Familienstiftungen Paul Wolfgang Merkel und Werner Zeller
 Unsere Familie

Marie Sophie GUTERMANN, von Gutershofen

Marie Sophie GUTERMANN, von Gutershofen[1]

weiblich 1731 - 1807  (76 Jahre)

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  • Name Marie Sophie GUTERMANN 
    Suffix von Gutershofen 
    Geburt 1731  Kaufbeuren,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht weiblich 
    Tod 1807 
    Personen-Kennung I58553  Merkel-Zeller
    Zuletzt bearbeitet am 26 Mai 2011 

    Vater Dr. med. Georg Friedrich GUTERMANN, von Gutershofen,   geb. 1705   gest. 1784 (Alter 79 Jahre) 
    Mutter Regina Barbara VON UNOLD,   geb. 1711   gest. 1748 (Alter 37 Jahre) 
    Familien-Kennung F26022  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 Christoph Martin WIELAND,   geb. 05 Sep 1733, Oberholzheim,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 20 Jan 1813, Weimar,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 79 Jahre) 
    Verlobung 1750 
     
    Notizen 
    • Sophie löst Verlobung 1753;
    Zuletzt bearbeitet am 26 Mai 2011 
    Familien-Kennung F26027  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 2 Georg Michael Frank VON LA ROCHE,   geb. 1720   gest. 1788, Offenbach,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 68 Jahre) 
    Eheschließung 1753 
    Kinder 
     1. Louise VON LA ROCHE
     2. Fritz VON LA ROCHE
     3. Maximiliane Euphrosine VON LA ROCHE,   geb. 31 Mai 1756, Mainz,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 19 Nov 1793, Frankfurt,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 37 Jahre)
    Zuletzt bearbeitet am 26 Mai 2011 
    Familien-Kennung F26028  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 3 BIANCONI 
    Zuletzt bearbeitet am 26 Mai 2011 
    Familien-Kennung F26032  Familienblatt  |  Familientafel

