Familienstiftungen Paul Wolfgang Merkel und Werner Zeller
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Judith VON BAYERN

Judith VON BAYERN[1]

weiblich um 0805 - 0843  (38 Jahre)

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  • Name Judith VON BAYERN 
    Geburt um 0795 / 0805  Altdorf,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht weiblich 
    Tod 01 Apr 0843 19 Apr 0843  Tours,Savoie,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I42437  Merkel-Zeller
    Zuletzt bearbeitet am 27 Jun 2017 

    Vater Welf I. HERZOG VON BAYERN 
    Mutter Hedwig (Heilwig) HERZOGIN VON BAYERN 
    Familien-Kennung F26364  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Ludwig I. KAISER DER FRANKEN, der Fromme,   geb. 01 Apr 0778, Chasseneuil,Poitiers,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 02 Jun 0840, Ingelheim,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 62 Jahre) 
    Eheschließung Feb 0819  Aachen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Adresse:
    2. Ehe 
    Kinder 
     1. Gisela VON FRANKREICH,   geb. um 0820   gest. 0874 (Alter 54 Jahre)
     2. Karl II. KAISER DER FRANKEN, der Kahle,   geb. 01 Jun 0823 13 Jun 0823, Frankfurt (Main),,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 06 Okt 0877, Avrieux,Modane,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 54 Jahre)
     3. Adelheid PRINZESSIN VON BYZANZ,   geb. um 0808 / 0824, Frankreich,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort
    Zuletzt bearbeitet am 21 Feb 2013 
    Familien-Kennung F14582  Familienblatt  |  Familientafel

  • Notizen 
    • Prinzessin Judith Welf v. Altdorf; Wenzler: Judith von Baiern ist Tochter des Grafen von Baiern, sie heiratet 819 Ludwig I. den Gutmütigen (oder den Frommen) und ist Mutter Karls II. des Kahlen.
      Wikipedia: Judith (* vermutlich 795 / 807; † 19. April 843 war seit Februar 819 zweite Gemahlin Ludwigs des Frommen. Judith war die Tochter des Grafen Welf I., des Stammvaters der Dynastie der Welfen, und der edlen Sächsin Heilwig (Eigilwi). Sie war die Schwester von Hemma (Ostfrankenreich), der Gemahlin Ludwigs des Deutschen, und von Rudolf und Konrad (Welfen), die Grafen im Bodenseeraum und im Zürichgau waren.
      Judith wurde im Februar 819 bei einer Brautschau unter fränkischen Adelstöchtern von Ludwig dem Frommen zu seiner zweiten Ehefrau auserkoren. Sie soll willensstark und sehr schön gewesen sein. Bei ihrer Vermählung erhielt sie das Kloster San Salvatore in Brescia als Lehen (beneficium). Judith gewann starken Einfluss auf Ludwig und konnte dadurch dem Geschlecht der Welfen zu großer Macht verhelfen. Sie war zunächst im Volk sehr beliebt und wurde wegen ihrer Großzügigkeit verehrt. So war der Winter ins Jahr 822 hinein in Europa extrem streng. Rhein, Donau, Elbe und Seine waren monatelang von Eis überzogen, viele Menschen und Tiere erfroren. Judith, half den Menschen, wofür ihr Rabanus Maurus und der Dichtermönch Walahfrid Strabo mit wunderschönen Versen dankten, die in die Literaturgeschichte eingingen. Sie war aber auch darauf bedacht, ihrem im Jahre 823 geborenen Sohn Karl dem Kahlen einen Anteil am Erbe Ludwigs des Frommen zu sichern, nachdem bereits seit 817 ein Plan für die Aufteilung des Fränkischen Reiches unter Ludwigs anderen drei Söhnen aus erster Ehe existierte, den Prinzen Lothar I.(Frankenreich), Pippin von Aquitanien und Ludwig von Bayern /Ludwig der Deutsche.
      Dadurch zog Judith den Hass ihrer Stiefsöhne und den des Adels auf sich. Sie wurde des Ehebruchs mit Bernhard von Septimanien bezichtigt und 830 in ein Kloster bei Poitiers geschickt, von wo Ludwig sie nach der Reichsversammlung von Nimwegen zurückholen konnte. Nach den Geschehnissen auf dem „Lügenfeld “ zu Colmar wurde sie nach Tortona (Italien) verbannt. Nach der erneuten Machtübernahme Ludwigs des Frommen kehrte sie an seine Seite nach Aachen zurück.
      Während der dreißiger Jahre blieb die Ausstattung ihres Sohnes Karl mit einem angemessenen Erbteil ihr oberstes Ziel, das sie durch wechselnde Koalitionen mit ihren Stiefsöhnen Ludwig dem Deutschen und Kaiser Lothar I. zu erreichen suchte. Als beim Tod ihres Gatten Ludwigs des Frommen im Jahr 840 jedoch noch keine tragfähige Erbregelung gefunden war und unter dessen Söhnen sogleich ein Krieg um das Erbe entstand, besaß Karl im Vergleich zu seinen Halbbrüdern die ungünstigste Ausgangsposition. Vor allem der tatkräftigen Unterstützung durch Judith verdankte es Karl, dass er am Ende des Kriegs, das im Vertrag von Verdun 843 besiegelt wurde, ein großes Reich im Westen erhielt. Seine Mutter hatte zuvor erfolgreich Anhänger für ihn geworben und ihm Truppen zugeführt.
      Das Bild Judiths in den zeitgenössischen Quellen könnte zwiespältiger kaum sein. Dem Hof nahestehende Autoren wie Hrabanus Maurus und sein Schüler Walahfrid Strabo (letzterer war zudem ihr Hofkaplan und Lehrer ihres Sohnes) verehrten sie geradezu, während ihre Gegner, wie Agobard von Lyon und Wala von Corbie (Karolinger), sie als Ursache allen Übels bezeichneten. Auch in der historischen Forschung wird sie sehr uneinheitlich bewertet. Während ältere Forschungen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert ihr eine große Mitschuld am Verfall des Karolingerreichs zuschreiben, wurde das Bild Judiths in jüngeren Arbeiten deutlich relativiert. Dabei wird ihr Streben nach Ausstattung ihres Sohnes Karl und nach ihrer eigenen Absicherung für den Fall der Verwitwung als durchaus legitim bewertet und ihre Rolle wird wesentlich stärker im Kontext der allgemeinen Verfallserscheinungen im Reich jener Zeit gesehen.
      Judith starb 843 und wurde in St. Martin in Tours bestattet.

  • Quellen 
    1. Frank Schwinghammer, Gen-Plus-Datei 4-2009; Müller, U&H_Mail 4.6.2011: Von Karl Schmidt zu Karl dem Großen;.