Familienstiftungen Paul Wolfgang Merkel und Werner Zeller
 Unsere Familie

Schultheiß Conrad GROSS

Schultheiß Conrad GROSS

männlich - 1356

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  • Name Conrad GROSS 
    Titel Schultheiß 
    Geschlecht männlich 
    Tod 10 Mai 1356  Bamberg,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I6908  Merkel-Zeller
    Zuletzt bearbeitet am 20 Nov 2016 

    Vater Heinrich GROSS, der Reiche,   geb. um 1240, Nürnberg,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. um 1315 / 07 Mrz 1317 (Alter 77 Jahre) 
    Mutter Sophie VON VESTENBERG 
    Familien-Kennung F2392  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Agnes DÖRRER,   geb. 1300, Bamberg,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 13 Aug 1342, Nürnberg,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 42 Jahre) 
    Notizen 
    • 16206/6157/11498 (vollständiger Text)
      Kopie bei Aufzeichnungen von EDUARD MERKEL (IV-10.03.07) über frühe Merkel-Vorfahren (alphabetisch geordnet);
      eingescannt, Fußnoten in Text eingefügt und ins Ahnenprogramm eingefügt von Eberhard Brick (2005)
      MVGN 52 (1963/64) Scharr, Waldstromer, hier Auszug S. 6
      Am 28. 6. 1294 nimmt Otto II. mit Conrad II. Waldstromer und anderen an der Verhandlung vor Burggraf Friedrich wegen der Rechte der Stadt und Umgegend am Lorenzer Reichswald teil [29 NUB 868.] (siehe vorher bei Lorenzer Reichswald). In einem Urteil des Landgerichts Nürnberg unter Vorsitz des Landrichters und Butiglers Rüdiger v. Brand vom 4.-10. 11. 1296 über den Streit des Reichen Heinrich (Heinrich I. Groß, * um 1240, + 1317, gen. der Reiche, oo 1. Sophie v. Vestenberg, oo 2. Gisela Esler, + nach 1339; aus der ersten Ehe stammt der Schultheiß und Spitalstifter Conrad Groß) mit Otto II. wegen des Wertes von 6 Sümer Korns wird vom Besitz Otto II. folgender Teil erwähnt: Der Galgenhof (heute Stadt Nürnberg, damals vor dem Frauentor) mit Äckern, weitere „Aecker vor dem Holz und die Hofstätte an der Ziegelgasse [30 NUB 909. ].
    Kinder 
     1. Schultheiß Friederich GROSS
     2. Reichsschultheiß Heinrich GROSS
     3. Leupold GROSS
     4. Konrad GROSS
     5. Margaretha GROSS
     6. Anna GROSS
    Zuletzt bearbeitet am 24 Mrz 2004 
    Familien-Kennung F2739  Familienblatt  |  Familientafel

  • Fotos
    Personenbild
    Personenbild
    51 III 02.033 Konrad Groß-j; Familienarchiv Werner-Zeller-Stiftung Leonberg: Gross, Konrad, Reichsschultheiß in Nürnberg, gest.1356, Nürnberg
    Groß Conrad
    Groß Conrad
    Die Gründung des Heilig-Geist-Spitals - Ein interessanter Vortrag zur 600-Jahrfeier von Archivrat Dr. Schultheiß; Fränkischer Kurier Nr. 43 vom 12.2.1939

