Familienstiftungen Paul Wolfgang Merkel und Werner Zeller
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Johann Jakob KOCH

Johann Jakob KOCH[1, 2]

männlich um 1522 - 1576  (54 Jahre)

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  • Name Johann Jakob KOCH 
    Geburt um 1522 
    Geschlecht männlich 
    Tod 08 Apr 1576  Schnaitheim,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I32546  Merkel-Zeller
    Zuletzt bearbeitet am 14 Sep 2020 

    Vater Hans (Jacob) KOCH, gen. Schneider,   geb. um 1470   gest. um 1545 (Alter 75 Jahre) 
    Mutter Anna SPÄTH, von Schilzburg 
    Familien-Kennung F22521  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Margaretha AICHMANN,   geb. um 1518 
    Eheschließung um 1545 
    Kinder 
     1. Hans Jacob KOCH   gest. 17 Apr 1616, Schnaitheim,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort
     2. Ottilia KOCH
     3. KOCH
     4. Hans Fridrich KOCH,   geb. um 1545 um um 1548   gest. 1575 (Alter 27 Jahre)
     5. Steffan KOCH,   geb. um 1548   gest. 08 Feb 1597, Laichingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 49 Jahre)
     6. Katherina KOCH,   geb. um 1550, Urach,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 28 Mai 1595, Mägerkingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 45 Jahre)
    Zuletzt bearbeitet am 5 Jul 2010 
    Familien-Kennung F21153  Familienblatt  |  Familientafel

  • Notizen 
    • AL Mez ALU 2120 Nr.4130 S.16: Quelle: Sübw.Bl.f.Fam.u.Wappenk. 17 (1982/83) 174 u. 284 ; dto. Sonderheft 1983 AT W. Mayer geb. Cloß;

