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Richard DUSCHEK

Richard DUSCHEK

männlich 1884 - 1959  (74 Jahre)

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  • Name Richard DUSCHEK 
    Geburt 29 Mai 1884  Neugarten,,Nordböhmen,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Tod 16 Mai 1959 
    Beerdigung 20 Mai 1959  Besigheim,Ludwigsburg,Baden-Württemberg,Deutschland,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I46573  Merkel-Zeller
    Zuletzt bearbeitet am 7 Jul 2021 

    Vater Wenzel DUSCHEK 
    Mutter Marie BERGMANN 
    Familien-Kennung F20097  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 Olga Sophia KULLEN,   geb. 06 Okt 1893, Häslach,Tübingen,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 09 Mrz 1975, Bietigheim-Bissingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 81 Jahre) 
    Kinder 
     1. Susanne Olga Ursula DUSCHEK,   geb. 02 Jul 1924, Berlin,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 19 Aug 1983, Freudental,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 59 Jahre)
    Zuletzt bearbeitet am 23 Sep 2009 
    Familien-Kennung F20096  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 2 Hella Martha Therese (Ella) NEUMANN 
    Kinder 
     1. Werther Wolfgang Richard DUSCHEK,   geb. 04 Mrz 1910   gest. 1983, Mürnsee,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 72 Jahre)
    Zuletzt bearbeitet am 23 Sep 2009 
    Familien-Kennung F20098  Familienblatt  |  Familientafel

  • Fotos
    Personenbild
    Personenbild
    Duschek_Richard; aus Katalogbuch Richard Duschek - MALER ZEICHNER ILLUSTRATOR, anlässlich der Retrospektive zum 50. Todestag des Künstlers im Steinhaus Besigheim 11.7.-23.8.2009.
    Duschek-Grabstein
    Duschek-Grabstein
    Duschek-Grabstein
    Duschek-Plakat
    Duschek-Plakat
    Duschek-Plakat