  • Notizen 
    • Evangelisches Gemeindeblatt Nürnberg; 43. Jahrgang Nr. 12; Sonntag Lätare; 22. März 1936; Seite 132-134 (135-140 fehlen)
      Christliche Liebestätigkeit im alten Nürnberg.
      Von Ludwig Eisen
      2. Das Neue Spital zum Heiligen Geist.
      a) Die Person des Stifters.
      -. Einer der reichsten Bürger Nürnbergs war Konrad Groß, aus dem Geschlechte der reiche Heinzen. Schon sein Vater wurde der „reiche Heinz" genannt. Auch Heinrich mit dem Beinamen der Große ist in einer Urhunde zu lesen. Das Geschlecht war ritterbürtig und gehörte zum Nürnberger Patriziat. Sein Reichtum gründete sich aber nicht auf Handel, sondern auf ausgedehnten Grundbesitz, insbesondere im südlichen Reichswald. Der Reichtum der „Heinzen" muß im wahren Sinn des Wortes fabelhaft gewesen sein. Man konnte sich ihn nur durch ein Wunder entstanden denken. Eine alte Nürnberger Sage weiß darum folgendes zu erzählen: Der grindige Heinz, so genannt, weil er aussätzig gewesen sein soll, ist an einem heißen Sommertage in einem Garten vor der Stadt an der Laufer Landstraße unter dem Schatten einer Linde auf einem Hügel eingeschlafen. Im Traume sah er in dem Garten eine Stelle von zauberhaftem Licht bestrahlt und ihm war als sähe er einen Schatz von Gold und Silber, von Perlen und Edelstein. Da er kein Werkzeug bei sich hatte, um sofort nachzugraben, bezeichnete er die Stelle mit einer Hand voll Lindenblättern. Darüber erwachte er. Als er nun im Garten umhergehend eine Stelle fand, wo auffallend viele Lindenblätter beieinander lagen, kam ihm der Traum wieder in Erinnerung. Er holte Schaufel und Spaten und gelobte, wenn er wirklich einen Schatz finden sollte, ihn für arme Kranke opfern. zu wollen. Er, fand tatsächlich einen großen Schatz und ging sofort zum Rat der Stadt und stiftete das Heilig Geist-Spital. Darauf sei er auch von seinem Aussatz geheilt worden. Die Sage wird verschieden erzählt. Einmal ist der grindige Heinz der „reiche Heinz", Heinrich Groß, der Vater des Stifters, ein andermal ist es Konrad Groß, der Stifter selbst, was natürlich noch unwahrscheinlicher ist. Doch sei dem wie ihm wolle: Tatsache itt jedenfalls, daß die große Spitalstiftung auf einen einzigen Mann, nämlich den Reichsschultheiß Konrad Groß, zurückgeht und daß das Familienwappen der Groß einen Lindenzweig mit dreizehn Blättern zeigt, der aus einem Kreuz hervorsprießt, das auf einem Hügel steht. Die noch aus dem vierzehnten Jahrhundert stammende originelle Brunnenfigur im Eingangshof Des Spitals (Original im Germanischen Museum), der etwas blöd dreinschauende Schalmeibläser soll vielleicht den sagenhaften grindigen Heinz darstellen.
      Sagen entstehen immer dann; wenn die geschichtlichen Nachrichten den Wissensdurst bezw. die Neugierde der Nachwelt nicht zu befriedigen vermögen. Von der Persönlichkeit Des Spitalstifters können wir uns keine genaue Vorstellung machen. Wir wissen nicht viel mehr als seine äußere Lebensgeschichte. Seine Mutter, Sofie von Vestenberg, stammte aus einem fränkischen Adelsgeschlechte. Vielleicht hat er von ihr den wohltätigen und opferfreudigen Sinn geerbt. Verheiratet war er mit Agnes, der Tochter Berthold Pfinzings, eines ebenfalls sehr reichen Mannes aus einem der ältesten Nürnberger Patriziergeschlechter. Ob und wie sehr sich durch diese Heirat das vom Vater ererbte Vermögen noch vermehrt hat, können wir nicht sagen. Konrad Groß; hatte vom Kaisser drei Reichsämter, die die Stadt später ganz in ihre Hand bekommen hat, als Erbpacht erhalten, nämlich das Schultheißenamt (das kaiserliche Gericht), das Münzmeisteramt (das Recht Münzen zu prägen) und das Zollamt. Das ist ein Beweis dafür, daß er ein ganz außerordentlicher Mann war und daß er ungewöhnlich reich war, da er sonst die hohen Pachtbeträge für diese Aemter nicht hätte zahlen können, und daß er beim Kaiser ein ganz besonderes Vertrauen genoß. Kaiser Ludwig der Bayer war wiederholt bei Konrad Groß zu Gaste in seinem geräumigen Haus am Markt, dem nach einem späteren Besitzer „Plobenhof" genannten Gebäude. Wiederholt hat dieser Kaiser den Reichsschultheiß Konrad Groß „unsern lieben Wirt" genannt. Groß ist auch an der Stiftung eines Klosters in Kitzingen, ferner des Frauenklosters zu Gründlach und vor allem an der Gründung des von Ludwig dem Bayern gestifteten Frauenklosters Pillenreuth beteiligt gewesen. Zu dem letzteren gab er außer dem Hof zu Pillenreuth die beiden in der Nähe befindlichen Dörfer Herpersdorf ,und Worzeldorf.
      Auch an die Gründung des Klosters Pillenreuth hat sich eine fromme Sage geknüpft, die sich aber nicht auf die Person des Stifters Groß, sondern auf den Gründer des Klosters, Kaiser Ludwig, bezieht. Kaiser Ludwig stand mit dem Papst auf dem Kriegsfuß, Wenn man auch damals in Deutschland, namentlich seitens des Bürgertums, nicht sehr viel gab auf Den Bann eines Papstes, der in schmählicher Abhängigkeit vom französischen Könige in Avignon residierte, so mag es doch zuweilen besonders von seiner Gemahlin und den Damen seines Hofes bitter empfunden worden sein; denn eigentlich durfte in seinen Landen kein Gottesdienst stattfinden. So soll er denn öfters von diesen Frauen aufgefordert worden sein, neue gottesdienstliche Stätten zu gründen, um wieder wettzumachen, was durch den Bann versäumt worden sei. Wenige Jahrzehnte nach der Gründung Des Pillenreuther Klosters haben die Nonnen in ihr Saalbuch folgende Legende geschrieben, die in ähnlicher Form übrigens auch von dem ebenfalls von Ludwig dem Bayern gegründeten Kloster Ettal in Oberbayern erzählt wird: Bei einem Jagdausflug im Nürnberger Walde, in der Gegend von Kornburg, hörte der Kaiser, wie er allein war mitten im wilden Wald, einen Vogel singen, mit einer so süßen Stimme, wie er sie in seinem Leben noch nie gehört hatte. Als er in die Höhe sah, erblickte er über dem Gipfel einer Eiche das Bild Des Erlösers. Sofort stieg er vom Pferd, bezeichnete den Baum und ließ ihn fällen und bestimmte diese Stelle für die Errichtung eines Klosters. hach dem dem Kaiser erschienenen „Bild"' soll das Kloster dann „Bildenreuth" genannt worden sein.
      Die Unterstützung, die Ludwig der Baier dem Konrad Groß bei der Stiftung des Spitals angedeihen ließ, mag ja vielleicht auch mit dem erwähnten Bestreben des Kaisers zusammenhängen.
