Familienstiftungen Paul Wolfgang Merkel und Werner Zeller
 Unsere Familie

Hermann Konrad ZELLER

Hermann Konrad ZELLER[1, 2]

männlich 1883 - 1953  (70 Jahre)

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  • Name Hermann Konrad ZELLER 
    Geburt 17 Mai 1883  Stuttgart,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Tod 22 Jul 1953  Waiblingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I3886  Merkel-Zeller
    Zuletzt bearbeitet am 14 Jul 2016 

    Vater Ministerialrat Karl Hermann VON ZELLER,   geb. 01 Aug 1849, Döffingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 22 Jan 1937, Stuttgart,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 87 Jahre) 
    Mutter Anna Auguste Luise RÖMER,   geb. 12 Mai 1855, Stuttgart,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 07 Nov 1939, Stuttgart,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 84 Jahre) 
    Familien-Kennung F1276  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Elsbeth Marie Tusnelde MÜLLER,   geb. 13 Sep 1890, Lichtenstern,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 08 Dez 1968, Stetten (Remstal),,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 78 Jahre) 
    Kinder 
     1. Gerhard Hermann ZELLER,   geb. 30 Mrz 1915, Stuttgart,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 29 Aug 1941, Jelnjabogen,,,Russland,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 26 Jahre)
     2. Gesperrt
     3. Hermann ZELLER,   geb. 08 Mai 1921, Aalen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 31 Jul 1941, Smolensk,,,Russland,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 20 Jahre)
     4. Gesperrt
     5. Gesperrt
     6. Gesperrt
    Zuletzt bearbeitet am 6 Apr 2008 
    Familien-Kennung F1350  Familienblatt  |  Familientafel

  • Fotos
    Zeller Hermann&Elsbeth
    Zeller Hermann&Elsbeth
    Zeller Hermann&Elsbeth

    mit Tochter Magdalen 1951 in Stuttarter Zeitung Nr. 40 S. 26 vom 16.2.2008: Auszeichnung mit Ehrentitel "Gerechte unter de Völkern"

  • Notizen 
    • St.74; Z1 § 112; ZB § 145; DGB 75,779.; Müller S. 17; JB 201-207; SV 13 S. 5, 24 und 59; Zell (ZeK) 13-1.1.1.2.8.2.1.5.9.1.7.3.; Kel 25- 1. 1. 1. 1. 1. 3. 1. 1. 1. 3. 3. 2. 3. 1. 1. 1. 1. 3. 4. 1. 1. 1. 7. 3.;
      Stadtpfarrer Aalen 1912; Dekan Weinsberg 1926; Dekan Waiblingen 1940. Beherbergte während der NS-Zeit untergetauchte Juden und wurde mit seiner Frau posthum geehrt als "Gerechte unter den Völkern".
      Nachrichten des Martinszeller Verbandes, Dezember 2005, Nr. 34, S. 26-28
      Gedenktafel für Dekan Hermann Zeller
      Ein Licht im Dunkel
      Hier,
      im ehemaligen
      Waiblinger Dekanat fand
      das jüdische Ehepaar
      Ines und Max Krakauer
      mehrmals Zuflucht
      vor nationalsozialistischer
      Verfolgung.

      Mutige Pfarrer, zu denen
      auch Dekan Hermann Zeller
      zählte, hielten das von
      Entdeckung und Festnahme
      bedrohte Ehepaar
      Krakauer seit August 1943
      in württembergischen
      Pfarrhäusern verborgen.

      Befreiung und Ende dieser
      Odyssee erlebte das
      Ehepaar im April 1945
      in Waiblingen und Stetten.

      Die Stadt Waiblingen hat eine Gedenktafel für Hermann Konrad Zeller (145; 1883-1953) enthüllt. Damit erinnert sie daran, dass unser Vorfahr und langjähriger Vorsitzender des damaligen Zellervereins 1944/45 drei Mal ein jüdisches Ehepaar auf der Flucht aufnahm und für sich und seine Familie das Äußerste riskierte.
      Was ihm den Mut dazu gab? Zum einen, dass er Christ und Kirchenmann war. Man soll Gott mehr gehorchen als den Menschen. Zum anderen die insgesamt harten Umstände der Zeit. Schließlich gewiss auch der Blick auf seine eigene Ahnenreihe, in der er stets Beispiele von Menschen fand, die in besonderem Maß Verantwortung getragen hatten.
      Es war ein harmonischer Abend, am 9. November. Zur Enthüllung sprachen der Oberbürgermeister, der Stadthistoriker und als Zeitzeugin und Tochter des Geehrten Magdalene Hege (145.6). Tante Magdalene sprach so plastisch, als seien jene Tage im Waiblinger Dekanat erst gestern gewesen, und fand eine gebannte Zuhörerschaft. Der Oberbürgermeister hatte auch die Familie eingeladen, und so waren neben Repräsentanten aus Stadtrat und Kirche zahlreiche Familienmitglieder gekommen: Alle drei lebenden Töchter von Hermann Zeller, sieben seiner vierzehn Enkelkinder und etliche seiner 30 Urenkel, ferner Mitglieder aus dem Familienrat. Unter den Gästen befand sich auch die ehemalige baden-württembergische Sozialministerin Annemarie Griesinger, mit Hermann Zeller über dessen Mutter verschwägert. Die anschließenden Gespräche bei einem Glas Wein im städtischen Kleinen Kasten nebenan glichen dann stellenweise auch einer erweiterten Familienfeier.
      Übrigens kam der Anstoß für die Tafel aus der Familie heraus. Ulrich Probst (145.4), Schwiegersohn des Dekans, hatte die Idee bei der Stadt eingebracht, offene Ohren gefunden und dann auch die notwendigen Gespräche geführt. Die Gedenktafel ist am ehemaligen Dekanat, heute Stadtarchiv, in der Kurzen Straße angebracht.
      JAN PROBST (145.44)