  • Notizen 
    • Ulrike MAUSHAKE, „So lebst du, Maler unter Malern ...“ LEBENSLAUF von Richard DUSCHEK, aus Richard Duschek Maler - Zeichner - Illustrator, Stadt Besigheim, 2009, Druckerei Brett Besigheim, Ausstellungskatalog S. 62-67, gekürzt.
      1884
      Richard Duschek wird am 29. Mai 1884 in Neugarten/Zahrádky in Nordböhmen geboren als erstes Kind von Wenzel Duschek und seiner Frau Marie, geborene Bergmann. Richard Duscheks Vater ist, der Familientradition entsprechend, Schlosser. Später arbeitet er als Werkmeister bei den Borsig-Werken in Berlin wie auch Richards Bruder Fritz, der 1886 geboren wird und im Alter von 36 Jahren stirbt.
      bis 1900
      Seine Kindheit und frühe Jugend verbringt Richard Duschek in Zahrádky (Neugarten) und in Nový Bor (Haida), wo er bei einem Großonkel lebt. Eigentlich soll er Geistlicher werden, doch nach dem Besuch der Mittelschule entscheidet er sich für eine Lehre bei einem bekannten Glasmaler. Nach dem Tod des Großonkels, der ihn zum Erben eingesetzt hat, geht Richard Duschek zu seiner Mutter nach Berlin.
      1907
      Der 23-Jährige schreibt sich an der Königlichen Akademischen Hochschule für die Bildenden Künste in Charlottenburg ein. Während dem »Studenten zur Probe« zunächst »fleißiges Studieren« bescheinigt wird, notiert sein Professor Ernst Hancke ein Semester später: »Fehlt oft.«
      1909
      Duschek unterbricht sein Studium und heiratet; am 1. Juli 1909 wird er mit der Sängerin Ella Martha Therese Neumann in Berlin-Charlottenburg getraut. Als im November 1909 das kaiserliche Linienschiff »Thüringen« vom Stapel läuft, befindet sich unter den Gemälden, die die Offiziersräume
      schmücken, auch ein Werk von Richard Duschek: Schloss Altenburg.
      1910
      Am 4. März 1910 wird sein Sohn Werther Wolfgang Richard geboren. Werther, der später Musikredakteur beim Sender Freies Berlin wird, heiratet 1934 in Lima, Peru, Christine Ernestine Bach aus dem Elsass. Eine zweite Ehe wird 1969 geschlossen. Er stirbt 1983 in Mürnsee. Die kleine Familie Duschek wohnt in der Schlossstraße im Berliner Stadtteil Charlottenburg; es ist eine Wohngegend für
      Gutsituierte.
      1912
      Im Wintersemester 1912/13 kehrt Richard Duschek an die Akademie zurück. Er konzentriert sich auf die Landschaftsmalerei. Zu seinen Professoren gehören Ernst Hancke, Paul Vorgang und Maximilian Schäfer. Sein aus kunsthistorischer Sicht bedeutendster Lehrer ist der Landschaftsmaler Friedrich Kallmorgen.
      1914
      Beginn des Ersten Weltkriegs. Richard Duschek fertigt Zeichnungen mit patriotischen Kriegsmotiven an, die als Postkarten herausgegeben werden; es sind Wohlfahrtskarten, mit deren Erlös die Berliner Vereine der Schriftsteller und der Bildenden Künstler Soldaten unterstützen.
      1915
      In diesem Jahr reist er mit einer Malklasse von Friedrich Kallmorgen das erste Mal nach Besigheim. Der Kontakt seines Professors zu Besigheim war über den in Bietigheim geborenen Landschaftsmaler Gustav Schönleber entstanden, ein Lehrer und Kollege Kallmorgens an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Die Reise nach Besigheim sollte das weitere Leben Richard Duscheks entscheidend bestimmen. Er begegnet Olga Kullen, die als Lehrerin an der Besigheimer Volksschule arbeitet. Wie er seine Zeit als Soldat verbringt, ist nicht bekannt. Er scheint eine Weile in Villingen-Schwenningen stationiert zu sein.
      1916
      Zum ersten Mal beteiligt sich Richard Duschek an einer Ausstellung. In der Großen Berliner Kunstausstellung zeigt er das heute verschollene Gemälde Wintersonne.
      1918
      Der Krieg ist vorbei und Richard Duschek zieht es ins Schwabenland, in die Nähe Olgas. Doch vergeblich bemüht er sich um die Aufnahme an der Stuttgarter Kunstakademie. Berlin bleibt weiterhin sein Lebensraum.
      1920
      Die Stadt Besigheim ermöglicht ihm eine Ausstellung im Rathaus. Als Dankeschön stiftet er ein Ölbild. Viele Schenkungen und Verkäufe seiner Bilder an die Stadt werden im Laufe der nächsten Jahrzehnte folgen, bis zum Tode Duscheks und darüber hinaus. Seine produktivste Zeit beginnt.
      Mit Beginn der Zwanzigerjahre macht sich Duschek einen Namen als Zeichner für die Presse. Ab diesem Jahr ist er auch regelmäßig bei den Frühjahrs- und Herbstausstellungen des Vereins Berliner Künstler dabei und auch bei der Großen Berliner Kunstausstellung im Glaspalast am Lehrter Bahnhof. Er reist viel und gerne.
      1921
      Im Februar trennt sich Duschek von seiner Ehefrau Ella. Sein elfjähriger Sohn Werther bleibt bei der Mutter. Im August heiraten Olga Kullen und Richard Duschek. Das Paar wird im Standesamt Berlin-Charlottenburg getraut und lebt in Berlin. Olga wurde am 6. Oktober 1893 in Häslach bei Tübingen
      als Tochter des Hauptlehrers Julius Kullen geboren. Ihr Vater starb im Alter von nur 46 Jahren. Ihre Mutter, die ebenfalls Olga hieß, kam aus der Schweiz und war die Tochter eines Fabrikdirektors. Olga Duschek starb am 9. März 1975 in Bietigheim-Bissingen.
      1924-1932
      Am 2. Juli 1924 wird die Tochter Susanne geboren. Auch Susanne Duschek widmet sich der Kunst. Sie studiert in Dresden und wird Illustratorin. Am 28. Juni 1947 heiratet sie in Besigheim den Bauingenieur Horst Adelbert Otto Bundschuh. Sie stirbt am 19. August 1983 im Alten- und Pflegeheim in Freudental.
      Familie Duschek besucht regelmäßig Großmutter Olga Kullen in Besigheim, knüpft und pflegt dabei Bekanntschaften und Freundschaften, unter anderem zu dem Drogisten Albert Groß und dem Maler Richard Weegmann. Seit seinem ersten Besuch in Besigheim hält er immer wieder Ansichten der Stadt in Gemälden und Zeichnungen fest.