      Gegen Ende seines Lebens hat her wohltätige und reiche Reichsschultheiß Konrad Groß auch manches Bittere erfahren müssen. Bei dem großen Aufruhr im Jahre 1348 mußte er aus der Stadt fliehen wie die meisten Patrizier und sein Schultheißenamt einem anderen überlassen. Nach der Wiederherstellung der alten Ordnung, Ende 1349, hat er es wieder übernehmen können. Noch bitterer als diese Revolution, die ja alle Patrizier betroffen hat, mag es für ihn gewesen sein, daß er in seinem Alter sich mit seinen eigenen drei Söhnen herumstreiten mußte. Sie waren mit seinen Schenkungen nicht zufrieden und verlangten einen Anteil an seinen Aemtern. Es kann schließlich zu einem Schiedsgericht, bei dem er in manchen Punkten nachgeben mußte. Wie sehr er innerlich mit seiner großen Spitalstiftung verwachsen war, geht auch daraus hervor, daß er sich selbst neben dem Spital ein steinernes Haus bauen ließ, in dem er dann die letzten Jahre seines Lebens wohnte. Das Eck dieses Hauses au der Pegnitz in der Spitalgasse liegt der Einmündung des Herzgäßchens gegenüber. Es ist später zum Spitalbau gezogen worden.
      Am 10. Mai 1356 ist Konrad Groß in Bamberg, also unerwartet und plötzlich, gestorben. Seine Leiche schaffte man nach Nürnberg und setzte sie in der von ihm erbauten Spitalkirche im Chor vor dem Hauptaltar bei, wo das offene Tumbengrab mit der Darstellung des Verstorbenen noch erhalten ist. Seine Nachkommen haben den Reichtum bald verloren. Schon sein Sohn hat den Plobenhof verkauft. Die Familie erhielt sich zwar noch bis ins 16. Jahrhundert. Im Jahre 1558 starb Stefan Groß, der noch Mitglied des Rates war. Dessen Sohn ist als Pfründner in dem von seinem Ahnen gestifteten Spital gestorben. Er hinterließ einen Sohn und eine Tochter. Man wollte dem verarmten Geschlecht um des großen Stifters willen noch einmal aufhelfen. Der damalige Spitalpfleger Hieronymus Paumgärtner ließ den letzten Sproß der Familie studieren und schickte ihn in die Fremde. In Schwaben ist er in der Donau ertrunken. Seine Schwester aber hat sich aufs Land zu geringen Leuten verheiratet.
      b) Die Spitalstiftung.
      Es entspricht nicht den geschichtlichen Tatsachen, wenn man sich das Mittelalter als eine einheitliche geschichtliche Periode vorstellt, wie es diejenigen tun, die in Bausch und Bogen von einem finsteren Mittelalter reden als von einem die Entwicklung der Menschheit verlorenen Jahrtausend. Ebenso falsch ist es, das ganze Mittelalter unter einem romantischen Glorienschein zu betrachten, wie die mittelalterlichen Maler die Heiligen auf goldenem Hintergrunde dargestellt haben. Nein, das Mittelalter ist so wenig eine einheitliche Periode wie die übrigen Zeitalter. Das Rad der Geschichte stand auch im Mittelalter nicht still. Das Zeitalter von Karl dem Großen bis Luther umschließt ganz verschiedene Entwicklungsstufen. Im Jahre 1077 ging ein deutscher Kaiser, Heinrich IV., im Büßergewand über die Alpen, um in Canossa sich vor dem Papste zu demütigen in einer uns Heutigen unerhört erscheinenden Weise. Ein gebannter König war im damaligen Deutschland für Volk und Fürsten eben untragbar. Sein Königtum war durch den Bann in Frage gestellt. Im Jahre 1324 werde wieder ein deutscher Kaiser vom Papste gebannt, Ludwig der Bayer. Er ging aber nicht narch Canossa, sondern protestierte in feierlichster Form gegen die päpstliche Anmaßung. Weil er tapferer war? Nein, sondern weil inzwischen die Zeit eine ganz andere geworden war. Zur Zeit Ludwigs des Bayern lagen die Minoriten, die beim Volk beliebtesten Bettelmönche, mit dem Papste im Streit, den sie als Ketzer brandmarkten. Die deutschen Kurfürsten traten für den gebannten Kömig ein. Sie erklärten. daß die königliche Würde von Gott herrühre und daß ein König der von der Mehrheit der Kurfürsten gewählt sei, keiner päpstlichen Zustimmung bedürfe. Ja, sie ließen das Gebot ausgehen, daß man trotz des päpstlichen Interdikts (des Verbots aller gottesdienstlichen Handlungen an allen Orten, da sich der Gebannte aufhält) im Reiche überall Gottesdienste halten solle. Ja auf Universitäten werden schon Stimmen laut, die ganz moderne Lehren über das Verhältnis von Staat und Kirche verkündeten und Kirchenversammlungen forderten, welche auch einen Papst absetzen könnten. Das entsprach auch völlig der Stimmung, die allenthalben in der Laienwelt, insbesondere im städtischen Bürgertum herrschte. Hier war man der kirchlichen Fesseln überdrüssig geworden. „Stadtluft macht frei", hieß es nun.
      Durch das Aufkommen der Städte erlebte das deutsche Volk eine Umwälzung in nicht geringerem Ausmaße als im vergangenen Jahrhundert durch Dampfmaschine und Eisenbahn. Der durch die Kreuzzüge in Schwung gekommene Handel förderte das städtische Handwerk und Gewerbe. Die Naturalwirtschaft ging in die Geldwirtschaft über. Die Städte wuchsen rasch an Einwohnern und an Wohlstand. Sie wurden an Stelle der Ritterburgen und Klöster zu Mittelpunkten der Kultur. Gleichzeitig vollzog sich auch ein bedeutsamer `Umschwung im kirchlichen Leben. Die vom heiligen Franziskus (+ 1226) ausgegangene religiöse Erweckungsbewegung hatte sozusagen einen bürgerlichen und demokratischen Charakter. Sie drang in die niederen Schichten der Bevölkerung, in den Städten besonders durch die Bettelmönche, die das klösterliche Ideal mit Eifer in die Welt hinaustrugen. Scharen von sogenannten Tertiariern (= dritter Orden) schlossen sich an die Bettelorden an, d. h. Laien beiderlei Geschlechtes, verheiratet und ledig, die ohne der Ehe und dem bürgerlichen Berufsleben zu entsagen, sich der Aufsicht eines Bettelordens unterwarfen, an bestimmten geistlichen Uebungen teilnahmen und eine Reihe von sittlichen Vorschriften beobachteten. Unter dem Einfluß der Bettelmönche und dieser Tertiarier erfuhr das kirchliche Leben in den Städten einen mächtigen Auftrieb. Viele und herrliche Gotteshäuser wurden gebaut, kirchliche Kunst und Wissenschaft blühten, zahlreiche Genossenschaften, Gilden und Bruderschaften bildeten sich, die alle mehr oder weniger einen kirchlichen Charakter hatten. Wenn man auch nicht sagen kann, daß die Bettelorden selbst eine große Liebestätigkeit entfaltet hätten, so haben sie doch den Grund gelegt zu einer reichen Blüte christlicher Liebestätigkeit, indem sie weithin in allen Schichten besonders der städtischen Bevölkerung ein frommes Leben und einen gebefreudigen Opfersinn geweckt haben, der sich alsbald in der Stiftung und Förderung von Anstalten der christlichen Barmherzigkeit äußerte.
