Familienstiftungen Paul Wolfgang Merkel und Werner Zeller
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Dr. h. c. Christoph Ulrich HAHN

Dr. h. c. Christoph Ulrich HAHN[1]

männlich 1805 - 1881  (75 Jahre)

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  • Name Christoph Ulrich HAHN 
    Titel Dr. h. c. 
    Geburt 30 Okt 1805  Stuttgart,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Tod 05 Jan 1881  Stuttgart,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I84081  Merkel-Zeller
    Zuletzt bearbeitet am 25 Jan 2020 

    Vater Christoph Matthäus Daniel HAHN,   geb. 07 Nov 1755, Scharnhausen,Esslingen,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 26 Dez 1831, Stuttgart,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 76 Jahre) 
    Mutter Charlotte Rosine Ulrike PAULUS,   geb. 15 Mrz 1772, Schorndorf,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 30 Apr 1825, Stuttgart,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 53 Jahre) 
    Eheschließung 19 Aug 1794  Schorndorf,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Familien-Kennung F31122  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 Johanna LUTZ   gest. 1843 
    Eheschließung 1835 
    Notizen 
    • 2 Söhne
    Kinder 
     1. Karl HAHN   gest. 1880
    Zuletzt bearbeitet am 12 Nov 2014 
    Familien-Kennung F37901  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 2 Elisabeth MARSTELLER   gest. 1855 
    Eheschließung 1849 
    Notizen 
    • 2 Söhne
    Zuletzt bearbeitet am 5 Nov 2014 
    Familien-Kennung F37902  Familienblatt  |  Familientafel

  • Notizen 
    • Sartorius: Hahn litt unter Atembeschwerden, besuchte humanistisches Gymnasium in Stuttgart, studierte Theologie in Tübingen als Oppidanus, bestand 1827 erste theologische Dienstprüfung, promovierte im folgenden Jahr zum Dr. phil., schrieb Reiseführer durch den Kanton Appenzell und bekam Kontakt zu späterem König Karl von Württemberg; Lehrauftrag in Griechisch, Latein, Russisch, Deutsch und Geschichte in Lausanne am Privatinstitut des Pädagogen Jean Gaudin, daneben theologische Amtshilfe bei Pfarrer Scheler; wegen Kirchenstreit nach Basel zu Christian Friedrich Spittler, dem Sekretär der Basler Mission; 1829 Tätigkeit im württembergischen Kirchendienst; gründete Traktatverein zur Herausgabe erbaulicher Schriften (heute Evangelische Gesellschaft in Stuttgart; 1830 2. theologische Dienst-Prüfung, 1834 Gründung der Knabenerziehungsanstalt in Bönnigheim mit 8 Lehrern und 70 Schülern aus der näheren Umgebung und Waldensergebieten, aber auch aus ganz Europa und Übersee. Die Unterrichtssprache war an bestimmten Tagen Französisch, an anderen Englisch. Als Forscher und Schriftsteller gab er hinterlassene Schriften seines Onkels Philipp Matthäus Hahn (Theologe und Mathematiker) heraus und nach persönlichem Studium an Bibliotheken u.a. in Genf, Paris, Brüssel, Oxford 3 Bände zur "Geschichte der Ketzer im Mittelalter". Dafür wurde er zum ordentlichen Mitglied der historisch-theologischen Gesellschaft ernannt und die Universität Leipzig verlieh ihm die Ehrendoktorwürde, Orden verliehen ihm der König von Württemberg, König von Preußen u.a.. Seit 1846 war er aktiv in der Gustav-Adolf-Stiftung, gründete um 1848 den Bezirkswohltätigkeitsverein Besigheim und eröffnete 1850 den ersten Kindergarten in Bönnigheim. Auch einen Leseverein gründete er. Er wurde Mitglied der Zentralleitung des Württembergischen Wohltätigkeitsvereins und veröffentlichte seine sozialen Forderungen in den seit 1848 erscheinenden "Blättern für das Armenwesen".
      Am 22.5.1859 wurde er Pfarrer in Heslach und konnte so leichter seine Aktivitäten in der Inneren Mission verwirklichen und seine Gedanken zu einem internationalen Arbeitergesetz vertreten. In Zusammenarbeit mit Henri Dunant stieß er die Gründung des Roten Kreuzes in Württemberg als "Württembergischer Sanitätsverein" an mit Ausbildung und Betreuung weiblicher Krankenpflegerinnen und dachte als Vorsitzender auch an die Aufgaben in Friedenszeiten. 1864 unterzeichnete er für Württemberg die "Genfer Konvention".
      1864 übernahm er die Schriftleitung der "Blätter für das Armenwesen". 1868 berief ihn der König in die Evangelische Landessynode. 1870/71 sorgte er für die Heranbildung männlicher Krankenpfleger mit der Gründung des Diakonenhauses in Ludwigsburg und richtete Lazarettzüge ein. Alle Verwundete und Kriegsgefangene wurden freundlich behandelt. Dafür erhielt er u.a. das Erinnerungskreuz des Pariser Rote-Kreuz-Zentralkomitees und von König Karl das Ritterkreuz des Württ. Kronenordens.
      1872 wurde er mit höchster Anerkennung seiner Verdienste mit vollem Gehalt pensioniert. Er siedelte nach Stuttgart um.
      Bei seinem Begräbnis 1881 waren hohe und höchste Persönlichkeiten anwesend und versprachen, den Dr. Dr. h.c. Christoph Ulrich Hahn nie zu vergessen. Sein Marmorgrabmal war aber bald gnadenlos demoliert und von Gras überwuchert. Erst seit 7.5.2013 erinnert ein neues Denkmal (Raff/Wolf) an den "Pionier der Diakonie und des Roten Kreuzes", den "Vorkämpfer für soziale Gerechtigkeit" und "Wegbereiter des Württembergischen Wohltätigkeitswesens".

  • Quellen 
    1. Sartorius-Vortrag 2.11.2014 Besigheim;.