Familienstiftungen Paul Wolfgang Merkel und Werner Zeller
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Reinhard SPÄTH, von Schilzburg

Reinhard SPÄTH, von Schilzburg[1]

männlich

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  • Name Reinhard SPÄTH 
    Suffix von Schilzburg 
    Geschlecht männlich 
    Personen-Kennung I51284  Merkel-Zeller
    Zuletzt bearbeitet am 5 Jul 2010 

    Vater Wolff SPÄTH, von Schilzburg,   geb. um 1410   gest. nach 1474 (Alter > 65 Jahre) 
    Mutter Anna VON HORNSTEIN 
    Familien-Kennung F22532  Familienblatt  |  Familientafel

    Kinder 
     1. Anna SPÄTH, von Schilzburg
    Zuletzt bearbeitet am 5 Jul 2010 
    Familien-Kennung F22530  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 2 Gesperrt 
    Zuletzt bearbeitet am 5 Jul 2010 
    Familien-Kennung F22531  Familienblatt  |  Familientafel

  • Notizen 
    • Ruth Blank mailt am 5.7.2010 Info zu Jacob Koch: Jacob Kochs Mutter Anna also war die Bastardtochter von Reinhard Späth zu Schilzburg (um 1460 - nach 1534). Er bekleidete im Lauf seines Lebens zahlreiche wichtige Amter in Württemberg und wird vielfach in den Akten erwähnt. Zunächst einmal betätigte er sich als junger Krieger. Im neuen württembergischen Dienerbuch von Pfeilsticker [Vgl. Pfeilsticker § 1577] wird Reinhard Späth, des Wolfen Sohn, mit fünf Pferden zum Krieg bestellt 1481, 1488, 1490. Hat sein Dienst abkündt dem Hausvogt, nachdem er von dem Lechfeld kommen ist.
      Es handelt sich hier um den Zug der Süddeutschen Reichsstände und des Schwäbischen Bundes aufs Lechfeld, die sich im April 1492 hier sammelten (über 20 222 Mann), um im Streit des Kaisers mit dem Herzog von Bayern nach Bayern einzufallen. Maximilian konnte dies verhindern und einen Frieden vermitteln [Freundliche Mitteilung von Nicolai Wandruszka] .
      1484 verkauften Reinhard und Jörg Speth von Schülzburg an Jacob Hermann ihr Schlößlein bei der Mühle zu Tenzlingen um 29 fl. Um diese Zeit hat er, laut Pfeilsticker [§ 56, 198, 625] Sibylla von Stein geheiratet. Ein Sohn oder Enkel, Hans Reinhard Späth, war 1570 Pate bei einem Enkelkind von Jacob Koch. Es ist seine einzige Patenschaft in Urach.
      1484 bis 1486 erscheint Reinhard Späth mit Sold und Dienstgeld von etwa 85 Gulden in den Landschreibereirechnungen [ A 256, Bände 1 - 3].
      An Ostern 1488 gibt es dann eine förmliche Bestellungsurkunde [ A 602 U 792, Ostern 1488] von Graf Eberhard für Reinhard Späth in die Dienste des Grafen Eberhard
      Ich Rienhart spätt Bekenn offenbar an disem brieff daz der hochgeborn Her Her Eberhart Grave zu Wirtemberg vund zu Mümppelgart der Edle Min gnediger Her mich uff Hut dan (?) zu Diener uffgenommen vund bestelt hat, sinen gnaden zu gewarten, vund zu dienen zu allen sinen geschäfften wider menniglich, ouch siner gnaden frommen zu werben vnd sinen schaden zu warnen vnd zu wenden nach minem vermögen vngenerde ..... Vnd solche min dienste sol weren so lang ain tail dem andern darumb nit abkündet.
      Man begegnet ihm erst 1504 wieder, als Herzog Ulrichs Zeug-und Schatzmeister, vor Neckarsulm, als er die Stadt Heilbronn im Namen des Herzogs bittet, ihm Böller zu leihen [Heilbronner Urkundenbuch Band 3, S. 92, 18.8. 1504]. 1505 ist er auch Amtmann zu Weinsberg und Obervogt zu Neuenstadt/Kocher [ NWDB § 2666].
      Ab 1511 wird er als gewesener Obervogt zu Neuenstadt/Kocher bezeichnet und ist jetzt Jägermeister, ab 1520 bis 1533 ist er Oberster Jägermeister und Obervogt in Böblingen [ NWDB § 642].
      Diese Ämter haben offensichtlich nicht verhindert, daß man ihn in Krisenzeiten zu speziellen Aufgaben heranzog. Während der Auseinandersetzungen um den Armen Konrad wurde er nach Urach beordert, zuerst als Zahlmeister, dann als Statthalter. Damit hatte er eine hohe Verantwortung.