      In Nürnberg hatten alle vier Bettelorden eine Niederlassung: die Augustiner seit 1218, ursprünglich am Neuen Tor, wo später der Sternhof war (Neutorstraße 11), seit 1265 in der jetzigen Augustinerstraße (Finanzamt); die Franziskaner oder Barfüßer seit 1227 an der Pegnitz bei der jetzigen Museumsbrücke, die Dominikaner seit 1248, in deren zum Teil noch erhaltenen Klosterbau heute die Stadtbibliothek und das evangelische Dekanat untergebracht sind; endlich die Karmeliter, seit 1255, am jetzigen Josefsplatz, beim Eingang der Adlerstraße (nichts mehr vorhanden).
      Das Bedürfnis nach Werken christlicher Barmherzigkeit ist gerade damals in den rasch wachsenden Städten besonders stark gewesen. Die alten Ordensspitäler reichten nicht mehr aus. Bei der Unfähigkeit der damaligen Aerzte, bei dem engen Zusammenleben in den Städten und dem völligen Mangel an Reinlichkeit in den Straßen und Höfen mehrten sich die ansteckenden Krankheiten. Die ländliche, von irgend einem Grundherren abhängige Bevölkerung hatte in Fällen der Not an diesem auch ihren Schutz und Halt. Aber die unabhängige Einwohnerschaft der Städte war in der Not auf die freiwillige Barmherzigkeit mildtätiger Leute angewiesen. Die vielen kleinen Leute in den Städten, die in Zinshäusern wohnten, hatten wohl in guten Tagen ihr Auskommen, aber in Krankheitsfällen und im Alter bedurften sie einer Unterstützung und eines entsprechenden Heims. Dazu kam eine Menge mittelloser Leute, die in den großen Städten zusammen strömten. Wiederholt wird bei Spitalstiftungen als Grund mit angegeben, daß Arme und Kranke hilflos auf Straßen und Kirchhöfen liegen.
      In vielen deutschen Städten hat die Bürgerschaft selbst ein Spital gegründet, in anderen haben es einzelne Personen getan, die dabei aber vom Rat der Stadt unterstützt wurden. In den Jahren 1250-1350 entfaltete sich in den deutschen Städten geradezu ein Wetteifer in Spitalstiftungen. Ein großer Teil von ihnen führt die Bezeichnung „Zum heiligen Geist". Dies hängt damit zusammen, daß es damals einen bürgerlichen Spitalorden dieses Namens gab, der Ende des zwölften Jahrhunderts in Montpellier in Südfrankreich entstanden war und später in Rom seinen Mittelpunkt hatte. Dieser Orden hat aber in Deutschland nur im Südwesten einige Spitäler gegründet. Die weitaus. meisten Heilig Geist-Spitäler, namentlich in Norddeutschland, sind städtische oder private bürgerliche (Gründungen; so auch das Heilig Geist-Spital in Nürnberg.
      Aus den Urkunden geht ganz deutlich hervor, daß die Stiftung des Konrad Groß eine reine Laienstiftung war und daß sie nach dem Willen des Stifters auch eine solche bleiben sohlte. Nach dem Tode des Sohnes und Enkels des Stifters sollte die Verwaltung der Stiftung vom Rat der Stadt übernommen werden und der Rat verpflichtete sich in einer Urkunde seinerseits, diesen Willen des Stifters getreulich zu achten, „daß das Spital zu keinem andern Gestift noch Kloster noch keinerlei andern Sachen gericht noch gemacht werd, denn als es der Stifter gestiftet hat". Ein paar Jahre lang hat aber gleichwohl eine Verbindung mit einem Kloster bestanden. Die Gräfin Kunigunde von Orlamünde hat nämlich dem Konrad Groß ein Kapital von 5000 Pfund Heller zugewiesen, damit er bei seinem Spital ein Nonnenkloster errichte. Zweifellos war dabei daran gedacht, daß die betreffenden zwölf Schwestern die Krankenpflege beim Spital übernehmen sollten. Aber schon nach wenigen Jahren hat Groß dieses Kloster „Himmelthron" nach Gründlach verpflanzt. Offenbar hatte sich doch sehr bald gezeigt, daß die Anforderungen der Krankenpflege an einem großen Spital, mit den Anforderungen des mittelalterlichen Klosterlebens mit seinen vielen Gottesdiensten nicht zu vereinen waren.
      Die meisten der in jener Zeit in Deutschland errichteten Spitäler kamen an ein fließendes Gewässer zu liegen, wohl damit alle Unreinigkeit gleich fortgespült werden könnte. An eine Ansteckungsgefahr für die weiter flußabwärts gelegenen Orte dachte man damals nicht. Für die Lage des Nürnberger Spitals kam übrigens noch in Betracht, daß der Stifter Konrad Groß gerade an nördlichen Ufer der Pegnitz einen ausgedehnten Grundbesitz hatte.
      Die älteste Urkunde, in der die Stiftung des Heilig Geist-Spitals erwähnt wird, stammt aus dem Jahre 1331. Laut dieser Urkunde schenkte der Nürnberger Burggraf Friedrich IV. dem Nürnberger Konrad Groß, „des Reichsheinzen seligen Sohn", eine Wiese, die zwischen dem Malertor (altes Stadtor am Ausgang der Ebnersgasse bei der Buchhandlung des Vereins für Innere Mission) und der Pegnitz gelegen war und die im Westen an eine weitere Wiese des Konrad Groß anstieß. Groß hatte ihn gebeten, weil er „Gott zu Ehre und allen gläubigen Seelen zur Hilfe" ein Spital bauen wolle und einen anderen geeigneten Platz nicht finden könne. Die eigentliche große Stiftungsurkunde, die heute zu den Kleinodien des Stadtarchivs gehört, ist erst nach der Vollendung des Spitalbaus ausgestellt worden. Sie ist datiert vom 13. Januar 1339. So muß man also annehmen, daß das Spital mit der Kirche in den Jahren 1332 bis 1338 erbaut wurden ist.
      Der ungemein große Grundstückkomplex, den der Stifter für dar Spital zur Verfügung stellte, war im Süden begrenzt von der Pegnitz, im Osten von der Straße, die vom Malertor zur Heubrücke führt, im Norden von der alten Stadtmauer bezw. Stadtgraben, die dort in der Richtung der jetzigen Hans Sachsgasse von dem Turmhaus mit der Wirtschaft um Büttnerstanz am Obstmarkt zu dem erwähnten Malertor verliefen, und im Westen vom jetzigen Herzgäßchen, an dessen Westseite noch weitere Privatgrundstücke des Stifters und seiner Familie lagen, darunter der später sogenannte Plobenhof. Der jetzige Spitalplatz wurde zum Kirchhof bestimmt. An seine Westseite kamen die Priesterhäuser zu liegen, während die übrigen Gebäude, die um die beiden kleinen Spitalhöfe herumlagen, soweit sie damals schon standen, für wirtschaftliche Zwecke bestimmt waren (Kornhaus, Bräuhaus) und als Wohnungen für zum Spital gehörende Familien. Durchquert werde der ganze Komplex schon damals durch eine Straße in der Ost-Westrichtung, die heutige Spitalgasse. Das Spital in engerem Sinn, der Bau, der für die Armen und Kranken bestimmt war, lag südlich von der Spitalgasse unmittelbar an der Pegnitz, und war im Osten an die Kirche angebaut. Der Bau übers Wasser ist erst gegen 1500 dazu gekommen, wovon später noch zu reden sein wird.



