Familienstiftungen Paul Wolfgang Merkel und Werner Zeller
 Unsere Familie

Heinrich II. VON BAYERN, der Zänker

Heinrich II. VON BAYERN, der Zänker[1]

männlich 0951 - 0995  (~ 44 Jahre)

Angaben zur Person    |    Notizen    |    Quellen    |    Alles    |    PDF

  • Name Heinrich II. VON BAYERN 
    Suffix der Zänker 
    Geburt 0951 
    Geschlecht männlich 
    Tod 28 Aug 0995  Gandersheim,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I53833  Merkel-Zeller
    Zuletzt bearbeitet am 26 Jun 2017 

    Vater Heinrich I. VON BAYERN,   geb. 0919, Nordhausen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 01 Nov 0955, Pöhlde,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter ~ 36 Jahre) 
    Mutter Mathilde N.N. 
    Familien-Kennung F23884  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Gisela VON BURGUND,   geb. 0952   gest. 21 Jul 1007, Regensburg,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter ~ 55 Jahre) 
    Eheschließung 0972 
    Notizen 
    • Kinder: Heinrich II. ((971–1024), Kaiser), Gisela von Bayern (verheiratet mit Stephan I., König von Ungarn), Bruno (+1029, Bischof von Augsburg);
    Kinder 
     1. römisch-deutscher Kaiser Heinrich II. VON BAYERN,   geb. 06 Mai 0973 0978, Hildesheim,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 13 Jul 1024, Grone,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 46 Jahre)
     2. Bruno VON BAYERN,   geb. um 0979   gest. 06 Apr 1029 24 Apr 1029, Regensburg,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 50 Jahre)
     3. Gisela VON BAYERN,   geb. 0985, Bad Abbach,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 07 Mai 1065, Passau,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter ~ 79 Jahre)
    Zuletzt bearbeitet am 26 Jun 2017 
    Familien-Kennung F23883  Familienblatt  |  Familientafel