      Aus dieser Zeit gibt es zahlreiche Berichte über Zeugenbefragungen der Bürger aus Urach an den Herzog. Z. B. schreiben am 16. August 1514 Jörg Truchseß zu Waldburg und Reinhard Späth, sie hätten etliche von Urach festgenommen, und es habe noch kein Ende. Sie hätten jetzt fünfzig Gefangene im Turm. Etliche hätten sich schuldig bekannt [ A 45, Bü 2, 16.8. 1514].
      Der Zeuge Jörg Windenmacher erzählt eine lange Geschichte, wie er nach Stuttgart wollte, aber wieder umgekehrt sei. Des Zahlmeisters Tochter habe ihm einen Brief nach Stuttgart mitgegeben [ A 45, Bü 2, 1514]. Vielleicht handelt es sich bei dieser Tochter um die Mutter von Jacob Koch.
      Insgesamt aber scheinen die Dinge in Urach verhältnismäßig harmlos verlaufen zu sein. Vielleicht hat auch Reinhard Späth mit Besonnenheit zur Beruhigung beigetragen. Insgesamt kann man in Urach wohl von Unruhe mit Glockenläuten, Briefwechseln, Zeugenbefragungen und Botendiensten hin und her, aber nicht von Aufruhr sprechen.
      Nach einigen Jahren als Obervogt in Böblingen wurde Reinhard Späth während des Bauernkriegs erneut als Statthalter in Urach eingesetzt. Er schrieb nach Stuttgart, man wolle die Stadt nicht den Lotterbuben in die Hand geben, wie in anderen Städten geschehen [ H 54, Bü 7, 1525].
      Der Name von Reinhard Speth taucht noch einige Male auf, z. B. in der schon erwähnten Verteidigungsschrift des Uracher Untervogts Hans Wern von 1529, in der seine Bastard Tochter Anna genannt wird. 1528 ist er einer von mehreren Beklagten in einem Prozeß am Reichskammergericht, den Hans Jacob von Bubenhofen angestrengt hat [ C 3 Nr. 449, 1528-1538]. Auch in der Landschreibereirechnung 1533/34 wird er noch als Jägermeister geführt. Dann verliert sich seine Spur. Da er unter der österreichischen Herrschaft hohe Ämter innehatte, verlor er wohl nach der Rückkehr von Herzog Ulrich seine Ämter.
      Über den Vater von Reinhard Späth, Wolff Späth von Schülzburg, (um 1410 - nach 1474) ist wenig bekannt. Er war verheiratet mit Anna von Hornstein, der Tochter von Hans von Hornstein zu Heudorf. Ihre Mutter war Magdalena von Landenberg. Er soll Stifter der Linie Schülzburg gewesen sein, war 1482 kränklich und lebte in Hayingen 1462-82.
      Daß Wolf Späth der Sohn von Albrecht war, ergibt sich aus den Regesten der Herren von Gundelfingen: Albrecht Späth, Hofmeister, bittet den edlen Junker Wilhelm von Gundelfingen frei Bürge zu werden gegen Anna von Hornstein, Wolf Späth, des Albrecht Sohn eheliche Hausfrau, wegen ihrer „bewisung“ - Er schickt den Hauptbrief zur Besiegelung .
      Wolf Späth, seine Gemahlin und Ludwig Späth waren 1474 Gäste bei Graf Eberhards glanzvoller Hochzeit und wohnten in Adam Müllers Haus, (Pfählergasse), ihre Pferde waren in Dettingen untergebracht. Im selben Jahr erlaubte ihm Graf Ulrich, das Dorf Aichelai, das sein Lehen war, an Eberhard von Stuben für 1785 fl zu verpfänden. 1480 und 1489 wurden seine Tochter Anna und sein Sohn Hans in Urkunden erwähnt.
      1464 verkaufte Graf Ulrich V. die Veste Schülzburg mit dem Weiler Anhausen im Lautertal , dabei die Höfe Almanshausen und zwei Güter zu Mehrstetten an Albrecht Späth zu Ehestetten um 2440 Gulden. Das ist die erste urkundliche Erwähnung eines Zusammenhangs der Familie Späth mit der Burg Schülzburg in den württembergischen Regesten. Sie soll aber schon 1339 einem Reinhard Späth gehört haben und schon 1452 als Pfandschaft an Albrecht Späth gegangen sein. Die Burg liegt südlich von Gundelfingen in dem Ort Hayingen-Anhausen. Sie gilt als die mächtigste Burg unter den vielen Burgen in der Gegend. Heute kann man die Ruine noch von außen besichtigen, im Innern ist sie einsturzgefährdet. Sie war bis 1884 bewohnt, wurde dann aber durch einen Brand zerstört.

  • Quellen 
    1. Ruth Blank mailt am 5.7.2010 Info zu Jacob Koch;.