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      Aufzeichnungen von EDUARD MERKEL (IV-10.03.07) über frühe Merkel-Vorfahren (alphabetisch geordnet);
      ergänzt durch Anmerkungen von A. MEZ und neuere Literatur;
      in Maschinenschrift übertragen von GERHARD MERKEL;
      eingescannt uns in Ahnenprogramm eingefügt von EBERHARD BRICK (2003)

      Aus: Handschriftl. Schürstab - Chronik Stadtarchiv Nürnberg.
      Familie G r o ß betr.
      Conrad Haller schreibt, die Großen haben ihre Ankunfft von einem der Gründige Heintz genannt, welcher auff eine Zeit in einen Garthen gangen, und seiner Blödigkeit halben sich auff ein Berglein unter einer Linden oder Paum an der Sonnen gelegt und daselbst eingeschlafen. Alda sey ihm im Traum fürkommen, Er solle an einen gewießen Orth eingraben (alß welcher im Traum 13 lindten Bläther abgebrochen, hingelegt) und suchen, würde er daselbst einen großen Schatz finden; welchen er alß Er erwachet, alß nachkommen und einen großen Schatz funden, darum er den Nahmen Groß und das Berglein und dem Baumlein zum Wappen angenommen. Solches schreibt ermelter Haller hab Er von Seinem Vater (Conrad) Alexis Haller und derselbe von Seinem Vater Conrad Haller und von seiner Ahnfrau der althen Contz Hallerin, so eine geborne Großin gewest, also gehört und ligt dießer gründige Heintz allen an Zeigungen nach, im Parfüßer Closter begraben, alda sein Schildt doch ohne über Schrifft hengt. Von Ihme kommen die Großen her, unter denen viel darpfer Leuth geweßen, so mitler Zeith das Schultheißen Ampt, Gericht, Zöll und Müntz Pfandtsweiß vom Röm. Reich inngehabt haben auch ansehnliche Wohnungen alhier gehabt, denn die Behäusung heutiges Tags, der BIobehoff genannt, Item deß Lantzingers Behausung auff der. Fleischpruckhen, der Großen Behausung gewest seyn. Sie haben auch den Spithal alhier zum H. Geist genannt, gestifft und ein stecklich Vermögen zu demselben gegeben, sind mitler Zeit in abgang ihrer Nahrung kommen, alß daß der letzte Sebastian Groß als ein Pfründtner im gedachten Spithal gestorben, hab ein Sohn gelaßen, der nach Seinen Todt in Schwabenland in der Thonau ertruncken und eine Tochter ist meines Wißens gen Neustadt an der Aysch verheyrathet worden. In des Rixner Thurnierbuch find man, daß ao 1198 die Großen dahmahls Kaißer Heinrich den Sechsten mit zehen Pferden neben andern althen fürnehmen Adel. Geschlechtern von Nürnberg auß biß gen Thonauwerth begleithen helffen.