      Ruth Blank mailt am 5.7.2010 Info zu Jacob Koch: Adlige Vorfahren

      Manche Familienforscher freuen sich besonders über adlige Vorfahren, obwohl der Beweis für die Vorfahrenschaft gelegentlich nicht hieb - und stichfest ist. In der Familie des Zwiefalter Forstmeisters Jacob Koch [ Otto-Günter Lonhard, Die Forstmeister (Hans) Jacob Koch, Vater und Sohn, SWDBL Bd 17, Heft 4 Okt 1982, Ruth Blank, Die Forstmeisterfamilie Koch aus Urach, SWDBL Band 22, Heft 3, September 1998.] gibt es einen Beweis, der nicht angezweifelt werden kann, so skurril er auch erscheint. Man muß sich dabei in Erinnerung rufen, daß in bisherigen Untersuchungen die Frage nach der Herkunft seiner Mutter ungeklärt geblieben war. Über die Familie seines Vaters geben die Quellen ziemlich viele Auskünfte. Sein Großvater, Hans Koch, Zeltmeister, genannt Schneiderhans, stand viele Jahre lang in Diensten der württembergischen Herzöge. Von seinem Vater, Hans Koch, genannt Schneider, erfährt man dagegen nicht allzuviel. Das mag mit der Vertreibung von Herzog Ulrich in Zusammenhang stehen. Jacob Koch (um 1522 bis 1576) selbst durchlief die übliche Karriere württembergischer Beamter, vom Einspännigen über die Ämter des Zollers und Schultheißen bis zum Forstmeister. Etwas überraschend ist die Angabe, die er in einem Bericht über württembergische Forsten gab, daß er nämlich ab 1535 fünf Jahre bubenweis bei Reinhard von Sachsenheim gedient habe [A 59, Bü 9, 28.3. 1570A 59, Bü 9, 28.3. 1570 A 59]. Eine solche Ausbildung war sonst den Söhnen des Adels vorbehalten.
      Als Herzog Ulrich Hochlöblichen vnnd Christseligen gedächtnis daß Lannd widerumb erobert vnnd eingenommen, bin ich Im Jar hernacher zum Rienhart von Sachsenheim, so mit toud abganngen, ob Got will sselig, zu Ime bubenweiß vnd fünff Jar gedient, der auch damalls in seiner selbst vnnd andern Höltzern, im stromberger Vorst, desgleichen etwann auch Im Leonberger Vorst, nach Füchsen vnnd Haßen gejagt vnd jagen laßen.
      Die Angabe über die Herkunft seiner Mutter fand sich überraschenderweise in einem Verteidigungsschreiben des Uracher Untervogtes Hans Wern (in Urach 1521 - 1535). Hans Wern dürfte ein wenig erfreulicher Zeitgenosse gewesen sein, der mit vielen Leuten Streit bekam, darunter auch mit der Uracher Ehrbarkeit, und der während seiner Amtszeit in Urach Spionagedienste für Bayern leistete. Unter anderem berichtete er über den folgenden Vorfall [ A 413, Bü 28, 1529]:
      So hab auch er für sein aigen person mit Schnyderhansen khain schmachhanndel sein tag nit gehapt. Aber wol ist war, das ein lychtvertiger pfaff verschinen Jarn in Hannsen Schnyders Hus komen, mit seiner magt der Sach dermassen ains worden, das Schnyderhanns den Pfaffen oben uff der magt in sein des Schnyderhannsen Hus in der magt Kamer an irem bet ergriffen, vnnd als sich der schnyder etwas gegen den pfaffen hitzig hören lassen, alls solt es Im Schnyder nit woll gefallen, vnnd aber mornends der Schnyder ain gut mal zugereicht den pfaffen vmb sein unzucht, seinem Erhalter begangen, gestrafft, vnd gelt von dem pfaffen genommen, hat der Vndervogt bemelten Schnyder vmb sollich sein verhandlung anstat seines gnädigsten Herrn vor den Richtern mit Recht fürgenommen, vnnd sin clag seins verstands vnd bedunkens zu Recht gnug bewisen vnnd erstattet. Aber sie haben den Schnyder ledig erkennt. Ob es nur ain gute oder böse argwenische oder verdachte vrtail Ime vndervogt zu layd oder lieb geschenen oder nit, oder ob sie sunst Jemands daran gehofiert, Merckt man vnd verstet es an iren yetzigen vnwarhafften artikel wol. Ob dann Ime undervogt Schand, laster, bieberey vnnd dergleichen, als ainem amptman nit gehymen, lut selben Irs artickel zustraffen, damit der gut vor dem bößen belyben könndt, was bedarff man dann Irer, oder aines amptmans zu oberkayten, das übel zustraffen, lebte wol yedermann seins gefallens wie er wölte. Vnnd dann bemelts schnyderhansen wyb betreffend, gipt der undervogt v. gn, vnnd günstigen disen warhafften bericht. Alls sich die schnyderin der ainverschempten magt hievorgemelt angenommen, vnd sich mit etwas hitzigen worten wider Ine undervogt hören lassen vnd dieselben wort an offenem margt vßgeben, als ob er der magt im Rechten vnrecht gethan vnd die magt wöln fromb machen, vnd beschirmen, dieselb schnyderin wöllen an ainem sonntag Abends in die vesper gen vnnd als sie bis zu seinem Hus komen ist er on alle geschicht eben auch zum hus ußgangen, vnnd vnderhalb der vntersten staffel die schnyderin vnnd er undervogt zusamen kommen, er allso stilgestanden gesagt mit gütigen worten, Fraw komen die staffeln herauf in sin hus tennen, er hab etwas mit ire zu reden. Aber sie gleich greiniklich vnd zornigklich mit sollichen ungeschicken worten den undervogt ußgeweschen vnd ußgeriben, Er undervogt in die vesper vnnd Kirch hingangen, Ist im die schnyderin hinden nach geloffen, gsagt, Sieh wol bist ain vogt, a du bist ain hüpscher vogt, vnnd mit zichten vnd sonderer scham vo v. gn. Vnnd gunsten zu ime undervogt vor vilen erbern lüt, die ime hinden vnd voorne nachganngen, gsagt, stoß mir den finger in arß vnnd schmack mir dran. Das doch er undervogt vnd gloupt Jemands sin tag von kainem wyb nie erhört worden, noch dannacht hat er es geduldet, Ist alls hingangen, das etlich erbern lyt gsagt, pfuw der schand, soll ain wyb mit ainem amptman allso reden, Man muß gedenken, sie vberheb sich der Späten, warzu will es doch zu vrach hinden noch komen, Vnnd nachdem bemelt schnyderin Junckher Rennhart Späten lediger pastart ist, hat er undervogt abermals seins glimpfs gefart vnd Juncker Rennhart in bysein Melchior Jägers zue Pfullingen sollicher seiner bastarts tochter verhanndlung angezaigt, der aber mercklichs mißfallen darab gehapt.
      Um der Beweiskraft willen habe ich die weitschweifige Darstellung von Hans Wern im Wortlaut wiedergegeben. Zum besseren Verständnis gebe ich eine kurze Zusammenfassung: Der Schneiderhans hat in der Kammer seiner Magd einen Pfaffen an ihrem Bett ergriffen, wodurch es zum Streit kam. Da der Pfaffe ihm aber Geld gab, sah er von einer Anzeige ab, wie es sich gehört hätte. Hans Wern, dem die Geschichte zu Ohren kam, holte die Anzeige nach. Aber da die Oberen in Urach ihm nicht wohlgesinnt waren, ließen sie die Angelegenheit unter den Tisch fallen. Zwischen Hans Wern und der Familie des Schneiderhans herrschte von da an Zwist. Der entlud sich eines Tages auf dem Weg zur Kirche. Die Frau des Schneiderhans lief hinter dem Vogt her und verhöhnte ihn. Schließlich rief sie, für alle die vielen Kirchgänger hörbar, eine deftige Version des Zitats von Götz von Berlichingen hinter ihm her. Mit sichtlichem Vergnügen berichtete Hans Wern bei nächster Gelegenheit dem Vater der Frau des Schneiderhans, Reinhard Späth von Schilzburg, von dem Benehmen seiner Tochter, was dem gar nicht gefiel. Die Frau des Schneiderhans sei nämlich die Bastardtochter des Ritters.
      Daß der Name Koch nicht genannt wird, kann hier nicht überraschen. Für die Uracher Umgangssprache dürfte Hans Koch, genannt Schneider, eben der Hans Schneider oder, wie sein Vater, der Schneiderhans gewesen sein. Im 15. und frühen 16. Jhd wurden die Leute auch sonst noch vielfach nach ihrem Beruf benannt. Einige Berufe sind davon besonders betroffen. In Urach hieß der Metzger Georg Metzger erst so ab 1554 in amtlichen Dokumenten Georg Dietrich. Frühe Angehörige der vielen Familien Beck waren lange Zeit nur als Sporer bekannt, die Familie Schließenecker hieß z.T. Schreiner. Besonders die Scherer scheinen durch ihren Beruf identifiziert worden zu sein, was z.B. bei Joß Müller oder Jacob Schellin noch lange erhalten blieb. Ähnlich ist es bei den Papierern, Heinrich Papierer steht für Heinrich Vietz. Gori Wagner entpuppt sich als Gori Dietrich, Conrad Kürschner (Kirsner) als Conrad Wall, Claus Bader als Claus Seißer, Joseph Bildhauer als Joseph Schmid, Georg Goldschmid als Georg Pletzger, Caspar Lohmüller als Caspar Gerstnecker. Bei einer ganzen Reihe von Berufsnamen bleibt unklar, ob sie nun schon Nachnamen geworden oder noch als Berufsnamen zu werten sind, z. B. bei den Namen Wagner, Zimmermann, Hutmacher und ähnlichen. Lutz Sailer verfertigte 1489 Seile, mit denen ein Delinquent von Reutlingen aufs Rad geflochten wurde. Hier liegt die Vermutung nahe, daß es sich um den Berufsnamen handelt. Aber man weiß natürlich nicht, ob der Name dann bei den folgenden Generationen zum Familiennamen wurde. In Urach dürfte dieser Prozeß der Verfestigung der Familiennamen, bis auf wenige Ausnahmen, etwa nach der Mitte des 16. Jhd abgeschlossen gewesen sein.