      Aus der Waiblinger Kreiszeitung vom 11.11.2005:
      Im Januar 1944 kündigte der Vater beim Abendessen an, morgen kämen zwei Menschen, die von der Gestapo gesucht werden. Magdalene Hege: „Das war natürlich eine aufregende Nachricht. Fremde Gäste waren wir gewohnt. Ebenso, dass der Vater als Dekan kein Freund der Partei war, sondern ein Außenseiterdasein hatte und immer in der Gefährdung stand mit dem, was er sagte und schrieb."
      Tags darauf kam dann ein Ehepaar, das den Kindern als Hans und Grete Ackermann vorgestellt wurde. „Ich war ein wenig enttäuscht über das ältere Ehepaar um die 50", erinnert sich die jüngste Tochter, sie hatte „junge Widerständler" erwartet. Aber diese Enttäuschung sei schnell vorbei gewesen: „Die beiden Ackermanns waren äußerst rücksichtsvolle, liebenswürdige Hausgenossen... Schnell wurde aus Frau Ackermann das „Ackerfraule". Für „Ackermanns" sei es schwer gewesen, immer wieder neu die Gastfreundschaft fremder Menschen annehmen zu müssen. „Immer waren alle gefährdet, am meisten die beiden Flüchtlinge, die täglich, stündlich in der Angst vor Entdeckung lebten." Heute sei nur noch schwer vorstellbar, „welches Ausmaß die polizeilichen Kontrollen angenommen hatten, die Bevölkerung zu überwachen".
      In den Gesprächen mit Ackermanns wurde, so Magdalene Hege, „über die KZ, die Konzentrationslager, gesprochen, von Dachau und Theresienstadt, dem KZ mit angeblich menschlicher Behandlung. Was aber mit denen geschah, die nach Osten abtransportiert wurden, allen ihren Freunden und Verwandten, das wusste auch Herr Ackermann nicht, aber er vermutete Schlimmes.
      Am 21. April 1945 kamen die amerikanischen Truppen in Waiblingen an. „Für uns", berichtet Magdalenen Hege, „bedeutete es die Niederlage am Ende eines schrecklichen, leidvollen Krieges. Für die flüchtigen Ackermanns war es die Befreiung, die Erlösung nach den langen Jahren der Angst und der Demütigung."
      „Sehr bewegende Augenblicke" waren für Magdalenen Hege, als sich Ackermanns offiziell als Max und Ines Krakauer zu erkennen gaben und als ein jüdischer Militärgeistlicher kam, um mit Krakauers zu sprechen. „Die Unterhaltung verlief mühsam wegen der Sprachschwierigkeiten. Aber dann riefen die beiden Krakauers aus tiefem Herzen: Oh, 'benschen', bitte 'benschen'. Die tiefe Sehnsucht nach geistlicher Betreuung, die aus diesen Worten sprach, hat sich mir unauslöschlich eingeprägt." - Mit Benschen ist ein Gebet gemeint.
      JÜRGEN BLOCHER

      Stuttgarter Zeitung Nr. 40 vom Samstag, den 16.2.2008, Seite 26

      Auszeichnung mit Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern“
      Ehepaar Zeller hat im Dritten Reich ein jüdisches Ehepaar versteckt - In der Vertretung Israels wird es dafür posthum ausgezeichnet