      F a m i l i e G r o ß
      Aus: Handschriftl. Schürstab - Chronik Stadtarchiv Nürnberg.

      Heinrich G r o ß, insgemain der gründige Heintz genanndt hat eine Stretzin zur Ehe. Soll verlaßen haben 2 Söhne Erhard, Heinrich. Hr. Heinrich Groß deß Gründigen Heintzen und der Stretzin Sohn, ward der Reiche Heintz genannt geboren anno ...
      Seine Ehewürthin war Eine von Vestenberg.
      Starb anno 1333 ligt im Spithal begraben, verließ Friedrich, Heinrich, Philipp, Conrad.
      Dieser Groß ist zu Nürmberg vermög brieflicher Urkunde einer deß Rahts gewest anno 1289.
      Alij sagen, er sey im Parfüßer Closter vor St. Ludwigs Altar begraben. Wappen grün weiß grün quer gestreift.
      Heinrich Groß, Hr. Heinrichen Großen deß Älthern und der von Vestenberg Sohn ward geboren anno ...
      hat zur Ehe eine Eyßvöglin. Starb anno 1357 verließ Catharina.
      Catharina Großin, Heinrich Großen und der Eyßvöglin Tochter geboren anno.. hat Conrad Waldstromer zur Ehe, deß Conrad Waldstromers und Beatrix von Berg Sohn, erzeugte 5 Kinder. Er starb den 3. Februarii und sie den 28. September ao 1309 liegen im Parfüßer Closter begraben.
      Wappen : 2 weiße gekreuzte Gabeln auf rotem Grund.

      Aus : Würfel, Histor. geneal. & diplomat. Nachrichten z. Erläuterung d. Nbg'schen Stadt v & Adelsgeschichte. Nbg 1766 S.321.

      Heinrich Groß "der reiche Heinz" m. Sophie v. Vestenberg 3 Kinder:
      Friederich Groß starb jung;
      Heinrich Groß gest. 1357 verh. Anna Eyßvogel gest. 1343 sollen 1 Tochter Katharina hinterlaßen haben;
      Philipp Groß verh. I. Elisabeth Geyer Pfinzing gest. 1337 II. Tochter v. Heinrich Ortlieb & Stromerin; Conrad Groß gest. Bamberg 10.5.1356 verh. Agnes Geyer Pfinzing.