  • Notizen 
    • Schriftstellerin. Verfasserin von: Das Fraeulein von Sternheim. Museum in Bönnigheim.
      Als Sophie von La Roche, "Schwiegertochter" des Grafen Friedrich von Stadion, im August 1770 nach Bönnigheim übersiedelte, war sie 39 Jahre alt.
      Ein abwechslungsreiches und turbulentes Leben hatte sie bisher geführt. Geboren in Kaufbeuren - aufgewachsen in Augsburg, war Sophie La Roche zunächst mit dem italienischen Arzt Bianconi, dann mit ihrem Vetter Christoph Martin Wieland verlobt, bevor sie 1753 Georg Michael La Roche
      heiratete, den vermutlich natürlichen Sohn und Sekretär des Grafen Station, Kanzler des Erzbischofs und Kurfürsten von Mainz. Auf dem Alterssitz von Friedrich von Stadion in Warthausen erlebte sie, nach anstrengendem Hofleben in Mainz, eine Zeit der heiteren Geselligkeit im kleinen Kreis. Anlass für den Umzug nach Bönnigheim - in die zu dieser Zeit bereits Württembergische Stadt - waren Auseinandersetzungen mit Conrad von Stadion, dem Sohn von Friedrich. Dieser war ein Jahr zuvor gestorben. Die beiden Töchter Sophies, Maximiliane und Louise, wurden auf Drängen des Grafen in einem Straßburger Kloster erzogen. Den Sohn Fritz gab sie dem Dichter Wieland zur Erziehung nach Erfurt. Hier war Wieland als Professor tätig. Sophie von La Roche konnte sich an das ruhige Leben in Bönnigheim kaum gewöhnen. Das gesellschaftliche Leben in Warthausen, dem früheren Wohnort, fehlte. Neue Freunde fand sie kaum. Einziger verständnisvoller Freund war Johann Jakob Brechter (1734-1772), Pfarrer im drei Stunden entfernten Schwaigern bei Heilbronn, Verfasser von Schriften mit erzieherischem Charakter. Dieser ermunterte Sophie La Roche ihren bereits zum Zeitvertreib in Warthausen 1766 begonnen Roman weiterzuschreiben und so dem Kummer Herr zu werden. Begleitet durch Wieland, mit dem sie einen regen Briefwechsel unterhielt, vollendete sie den Roman. Der erste von einer Frau verfasste Roman Deutschlands war entstanden: "Das Fräulein von Sternheim". Der erste Teil wurde im Juni, der zweite Teil im September/Oktober 1771 veröffentlicht. Das Buch war zur damaligen Zeit so etwas wie ein
      Bestseller. Es wurde mehrfach nachgedruckt. Aber veröffentlicht wurde es nicht unter den Namen La Roche, sondern anonym unter dem Dichter und Herausgeber Wieland. Es wäre zur damaligen Zeit undenkbar gewesen, eine Frau als Autorin zu nennen. Trotzdem wurde Sophie von La Roche
      hierdurch über Nacht berühmt. Goethe rezensierte: "Die Herren irren sich, wenn sie glauben, sie beurtheilen ein Buch - es ist eine Menschenseele." Das Werk, entstanden in der Sturm- und Drangzeit, wurde übersetzt ins Holländische, Russische, Englische und Französische. Sophie von La Roche wurde als Heldin - als "die Sternheim" - verehrt. Man sah in ihr das "ganze Ideal von Frauenzimmer" (Caroline Flachsland).
      Noch 1771 erhielt La Roche eine Anstellung als Staatsrat beim Erzbischof und Kurfürsten von Trier und begann eine Karriere, die ihn rasch zum Kanzler
      aufsteigen ließ. Sophie unterhielt in diesen Tagen einen berühmten literarischen Salon, zu deren zahlreichen Besuchern auch Goethe zählte. Dieser hatte ein Auge auf die Tochter Maximiliane geworfen, doch die wurde 1774 mit dem Großkaufmann Peter Anton Brentano verheiratet. Und Goethe schrieb "Die Leiden des jungen Werthers" ( Lottes schwarze Augen entsprechen denen der Maximiliane). Ihr Ehegatte, Georg Michael von La Roche, hatte als Amtmann 2 Jahre lang die Pfandherrschaft von Bönnigheim verwaltet. 1771 veröffentlichte er anonym seine kritischen "Briefe über das Mönchswesen". Ein Anderer setzte sein Werk dann in noch schärferer Weise fort. Als La Roches Beziehung zum Buch herauskam, verlor er 1780 sein Amt und seine Würden - Sophie La Roche wurde Berufsschriftstellerin. Es folgten viele Veröffentlichungen: Reisebeschreibungen, Erzählungen, auch eine Zeitschrift für Mädchen ("Pomona für Teutschlands Töchter"), die erzieherischen Zwecken dienen sollte. Der Erfolg des ersten Buches wurde jedoch nie mehr erreicht. Besonderen Ruhm konnte sie damit zwar nicht mehr machen, reichte es jedoch aus, um die Familie in den herrschenden familiären Notzeiten über Wasser zu halten. Nach dem Tod ihres Gatten im Jahr 1788 kümmerte sich Sophie La Roche um ihre Enkel Clemens und Bettina Brentano, deren Mutter Maximiliane früh starb. Als Großmutter des berühmten romantischen Geschwisterpaars lebte sie bis 1807 in ihrer "Grillenhütte" in Offenbach. Mit ihrem - für die damalige Zeit sehr langem - Leben (Sophie von La Roche wurde 76 Jahre) hat sie Geschichte geschrieben. Nicht nur Ihr Roman und die zahlreichen anderen Veröffentlichungen machen sie für die Literaturgeschichte unsterblich.
      Über Sophie La Roche schrieb Goethe im 13. Buch von Dichtung und Wahrheit: "Sie war eine wunderbarste Frau, und ich wüßte ihr keine andre zu vergleichen. Schlank und zart gebaut, eher groß als klein, hatte sie bis in ihre höcheren Jahre eine gewisse Eleganz zu erhalten gewußt, die zwischen dem Benehmen einer Edeldame und einer würdigen bürgerlichen Frau gar anmutig schwebte".

  • Quellen 
    1. Erich W. Reuschle mailt 5/2011 Konrad Schmid Chronik;.