  • Notizen 
    • wikipedia: Heinrich II., genannt der Zänker aus dem Adelsgeschlecht der Liudolfinger war von 955 bis 976 und wieder von 985 bis 995 Herzog von Bayern und von 989 bis 995 Herzog von Kärnten.
      Heinrich war der Sohn Herzog Heinrichs I. von Bayern und dessen Ehefrau Judith /Judith_von_Bayern sowie Neffe des römisch-deutschen Kaisers Otto I.
      Unter Vormundschaft seiner Mutter Judith folgte Heinrich vierjährig seinem Vater als Herzog von Bayern. Seine ältere Schwester Hadwig /Hadwig_(Schwaben) wurde 954 mit Burchard III. /Burchard_III._(Schwaben), Herzog von Schwaben, vermählt. Heinrich vermählte sich 972 mit Gisela von Burgund, einer Nichte von Kaiserin Adelheid von Burgund. Heinrich hatte also beste Verbindungen mit den gesamten Herrscherfamilien im Süden des Reiches. Bayern, Schwaben und das Königreich Burgund bildeten eine ernst zu nehmende Zentralisierung politischer Macht, der sich Kaiser Otto II. zu erwehren hatte.
      Als zentrales Jahr seiner Laufbahn sticht das Jahr 973 hervor: Nicht nur Kaiser Otto I. stirbt, sondern auch Heinrichs Schwager Herzog Burchard III. Die Ehe seiner Schwester Hadwig mit ihm blieb kinderlos und damit war kein legitimer Nachfolger für das Herzogtum Schwaben vorhanden. Als Bruder der Herzogswitwe konnte Heinrich deswegen durchaus begründet Anspruch auf das Herzogtum Schwaben erheben, zumal im selben Jahr sein ältester Sohn Heinrich /Heinrich_II. geboren wurde. Ebenfalls im Jahre 973 überging Heinrich das Recht der Investitur des Kaisers und setzt seinen luitpoldingischen Vetter Heinrich /Heinrich_I._(Augsburg) auf den Bischofsstuhl von Augsburg. Kaiser Otto II. wird die weitreichenden Ambitionen seines Vetters erahnt haben und überging jetzt seinerseits die Ansprüche Heinrichs. Darum besetzte er den schwäbischen Dukat im November 973 mit einem seiner Neffen Otto /Otto_I._(Schwaben), dem Sohn Liudolfs (Schwaben).
      Damit begann eine in der frühen mittelalterlichen Geschichte wohl einzigartige Doppelregentschaft. Herzogin Hadwig war nicht bereit abzutreten, sondern regierte de facto bis zu ihrem Tod 994 von der Festung Hohentwiel aus weiterhin den Süden des Reiches. Die kaiserliche Hofkanzlei erkannte ihr sogar den offiziellen Dux-Titel zu. Hadwig ihrerseits unterstützte ihren Bruder Heinrich so gut es ging, was umgekehrt dazu führte, dass der designierte Herzog Otto einer seiner ärgsten Rivalen wurde.
      Heinrich begehrte offen auf und fand nicht nur bayrische, sondern auch sächsische Anhänger. Auch Herzog Boleslaw II. von Böhmen und Mieszko von Polen standen auf seiner Seite, seine schwäbische Herzogsschwester nicht zu vergessen. Was er tatsächlich damit bezweckte und ob er wirklich zu diesem frühen Zeitpunkt schon nach der Kaiserkrone greifen wollte, ist unklar. 974 gelang es Otto II. den Zänker in Ingelheim am Rhein festzusetzen und glaubte die bayrische Gefahr dadurch gebannt zu haben. Im Zuge der Auseinandersetzung musste Otto II. auch Aufrührer im Hennegau und bei Cambrai niederringen, den Einfall von Dänenkönig Harald Blauzahn abwehren und Böhmenherzog Boleslaw II. wegen des Komplotts mit Heinrich in die Schranken weisen.
      Heinrich gelang jedoch 976 die Flucht. Sofort kam es wieder zu Aufständen in Bayern. Die Residenzstadt Regensburg musste im gleichen Jahr im Herbst von den Kaiserlichen erobert werden. Otto II. nutzte die Gelegenheit, den gesamten Südostraum neu zu ordnen. Er trennte Kärnten von Bayern und erhob es zu einem eigenen Herzogtum. Die bayrische Ostmark – die Keimzelle von Österreich - wurde dem Babenberger Luitpold /Leopold_I. als Lehen übertragen, einem erklärten Gegner Heinrichs. Die Ostmark blieb zwar formell noch im Verband des Herzogtums Bayern, erhielt aber weitgehende Unabhängigkeit. Außerdem setzte der Kaiser seinen Vetter Heinrich als Herzog ab. Das verkleinerte Herzogtum Bayern wurde zu allem Überfluss ausgerechnet seinem Rivalen Herzog Otto von Schwaben unterstellt. Von den Bischöfen wurde er zusätzlich mit dem Kirchenbann belegt. Noch wollte Heinrich sich aber nicht geschlagen geben. 978 setzte er den Kampf, dem sich nun der neue Herzog Heinrich /Heinrich_III._(Bayern) von Kärnten und Bischof Heinrich I. von Augsburg anschlossen, fort. Nach seiner erneuten Niederringung wurde er schließlich Bischof Folkmar von Utrecht zur Bewachung übergeben.
      Nach dem Tod Ottos II. 983 in Italien wurde Heinrich von Bischof Folkmar aus der Haft entlassen. Sofort versuchte Heinrich 984, sich an Stelle des noch unmündigen Otto III. zu setzen und sich damit des kaiserlichen Thrones zu bemächtigen. Er ließ sich sogar von seinen Anhängern zum König ausrufen. Über Heinrichs Absichten gibt es in der Forschung eine Diskussion (folgt man Thietmar von Merseburg und der Tatsache, dass mittelalterliche Kommunikation vor allem durch Symbole und Gesten geschah, so wird Heinrichs Intention wohl dadurch greifbar, dass er am Palmsonntag in Magdeburg und am Ostersonntag in Quedlinburg sich zum König ausrufen und huldigen ließ. Diese beiden Orte waren zentral für die ottonische Dynastie: sie waren Grablege von Heinrich I. (Quedlinburg) und Otto I. (Magdeburg). Die Großen des Reiches distanzierten sich aber zunehmend von Heinrich dem Zänker. Zugleich bekämpfte er den Nachfolger seines ehemaligen Rivalen, der 982 gestorben war, Herzog Heinrich III. von Bayern.
      Willigis, der Erzbischof von Mainz, rief nun die Kaiserwitwe Theophanu und Kaiserin Adelheid von Burgund, die Mutter Ottos II., aus Italien nach Deutschland. Die Anhängerschaft Heinrichs wurde kleiner. Auf dem Hoftag in Rara (Rohr bei Meiningen unterwarf er sich endgültig und übergab den schon zum König gekrönten dreijährigen Otto III. an Theophanu. Dafür erhielt er Bayern als Herzogtum zurück. Er enthielt sich jetzt jeder weiteren Rebellion, erwarb 989 Kärnten und bekam schließlich sogar die italische Mark zurück. In seinen späteren Jahren konzentrierte sich Heinrich II. auf den inneren Ausbau seiner Territorien (Ranshofener Gesetze, 995) und förderte die Anfänge der Kirchenreform.
      Heinrich II. starb am 28. August 995 in Gandersheim. Er wurde in der Stiftskirche in Gandersheim beigesetzt, wo seine zweite Schwester Gerberga II. Äbtissin war. Ein bedeutendes Hochgrab befindet sich im Kloster Sankt Emmeram in Regensburg. Was ihm immer vorenthalten blieb, wurde seinem ältesten Sohn Heinrich /Heinrich II. zu teil. Nachdem er seinem Vater auf den Herzogsthron von Bayern folgte, wurde er 1002 römisch-deutscher König und 1014 Kaiser des ostfränkisch-deutschen Reiches /Heiliges RömischesReich.

  • Quellen 
    1. Walter Pfeiffer Stammbaum 2010;.