      Familie Groß betr.
      Aus: August Gemperlein, Konrad Groß, der Stifter des Nbger Heilig-Geist-Spitals u. seine Beziehungen zu Kaiser Ludwig. Mitt. d. Ver. f. Gesch. d. Stadt Nbg Bd 39,5.83 ff

      Heinrich Groß, d. Ältere, gen. d. "Reiche Heinz" gest. vermutl. 1317 (s. S. 84)
      verh. I.) m. Sophie von Vestenberg. Diese gehörte einem nun bereits über 200 Jahre erloschenen Adelsgeschlecht an (Anm. 19), das aus dem Steigerwald stammte, vergl. den heutigen Ort Vestenbergkreuth ebnda (Anm. 28).
      II.) m. Gisela (Geisel) Eseler; lebte 1339 noch.
      Kinder zu I.) u. II.)
      1. Konrad Groß (Stifter) geb. ? gest. Bamberg 10.5.1356
      verh. m. Agnes .... (wahrscheinlich geb. Haller, T. d. Ulrich Haller." Kinder zu 1.):
      Friedrich Groß jung gelt.
      Heinrich Groß Münzmeister, Reichsschultheiß 1356
      Leupold Groß
      Konrad Groß Schultheiß 1363
      Margaretha Groß verh. m. Heinrich Mennlein (Mendel)
      Sohn: Konrad Mendel, baute 1380 die Kartause
      Anna Groß verh. m. Heinrich Geuder, kaiserl. Schultheiß 1366 v 1374.
      2. Philipp Groß Stadtbaumeister, erbaute das Rathaus am Salzmarkt (1340 vollendet)
      verh. I.) m. Elisabeth Pfinzing
      II. )m. Katharina, T. d. Heinrich Ortlieb
      Söhne aus beiden Ehen:
      Hermann Groß
      Heinrich Groß, Frau Anna....
      3.) Ulrich Groß
      4.) Katharina Groß, verh. m. Konrad Waldstromeir (s. Ahnenliste)
      5.) Heinrich Groß, volljährig etwa um 1289
      6.) Bartholomäus Groß

      Betr. Heinrich Groß verh. m. Eisvoglin, + 1357, Nach Will, ...belustigungen Teil II S. 350 (citiert nach Annales Nor. Mullneri To...II) ist der Vater des Heinrich Groß nicht der „reiche Heinz" Heinrich Groß + 1333 gewesen, sondern ein Bruder desselben Eberhart Groß +1331
      Anm. Die vorliegende Veröffentligung beruht auf Urkundenforschung, während die Angaben in der Handschriftlichen Schürstab-Chronik größtenteils in das Gebiet der Fabel zu verweisen sind.
      (Über die „Spitalschule" s. S. 97)
      (Vergl. auch mit „Die Gründung des Heilig-Geist-Spitals - Ein interessanter Vortrag zur 600-Jahrfeier" in Frännkischer Kurier Nr. 43 vom 12.2.1939; als Bild gespeichert

      Auszüge aus einer kopierten Einlage bei
      Aufzeichnungen von EDUARD MERKEL (IV-10.03.07) über frühe Merkel-Vorfahren (alphabetisch geordnet);
      ergänzt durch Anmerkungen von A. Mez und neuere Literatur;
      in Maschinenschrift übertragen von Gerhard Merkel;
      eingescannt und ins Ahnenprogramm eingefügt von Eberhard Brick (2004)
      „PFINTZING DIE ALTEN"
      (6065)
      [Der Dank des Verfassers gilt für freundliches Entgegenkommen und die gebotene Gelegenheit zur Einsicht in die Quellen den Herren Direktor Dr. Schnelbögl vom Staatsarchiv, Professor Dr. Pfeiffer vom Stadtarchiv Nürnberg und ihren Mitarbeitern sowie Herrn Baron Helmut Haller von Hallerstein in Großgründlach.
      Mehrfach zitiert wurden:
      NUB: Nürnberger Urkundenbuch Lieferung 1-4, herausgegeben vom Stadtarchiv Nürnberg.
      U. St.: Ulman Stromer, herausgegeben von Karl Hegel, Die Chroniken der deutschen Städte, Nürnberg Band 1, Leipzig 1862.
      Ho: Das Handlungsbuch der Holzschuher in Nürnberg, hrsg.. von Anton Chroust, Hans Proesler (Veröff. d. Gesellsch. f. fränk. Gesch.), Erlangen 1934.]
      EIN BEITRAG ZUR GESCHICHTE DES NÜRNBERGER PATRIZIATS
      - HERRN PFARRER GEORG LENCKNER ZUM 70. GEBURTSTAG IN DANKBARKEIT ZUGEEIGNET -
      VON GERD WUNDER

      Exkurs IV: Die Familie des Konrad GROSS (6908)