      KOCH Jacob * um 1522, + 8.4. 1576 Schnaitheim, (an Verletzungen, die ihm Wilddiebe in Haslach zugefügt [Freundliche Mitteilung von Nicolai Wandruszka])
      Zoller Urach, Schultheiß Metzingen, Forstmeister Zwiefalten, Hofmeister Offenhausen (1570), Forstmeister Heidenheim, geb. um 1522, erschossen von Wilderern im Heidenheimer Forst um 1576, Bruder von Hans Dietrich Koch
      Vater: Hans Koch genannt Schneider, Mutter: Anna (Späth von Schilzburg), Stiefsohn von Bastian von Alhausen, Forstmeister

      oo um 1545
      AICHMANN Margaretha
      Vater: Johann Aichmann, Keller und UV in Leonberg, Mutter: Walburga Lindlen

      Kinder:
      Koch Steffan, * um 1548, Schultheiß in Hundersingen 1570 - 1575, 20 Jahre Schultheiß in Laichingen, + 8.2. 1597 Laichingen (49), Grabstein an der Kirche von Laichingen (NWDB § 2981),
      oo um 1570 Pfullingen Barbara Hofmeister, Tochter des Jörg Hofmeister, Keller in Pfullingen
      Koch Hans Fridrich * um 1545/48, Forstmeister im Zwiefalter Forst, erschossen von Wilderern 1575
      oo um 1570 Urach Barbara Hüttenschmid, Tochter von Eberhard Hüttenschmid
      Hans Jacob Koch, Forstmeister in Heidenheim, + 17.4. 1616 Schnaitheim, zuerst Forstmeister und später Obermtmann in Schnaitheim
      oo um 1573 Heidenheim Maria Arnsberger, Tochter des Forstmeisters Wilhelm Arnsberger und der Anna Rawhing ( + 30.9. 1634 Heidenheim, alte Forstmeisterin)
      Koch Ottilia, *
      oo Urach Hans Grimminger
      Koch Catharina, * um 1550 Urach, + 28.5. 1595 Mägerkingen
      oo Urach M Michael Hauber, Sohn des Schultheißen zu Nabern, Pfarrer in
      Mägerkingen 1570 - 1605, + 22.12. 1605 Mägerkingen
      NN Koch,
      oo Ludwig Heberlin Forstknecht zu Lichtenstein, der 1570 im Zwiefalter Forst erschossen wurde.

  • Quellen 
    1. [S6] Mez, Arthur, Mez, (Herausgeber: Mez, Arthur Erscheinungsort: Oberkochen Erscheinungsdatum: 1988).

    2. AL Hölderlin S. 203; Ruth Blank mailt am 5.7.2010 Info zu Jacob Koch;.