den Zweck festzuhalten, wer von den weitverzweigten Nachgeborenen dem Stamm Burckhardt Bardilis zuzurechnen sei, denn, wie in Altwürttemberg üblich, hatte der Kanzler Andreas Burckhardt 1647 in einem Testament eine ansehnliche Summe aus seinem Vermögen in eine Familienstiftung eingebracht, die den männlichen Nachkommen seiner Schwester, Regina Bardili, als Beihilfe zum Studium zugute kommen sollte. In weit über hundert solcher Stiftungen haben viele Württemberger, die nach dem Bestehen des Landexamens, gefördert durch die Klosterschulen und nach einem kostenlosen Studium im Stift in Tübingen, zu Amt und Würden und damit zu Vermögen gekommen waren, so einen Dank für die genossenen Vergünstigungen abgestattet. Wer freilich ein solches Familienstipendium für sich in Anspruch nehmen wollte, musste seine Verwandtschaft mit dem Stifter nachweisen. Seine Kinder und Kindeskinder, seine Eltern und Geschwister wurden deshalb immer sorgfältig aufgezeichnet. Welch eine Fundgrube für die Genealogen von heute!

  • Quellen 
    1. [S15] H.W.Rath/E.Rath-Höring, Ahnengeschichte Hölderlins, (Herausgeber: H. W. Kreß Erscheinungsort: C. A. Starke Erscheinungsdatum: 1989), 179.

    2. Gerhard Zeller, Vorfahren von Gerhard Zeller und Ortrud Karla geb. Fiala; Manuskript Juni 2005; Württ.Geistesmutter Bardili;.

    3. Todt, Keller, J.: 5.11.

    4. Todt, Keller, J.: Rentschler, Adolf: Matthäus Alber; Regina, die schwäbische Geistesmutter, 2. Aufl., 1980, S. 50.

    5. [S41] Cless, Georg, Cless, (Erscheinungsdatum: 8.3./23.5.2001 an E. Brick geschickt).

    6. Todt, Keller, J.: AL Hölderlin 120/121.