      Der Schultheiß und Spitalstifter Konrad Groß, den Pfeiffer den "bedeutendsten Nürnberger des Mittelalters" genannt hat [Pfeiffer in Mitt. Nürnberg 1958, S. 7.], war ein Sohn des reichen Heinz Groß und seiner ersten Frau Suffein (36), später als Sofie von Vestenberg bezeichnet. Konrads Frau Agnes kommt 1322, 1340 und 1343 urkundlich vor. Die vollständigste Auskunft über seine Kinder gibt das Testament seines gleichnamigen Sohnes Konrad vom 29. 9. 1397 (35). Er erwähnt seine Geschwister: Heinrich, des Stifters Sohn, seine Hausfrau Anna, sein Sohn Friedrich, Leupold, des Stifters Sohn, seine Frau Maria, Friedrich, des Stifters Sohn, der über mer waz, seine Frau Hayle, Cunrad, des Stifters Sohn (der Erblasser), seine Hausfrau Anna, Ulrich Hallers Tochter, Anna Geuderin, Konrad Groß Tochter, ihr Sohn Konrad Geuder, meiner Swester Sun Günter Lisperger", ferner die „Freunde" Konrad Mendel und Peter Groß. Von seiner eigenen Familie nennt er die Tochter Els im Katharinenkloster, die Enkelin Jungfrau Clara im Katharinenkloster, die Tochter Kathrey mit ihrem Wirt Dietrich Hegneyn und die Püchelbergerin, eine Tochter der Kathrey Hegneyn „bei Heinz Kürsner". Diese Urkunde erklärt verschiedene frühere Erwähnungen: so daß Konrad Groß, der Stifter, bei den Jahrtagsstiftungen vom 16. 8. 1340 und 18. 2. 1343 seinen Sohn Fritz als einziges seiner Kinder erwähnt (er war also damals offenbar schon gestorben); daß er in den Stiftungsurkunden vom 13., 14., 16. und 18. Febr. 1343 Ulrich Haller „meinen lieben Sweher" nennt (es muß wohl bedeuten: Gegenschwäher), daß er am 16. 2. 1343 „Heinrich Liezzberger und Heinrich Mennlein meine eiden" nennt [vgl. dazu USt 92, 22: Haynreich Mendel an sant Diligen Gazz, Markart sein son, der Kartuser Kloster stift ... und Mitt. Nürnberg 1944, 106 (fälschlich Konrad baut 1380 Kartause). Reicke, Gesch. der Reichsstadt Nürnberg S.286.]. Der Sohn Heinrich war nach Konrad Groß (1338-56), den er schon 1351 und 1353 im Gericht vertreten hatte, von 1356-62 Schultheiß, dann Heinrichs Sohn Friedrich 1362, Konrad 1363-65. Heinrich Geuder, der das Schultheißenamt als Gemahl der Anna Groß 1366-85 innehatte, dürfte der Schwiegersohn des jungen, nicht des alten Konrad Groß sein, sowohl dem Alter nach wie auch deshalb, weil er nie unter den Schwiegersöhnen des Alten genannt wird. Leupold Groß ist zweifellos der Münzmeister von 1368/69, 1372 mit seinem Sohn Andreas genannt; am 6. 2. 1391 erwähnt der König Andreas und Leupold Gebrüder Groß genannt Reichheinz, unsere Münzmeister.
      Woher aber stammte die Frau des Stifters, Agnes? Daß sie keine Haller war, wie man aus den Urkunden von 1343 geschlossen hat, ist nunmehr klar. Spätere Genealogen nennen sie eine Pfinzing und geben sie dem 1361 gestorbenen Bertold Pfinzing, Tuchers Eidam, zur Tochter; auch das ist zeitlich unmöglich. Die Lösung der Frage gibt Konrad Arneth in seiner wertvollen Untersuchung über die Familiennamen des Hochstifts Bamberg [Jahrb. f. Tränk. Landesforschung 16, 1956, S. 256/257 und Tafel S. 299.]. Im Totenbuch der Nürnberger Franziskaner steht: „Anno 1342 obiit Agnes filia sculteti de Babenberg uxor Cunradi Divitis, {S. 65, MVGN 49 (1959) Pfinzing} sepulta in ecclesia ante altare S. Ludewici" [ Arneth S. 257 nach Barfüßernekrolog (St. Bibl. Bamberg J. H. Mscr. hist. 49, 24a). Der Barfüßereintrag wird durch die gelegentliche Erwähnung eines Eidams Kunrad bei Friedrich Zolner bestätigt.] . Arneth weist nach, daß sie eine Tochter des Bamberger Schultheißen Friedrich Z o 1 n er, erwähnt seit 1291, Schultheiß 1307-24, t 7. 9. 1325, und seiner ersten Frau Agnes war (aus zweiter Ehe mit Elsbeth hatte er u. a. auch eine Tochter Agnes, verheiratet mit Heinrich Sampach). Dieser Friedrich Zolner, auch Geyer genannt, war ein Sohn des Friedrich Geyer (auch Zolner genannt) und der Agnes Zolner. Eine Schwester des Schultheißen Friedrich Zolner war Gertrudes (t 1313), laut Wappen mit einem Groß in Nürnberg verheiratet. Arneth hält den älteren Friedrich Geyer für einen Nürnberger, der in Bamberg einheiratete. Diese Geyer führen das Wappen mit Geier (Adler?) und Ring, das auch die Pfinzing gebrauchen, nach Arneth das Wappen der Geuschmid (denen sonst der gold/schwarze Schild zugeschrieben wird). Daher möchten wir vermuten, daß Agnes, die Frau des Stifters Konrad Groß, zum Sippenkreis der Pfinzing gehörte. Damit würde sich zwanglos die Einfügung der Sippe des Konrad Groß in die ältere Schultheißensippe erklären.