      WAIBLINGEN/BERLIN. Der ehemalige Dekan Hermann Zeller und seine Frau Elsbeth haben im Dritten Reich ein jüdisches Ehepaar vor der Gestapo versteckt und ihm so das Leben gerettet. Am Montag werden die Zelers in der israelischen Botschaft in Berlin dafür posthum geehrt.
      Von Jürgen Veit
      Es war ein mutiger Kreis von württembergischen Pfarrern, der in den Jahren 1944 und 1945 dem jüdischen Ehepaar Ines und Max Krakauer das Leben rettete. Mehr als zwei Jahre waren die beiden auf der Flucht vor der Gestapo. Die Kirchenmänner schleusten das Paar unter dem Decknamen Ackermann - getarnt als Bombenflüchtlinge - durch die Pfarrhäuser. Darunter waren auch Hermann Zeller, seit 1939 Dekan in Waiblingen, und seine Frau Elsbeth. Sie gewährten dem Ehepaar Krakauer im Frühjahr 1944 im Dekanatsgebäude Zuflucht vor der Verfolgung der Nazis. Gegen Kriegsende wurden die beiden Juden dann von couragierten Pfarrfrauen in Korb und Stetten versteckt, um schließlich bis zu ihrer Befreiung im Waiblinger Dekanat bei dem Ehepaar Zeller unterzukommen.
      Hermann (1883-1953) und Elsbeth (1890-1978) Zeller gehörten zum Netzwerk "Sozietät der christlichen Nächstenliebe", das aus 34 bekenntnistreuen protestantischen Pfarrern in Württemberg bestand, die viele untergetauchte Juden vor dem Tod bewahrten. "Sie standen nicht am Fenster und schauten zu, sondern handelten, stellten sich schützend vor die Verfolgten und versuchten, unter Einsatz des eigenen Lebens, diese zu retten", heißt es in einer Mitteilung der israelischen Botschaft in Berlin, wo den Zellers für "ihr mitmenschliches Fühlen" am Montag posthum der Ehrentitel "Gerechte unter den Völkern" verliehen wird. Dieser ist laut der Botschaft die "höchste Auszeichnung, die Israel an Nichtjuden vergibt".
      Suse Zeller, eine der drei Töchter von Hermann und Elsbeth Zeller, nimmt am Montag mit ihren Schwestern Elisabeth und Magdalene die Medaille und die Urkunde für die Eltern aus der Hand von Ilan Mor, dem Gesandten der Botschaft, entgegen. Die Waiblingerin Suse Zeller erinnert sich noch "sehr deutlich" an die Wochen in den Jahren 1944 und 1945, in denen das Ehepaar Krakauer im Dekanatsgebäude gelebt hat. Die Eltern hätten streng geheim gehalten, dass es sich um verfolgte Juden handelt, die im Haus mit untergebracht wurden. Wohl aus Angst, "es könnte sich eine von uns verplappern".
      Max Krakauer, der mit seiner Frau Ines von den Pfarrern versteckt wurde, hat die Geschichte der Flucht vom 29. Januar 1943 bis zum 23. April 1945 in dem Buch "Lichter im Dunkel" aufgeschrieben. Er erzählt, wie ihn Dekan Zeller am 10. April 1945 persönlich nach Stetten begleitete, um ihn mit seiner Gattin bei der Pfarrersfrau Hildegard Spieth unterzubringen, deren Mann 1940 zur Wehrmacht eingezogen worden war.
      Von den helfenden Pfarrern, die das jüdische Ehepaar versteckt hatten, sind bisher nur elf von Jad Vashem geehrt worden. "Für jeden einzelnen muss eine Initiative gestartet werden", sagt Gisela Kuck, die in der israelischen Botschaft für alles zuständig ist, was Jad Vashem betrifft. Das Ehepaar Zeller sei von einem entfernten Verwandten namens Alfred Zeller zur Ehrung vorgeschlagen worden. Suse Zeller kennt den Verwandtschaftsgrad des 1935 geborenen Alfred Zeller nicht. Gisela Kuck weiß nur, dass der Arzt bei einem Israelaufenthalt für die Aktion "Sühnezeichen" auf die mutigen Verwandten aufmerksam geworden war.
      Dass Jad Vashem nach eingehender Prüfung die Verleihung der Auszeichnung beschlossen hat, empfindet Waiblingens Oberbürgermeister Andreas Hesky als "Ehre für die ganze Stadt“. Er nimmt am Montag zusammen mit Stadthistoriker Hans Schultheiß und dem Waiblinger Bundestagsabgeordneten Hartfrid Wolff (FDP) an der Feierstunde teil. Angesichts der Diskussion um die städtische Grabpflege und den Stolperstein-Vorschlag für den SS-Mann und ehemaligen Oberarzt Walter Müller (wir berichteten), sei es "wichtig, zu dokumentieren, dass in dieser Zeit auch Menschen hier lebten, die von Menschlichkeit geprägt waren", sagt Hesky.
      Max Krakauer: Lichter im Dunkel. Calwer Verlag, ISBN 978-3-7668-4001-1, 9,90 Euro.

  • Quellen 
    1. [S27] FaberChron, (Herausgeber: Faberverein).

    2. Zeller aus Martinszell; Zeller, Gerhard - Ahnendatei 27.4.2010;.