      Zu dieser Zeit (1924-1927) ist Richard Duschek Meisterschüler von Professor Ulrich Hübner an der Preußischen Akademie der Künste. Er unterhält an der Hochschule ein Atelier und war dem Verein Berliner Künstler beigetreten, eine Mitgliedschaft, die bis zu seinem Tode währen sollte.
      1926
      wird es ihm schwer, die Miete für sein Atelier aufzubringen; er bittet aufgrund verminderter Verdienstmöglichkeiten um Stundung. Der Grund dafür war ein schwerer Unfall... obwohl Duschek in der Pressestadt Berlin offensichtlich ein gefragter und geschätzter Zeichner und Illustrator ist. In mehr als vierzig Zeitungen und Magazinen werden seine Zeichnungen veröffentlicht. (Leipziger Illustrierte Zeitung: Jungfernfahrt des Schnelldampfers »Bremen
      « zeichnerisch zu dokumentieren; Scherl-Verlag: Die Gartenlaube und Die Woche
      Er bereist Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich und die Schweiz, besucht Griechenland, Polen, Russland, London, Venedig, Florenz, .. Tunesien, .. ist beeindruckt vor allem von Paris. ..
      1924 illustriert er Wilhelm Hauffs Lichtenstein und Edward Bulwer-Lyttons Die letzten Tage von Pompeji. Er bebildert unter anderem Abenteuer-, Reise- und Kriminalromane und er zeichnet Bilderserien zu Werken der Weltliteratur. So zu Miguel de Cervantes’ Don Quijote, Johann Wolfgang Goethes Faust, Prosper Mérimées Carmen oder Gustav Meyrinks Golem.
      1933
      Richard Duschek bewirbt sich um ein Stipendium für die Villa Massimo in Rom, aber sein Gesuch wird abgelehnt.
      1934
      Im Lesesaal des Scherl-Hauses im »Berliner Zeitungsviertel« stellt Richard Duschek im Mai 1934 Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen aus mit Motiven aus ganz Europa.
      1936
      In diesem und in den folgenden Jahren erhält Richard Duschek mehrere Aufträge zur Ausmalung öffentlicher Gebäude, insbesondere von Kasernen. So gestaltet er 1936 Wände in den Kasernen in Jauer und Liegnitz in Niederschlesien. Auch im Offiziersheim in Kornwestheim malt er 1938 ein Wandbild.
      1939
      Nicht nur in Berlin, auch in München beteiligt sich Richard Duschek an Gruppenausstellungen. So mit seinem Bild Asphaltarbeiter bei der Großen Deutschen Kunstausstellung im Haus der Kunst.
      1942
      Bei der erstmaligen Verleihung des Veit-Stoß-Preises in Krakau, der mehrere bildende Künstler verschiedener Bereiche wie Plastik, Architektur, Bühnenbild, Malerei würdigt, teilt sich Richard Duschek mit einem weiteren Künstler den zweiten Preis in der Sparte Grafik.
      1943
      Um sie vor Kriegszerstörung zu schützen, bringt Richard Duschek neun Ölgemälde in den Tresorraum des Charlottenburger Rathauses. Er wird die Bilder nie wieder sehen. 35 weitere Werke gibt er in die Obhut des Berliner Kunstvereins. Kurz darauf werden sein Atelier und die Wohnung in der Guerickestraße 2a von Bomben getroffen. Die Familie flieht nach Besigheim. Sie wohnt zur Untermiete bei Olgas Mutter in der Sachsenheimer Steige 24a. Damit endet für Richard Duschek ein langer, wichtiger Lebensabschnitt. Er steht vor einem schwierigen Neuanfang. An die erfolgreichen
      Jahre in Berlin wird der inzwischen nahezu Sechzigjährige nicht wieder anknüpfen können.
      1946
      ...Verschollene großformatige Werke mit religiösen Motiven, Gemälde, an denen er lange gearbeitet hatte .. malt er in den folgenden Jahren zum Teil noch einmal.
      Obwohl sie selber darben, unterstützen die Duscheks mit regelmäßigen Spenden an die Stadt Besigheim Flüchtlinge und Bedürftige.
      Auch Duscheks Sohn Werther lebt in diesem Jahr vorübergehend in der Sachsenheimer Steige 24a. Man wohnt beengt.
      1947
      Mit einer Auswahl der geretteten Werke aus der Obhut des Vereins Berliner Künstler gestaltet Richard Duschek eine Einzelausstellung. Sie wird vom Kreiskulturamt in Ludwigsburg im Logensaal in der Asperger Straße ausgerichtet. - Die Schwiegermutter Olga Kullen stirbt.
      1948
      ... Seine Frau Olga wird journalistisch tätig, schreibt unter anderem für die Stuttgarter Zeitung, ihre Artikel werden von ihrem Mann illustriert. Gemeinsame Arbeitsausflüge in die nähere und weitere Umgebung ersetzen nun die Reisen ins europäische Ausland. Aktiv nimmt er am Leben der Stadt teil und gestaltet es mit. Zu seinen engeren Kontakten gehören unter anderem der Kunsthändler Gustav Zigan, der Schriftsteller Otto Rombach und der Drogist Albert Groß.
      1949
      Richard Duschek engagiert sich unter anderem in der Gruppe, die den »Kulturring« gründet, einen Verein, der sich der Organisation kultureller Veranstaltungen, der Verschönerung des Stadtbildes und der Förderung des Fremdenverkehrs widmen will.
      1950
      Immer wieder überträgt ihm die Stadt Besigheim grafische und gestalterische Aufgaben, so 1950 mit dem Plakat, das zum Weinfest einlädt. Es wird bis auf den heutigen Tag eingesetzt.
      1952
      Mit drei Werken ist Richard Duschek in der Wanderausstellung »Kunst im Kreis Ludwigsburg « vertreten.
      1957
      Die Kreuzigung ist eines der Bilder, mit denen er sich an der Ausstellung »Kunst in drei Kreisen« beteiligt.
      1959
      Am 16. Mai 1959, dem Samstag vor Pfingsten, nachmittags um 15.20 Uhr, stirbt Richard Duschek an den Folgen eines Herzinfarkts wenige Tage vor seinem 75. Geburtstag. Sein Grab befindet sich auf dem Alten Friedhof in Besigheim.