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Karl HENGERER

Karl HENGERER[1]

männlich 1863 - 1943  (80 Jahre)

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  • Name Karl HENGERER 
    Geburt 04 Apr 1863  Hessigheim,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Tod 25 Jun 1943  Stuttgart,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I71755  Merkel-Zeller
    Zuletzt bearbeitet am 12 Jan 2013 

    Zuletzt bearbeitet am 12 Jan 2013 
    Familien-Kennung F32178  Familienblatt  |  Familientafel

  • Notizen 
    • Karl Hengerer, aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie, * 4. April 1863 in Besigheim; † 25. Juni 1943 in Stuttgart, war ein deutscher Architekt.

      Leben und Werk [Bearbeiten]
      Stuttgart, Villa Herdweg 60, 1897 (Aufnahme 1990)Karl Christian Hengerer wurde am 4. April 1863 in Hessigheim bei Besigheim (Württemberg) als einziges Kind eines protestantischen Steinhauers geboren, der sich kurz darauf in Stuttgart selbständig machte und ab 1869 als Bauunternehmer firmierte. Karl Hengerer studierte von 1882 bis 1885 an der Technischen Hochschule in Stuttgart Architektur bei Christian Friedrich Leins. Nach kurzer Anstellung bei Emil Schreiterer in Köln, legte er 1888 in Stuttgart die 2. Staatsprüfung zum Regierungsbaumeister ab. Aufgrund seiner Verdienste um die bauliche Entwicklung und Gestaltung Stuttgarts - so die offizielle Begründung - wurde Hengerer am 9. Januar 1904 durch König Wilhelm II. der Titel eines Baurats verliehen. Von 1891 bis 1893 betrieb er mit Karl Heim ein gemeinschaftliches Büro, von 1902 bis 1906 mit Richard Katz. Seit 1920 lebte er als sehr vermögender Privatier. Am 25. Juni 1943 starb Karl Hengerer in Stuttgart und wurde auf dem Stuttgarter Pragfriedhof beigesetzt.

      Zwischen 1890 und 1919 entstanden nach Plänen Hengerers zwischen 400 und 500 Gebäude. Doch nicht allein dadurch gehört er zu den wichtigsten historistischen Baumeistern Stuttgarts. Viele seiner Bauwerke, Siedlungen und Planungen fanden in der zeitgenössischen Fachpresse große Beachtung, zuweilen auch Aufsehen. Seine Gebäude sind größtenteils in Stuttgart, teilweise in anderen Städten Baden-Württembergs zu finden. Durch Kriegszerstörungen und spätere Umbauten oder Abrisse ist mehr als die Hälfte des Werks mittlerweile zerstört.

      Stuttgart, Birkendörfle, 1907-1911Sein Œuvre umfasst vor allem Wohnbauten zwischen 1890 und 1919, darunter zahlreiche Villen in den Stadterweiterungsgebieten auf den Halbhöhenlagen Stuttgarts. Daneben erhielt er Aufträge für mehrere Bank- und Unternehmensgebäude in Württemberg. Seine Anfänge zeigen die zeittypischen Formen der Neurenaissance und Neugotik, die er ab etwa 1900 mit großem Erfindungsreichtum und ausgeprägtem Gespür für die plastischen Werte der Fassadengestaltung um sehr persönliche Akzente bereicherte.

      Während seines gesamten Schaffens blieb Hengerers Architektur traditionsbewusst und konservativ. Neue Strömungen wurden zwar stets aufgenommen, Material, Stil, Gestaltung und Dekor suggerierten jedoch immer Bodenständigkeit: In dieser Phase zwischen 1898 und etwa 1905 waren es nicht nur die Stile der Romanik, Gotik und Renaissance allein, die ihn inspirierten, er legte auch großen Wert darauf, dass vor allem das Handwerkliche deutlich zutage trat. Mit tief eingeschnittenen Fenstern, scharf konturierten Details und kräftigen Formen spielte er an eine traditionsreiche Steinmetzkunst und gediegene bürgerliche Wohnbaukultur an, die er inmitten endloser glasierter Backsteinflächen und aufgesetzter Formsteine offenbar vermisste.

      Im Umfeld Theodor Fischers wandelt sich um 1904 auch Hengerers Bauweise zu einer romantisch getönten Heimat-Architektur mit Erkern, Arkadengängen, Fachwerk und Putzfassaden. Dies beginnt mit der noch trutzigen Villa Hauff (1904) und lässt sich bis heute vor allem an den Bauten der von Hengerer geleiteten Stuttgarter Altstadt-Sanierung (1906-1909) mit dem Graf-Eberhard-Bau festmachen. Unter diesem Gedanken plante und baute Hengerer auch die Villenkolonie Birkendörfle (1907-1911) im Stil von Schwarzwaldhäusern.

      Siedlung Stuttgart-Ostheim 1891-1901, Hausmannstraße (Aufnahme 1990)Kurz darauf findet sich auch in Hengerers Bauten der Schritt zu einer nobleren Bauweise in neubarocken Formen, wie sie kurz vor dem Ersten Weltkrieg überall in Deutschland typisch wurde. Den Weg zu einer sachlicheren Architektur, die nach 1919 auftrat, ging er nicht mehr mit.

