Familienstiftungen Paul Wolfgang Merkel und Werner Zeller
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Friedrich KÜBLER

Friedrich KÜBLER[1]

männlich 1818 - 1847  (28 Jahre)

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  • Name Friedrich KÜBLER 
    Geburt 29 Mai 1818  Heilbronn,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Tod 18 Feb 1847  Besigheim,Ludwigsburg,Baden-Württemberg,Deutschland,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I80363  Merkel-Zeller
    Zuletzt bearbeitet am 20 Dez 2013 

    Vater Jakob Heinrich KÜBLER   gest. um 1835 
    Familien-Kennung F36359  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Caroline WÖLFING,   geb. um 1829   gest. 18 Feb 1847, Besigheim,Ludwigsburg,Baden-Württemberg,Deutschland,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 18 Jahre) 
    Notizen 
    • DAS BESIGHEIMER LIED
      Von der Tat zur Moritat. Ein Beispiel volkstümlicher Überlieferung
      Von Brigitte Popper in Ludwigsburger Geschichtsblätter 67/2013 S.145
      Der schnöde Geiz der Höllenrache
      Entstiegen ist der Hölle Pfuhl
      Er schwur der Menschheit ewige Rache
      Herab von seinem Richterstuhl.
      Ein Beispiel will ich euch erzählen
      Ein Beispiel das erreget Grauen
      Wie hart der Geiz 2 liebe Seelen
      Zwang in ihr frühes Grab zu schauen.
      Zu Besigheim dem Neckarstädtchen
      Dort an dem hohen Schalkenstein
      Da lebte einst ein schönes Mädchen
      Wurd inniglich geliebt zu sein.
      Ein Jüngling brav und unverdorben
      Geschickt in Kunst und Wissenschaft
      Hat ehrlich treu um sie geworben
      Sie liebten sich mit voller Kraft.
      Die Eltern aber von dem Kinde
      Verwaldeten der Mutter Gut
      Dieß fest zu krallen, welche Sünde
      Verscherzten sie des Kindes Muth.
      Ob ihrer Lieb ward sie gescholden
      Mißhandelt und noch mehr bedroht
      Als häts ein Königreich gegolden
      Zu retten aus des Feindes Noth.
      Es half kein Bitten und kein Flehen
      Auch nicht des Jünglings Thränenwort
      Er mußte trostlos endlich gehen
      Hoffnungslos wies man ihn fort.
      Er ging mit todtverletztem Herzen
      Hinweg von dem Tirannenhaus
      Es treiben ihn die Liebesschmerzen
      Fort in die finstre Nacht hinaus.
      Auf einmal hemmt er seine Schritte
      Dort auf das düstre Todtenfeld
      Er hörte seiner Liebchen Tritte
      Zum letzten Lebewohl bestellt.
      Er hielt sie schluchzent in die Arme
      Sie schwur ach gib mir doch den Tod.
      Es will sich ja kein Gott erbarmen
      In unsrer großen Liebesnoth.
      Wie kann ich ohne Liebe leben
      Die Gott selbst giebt in meine Brust
      Drum laß mich dieser Welt entschweben
      Zu sterben hier-sei meine Lust.
      1'2. Ein Schuß ein Ach dann Todtesstille
      Jetzt vor Verzweiflung hingestürzt
      Sieht er die blasse Jugendhülle
      Sein Liebchen sterbend ausgestreckt.
      Er deckte sie mit tausend Küssen
      Dann schnell mit seinem Mantel zu
      Dann eilte er trotz Hindernissen
      Nach seiner Wohnung fort in Ruh.
      Da saß er nun in seinem Stübchen
      Nam schnell sich Abschied von der Welt
      Mit einem Schuß hat er seim Liebchen
      Gar freudig sterbend zugesellt.
      Sie ruhen nun in kühler Erde
      Aus Liebe und im Tod vereint
      Befreit von Sorgen und Beschwerdten
      Hat ausgelitten ausgeweint.
      Des Jünglings Mutter, Schwester, Brüder
      Und seiner Freunde große Zahl
      tief beuget sie der Schmerz darnieder
      die Kunde von der Märderqual.
      Herr Gott der Liebe und der Gnade
      Oh Vater der Barmherzigkeit
      Oh schenk auch auf verfehltem Pfade
      Doch ihnen gnädige Seligkeit.

      Von Brigitte Popper beim Ordnen des Teilnachlasses Olga Duschek gefunden: 60 cm langer und 9,4 cm breiter Kartonstreifen, Text mit lilafarbener Tinte, Dichter vermutlich J. Schüler (Unterlehrer in Besigheim)?, datiert 1879, ziehharmonikaförmige Leporellofaltung; Ereignis 100 Jahre später in Bevölkerung noch präsent.
    Zuletzt bearbeitet am 20 Dez 2013 
    Familien-Kennung F36369  Familienblatt  |  Familientafel

  • Fotos
    Personenbild
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    Kübler Friedrich, Stahlstich, Brigitte Popper, "Das Besigheimer Lied", Ludwigsburger Geschichtsblätter 67/2013, S. 148

  • Notizen 
    • Kam als "Bauführer am Schiffscanale" nach Besigheim und wohnte bei Buchhalter Dietrich in der Kirchgasse 31; gilt als Täter in der Moritat "Das Besigheimer Lied". Er ist das 4. von 9 Kindern und genoss im Dienste des württembergischen Staates ein gewisses Ansehen. (Ein Bruder war Hotelbesitzer in Paris.) Wahrscheinlich wurde er deswegen auf "solenne Weise" beerdigt, obwohl er wohl der Mörder der Caroline Wölfing war und sich selbst erschossen hat. Hinweis im "Stuttgarter Neue Tagblatt vom 21.2.1847 und im "Der Beobachter", aber nicht im Besigheimer Wochenblatt.

  • Quellen 
    1. Brigitte Popper, Das Besigheimer Lied - Von der Tat zur Moritat, Ludwigsburger Geschichtsblätter 67/2013, S. 143;.