      Den quantitativ bedeutendsten Teil seines Wirkens findet man zwischen 1891 und 1910 im sozialen Wohnungsbau. Hengerers Hauptauftraggeber war der einflussreiche Stuttgarter Sozialreformer und Genossenschaftler Eduard Pfeiffer (1835-1921) um den Verein für das Wohl der arbeitenden Klassen. Gemeinsam schufen sie die Arbeitersiedlungen Stuttgart-Ostheim (1891-1895) und Stuttgart-Südheim (1901-1903), die Altstadt-Sanierung (1906-1909), die Mittelstands-Siedlung Ostenau am Rande von Stuttgart-Ostheim (1911-1913), ein großes Ledigenheim (1910) sowie eine Säuglingsheilanstalt (1910).

      Werkverzeichnis (Auswahl) [Bearbeiten]Die Gebäude befinden sich, sofern nicht anders angegeben, in Stuttgart.
      1888 Bauleitung am Neubau des Marienhospitals Stuttgart unter Robert von Reinhardt
      1890/91 mehrere Wohn- und Geschäftshäuser in der Stuttgarter Innenstadt
      1891-93 Arbeitersiedlung Stuttgart-Ostheim (142 Hausnummern nach Plänen von Heim & Hengerer)
      1894 Wohn- und Geschäftshaus 'Lindenhof' | St. Josefsbau, Marienhospital | Zentrale des neuen Elektrizitätswerks, Marienstraße
      1895 Neues Schützenhaus Stuttgart-Heslach, Burgstallstraße | Wettbewerb Neues Rathaus Stuttgart
      1896 bis 1904 Dutzende von Wohn- und Geschäftshäusern in der Stuttgarter Innenstadt sowie in den Außenbezirken
      1897 Villa Herdweg 60
      1898 Gewerbegebäude des Spar- und Consumvereins, Wolframstraße
      1898 bis 1910 mehrere Villen und Wohnhäuser in der Danneckerstraße
      1898/99 mehrere Wohnhäuser im Neubaugebiet Stitzenburgstraße
      1900 Villa Humboldtstraße 6
      1901 Jugendvereinsheim 'Zum Johannes Brenz', Hohestraße
      1901-03 Arbeitersiedlung Südheim (22 Hausnummern)
      1902 Umbau der ehemaligen Stiftspropstei Stiftstraße 1 in ein Wohn- und Geschäftshaus | Wohn- und Geschäftshaus Tritschler/Marx & Nachmann', Kirchstraße
      1902-05 mehrere Villen im Bereich der neu besiedelten ‚Gänsheide’, darunter Villa Hauff mit Pförtnerhaus, Gerok-/Wagenburgstraße
      1904 Wohn- und Geschäftshaus Calwerstraße 62/64
      1905 Hans-Sachs-Haus, Hauptstätter Straße 140/142 | Württembergische Vereinsbank, Königstraße 72
      1906-09 Altstadt-Sanierung. Planung und technische Oberleitung des Projekts; 28 der 33 Neubauten, darunter der Graf-Eberhard-Bau
      1907-11 Siedlung Birkendörfle, Birkenwald-/Mönchhaldenstraße (27 Wohngebäude)
      1908 Erfindung von Tekton / Fertighaus aus Tekton auf der Württembergischen Bauausstellung in Stuttgart
      1909 Preis für Tekton, Baufachausstellung Leipzig
      1910 Ledigenheim, Villastraße | Säuglingsheilanstalt, Stuttgarter Straße (heute Wilhelm-Camerer-Straße) | Finanzplan und Bebauungsentwurf für Sanierung und Straßendurchbruch in Straßburg im Elsass
      1911 Neubauten der Württembergischen Vereinsbank in Ulm, Heidenheim, Ravensburg, Reutlingen, Schwäbisch Gmünd
      1911-13 Mittelstands-Siedlung Ostenau für den Stuttgarter Verein für das Wohl der arbeitenden Klassen (50 Hausnummern, davon 44 durch Hengerer)
      1912 Umbau des Stammhauses der Württembergischen Vereinsbank, Friedrichstraße
      1913 Verschiedene Villen in Stuttgart
      1913 Villa Mauser, Oberndorf am Neckar | Internationale Baufachausstellung Leipzig: 3 Gebäude aus Tekton, Silberne Medaille der Ausstellung; Errichtung der Tekton-Fabrik in Siglingen an der Jagst
      1915 Württembergische Bankanstalt, Gymnasiumstraße
      1927 eigene Villa Gustav-Siegle-Straße
      1935 Sommerhaus in Egern-Schorn am Tegernsee
      Literatur und Quellen [Bearbeiten]Bernd Langner: Gemeinnütziger Wohnungsbau um 1900. Karl Hengerers Bauten für den Stuttgarter Verein für das Wohl der arbeitenden Klassen. Klett-Cotta, Stuttgart 1994.
      Diese Seite wurde zuletzt am 27. März 2008 um 19:07 Uhr geändert. Ihr Text steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.

  • Quellen 
    1. wikipedia.