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Familienstiftungen Paul Wolfgang Merkel und Werner Zeller
Unsere Familie
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1845 - 1902 (56 Jahre)
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Name |
Theodor SANDEL |
Geburt |
02 Okt 1845 |
Heilbronn,,,,, |
Taufe |
04 Nov 1845 |
Heilbronn,,,,, |
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Geschlecht |
männlich |
Tod |
01 Jun 1902 |
Jerusalem,,,Israel,, |
Beerdigung |
02 Jun 1902 |
Jerusalem,,,Israel,, |
Personen-Kennung |
I172199 |
Merkel-Zeller |
Zuletzt bearbeitet am |
26 Jun 2022 |
Vater |
Gottlob David Christian SANDEL, geb. 31 Aug 1817, Lauffen (Neckar),,,,, gest. 20 Mai 1879, Jaffa,,,Palästina,, (Alter 61 Jahre) |
Mutter |
Karoline Friederike KREH, geb. 22 Feb 1821, Lehrensteinsfeld,,,,, gest. 01 Mrz 1905, Jerusalem,,,Israel,, (Alter 84 Jahre) |
Eheschließung |
06 Feb 1844 |
Lehrensteinsfeld,,,,, |
Familien-Kennung |
F76452 |
Familienblatt | Familientafel |
Familie 1 |
Luise Sabine Mathilde BARTSCH, geb. 24 Mai 1851, Ludwigsburg,,,,, gest. 14 Feb 1934, Jerusalem,,,Israel,, (Alter 82 Jahre) |
Zuletzt bearbeitet am |
26 Jun 2022 |
Familien-Kennung |
F76811 |
Familienblatt | Familientafel |
Familie 2 |
Clara HARDEGG, geb. 20 Nov 1850, Ludwigsburg,,,,, gest. 22 Jul 1885, Jerusalem,,,Israel,, (Alter 34 Jahre) |
Eheschließung |
1874 |
Palästina,,,,, |
Zuletzt bearbeitet am |
26 Jun 2022 |
Familien-Kennung |
F76812 |
Familienblatt | Familientafel |
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Notizen |
- Vom Steinmetzen zum Baumeister und Landvermesser
THEODOR SANDEL, in Heilbronn geboren, kam zum Tempel durch seinen Vater Gottlob Sandel, der in der Gru¨ndungszeit der Templer (ab etwa 1858) als Arzt auf dem Kirschenhardthof wirkte und spa¨ter der Begru¨nder und Leiter des Deutschen Krankenhauses in Jaffa war - es wurde von ihm gesagt, dass er durch seine Bibel- und Weissagungsgla¨ubigkeit so mit den Jerusalemsfreunden verbunden war, dass er fu¨r ihre Bestrebungen zu jedem Opfer bereit gewesen sei.
Theodor besuchte die Templerschule auf dem Hardthof und fing seine berufliche Ta¨tigkeit als Steinmetz an (Villenbaupla¨tze in der Stuttgarter Alexanderstraße waren seine ersten Arbeitsstellen; das beno¨tigte Steinmetzwerkzeug wie Spitzeisen, Stockhammer und Klu¨pfel hatte er sich selbst angeschafft). Seine Fa¨higkeiten im geometrischen und freiha¨ndigen Zeichnen fu¨hrten dann zu einer Ausbildung als Bauingenieur in Stuttgart. 1870 ging er nach Pala¨stina, war anfa¨nglich in Jaffa und Umgebung als Landvermesser ta¨tig und u¨bernahm fu¨r die tu¨rkische Regierung die Planung und den Bau der Straße zwischen der Hafenstadt Jaffa und der auf den Bergen liegenden Pilgerstadt Jerusalem. Auch die Vermessung der 1871 neu angelegten Landwirtschaftssiedlung Sarona erfolgte durch Theodor Sandel.
Theodor u¨bernahm in Jerusalem zahlreiche Auftra¨ge fu¨r große o¨ffentliche Bauvorhaben und Kirchen (u.a. fu¨r die Weihnachtskirche in Bethlehem, fu¨r das Kaiserswerther Hospital in Jerusalem, das Lepraheim »Jesus-Hilfe« und die Dormitio-Abtei, wo er noch zusammen mit seinem Sohn Benjamin ta¨tig war, der nach Theodors fru¨hem Tod mit seinem Bruder Georg David das Werk fortfu¨hrte. Diese Bauvorhaben waren der Grund, weshalb er sich dann in Rephaim ansiedelte und nach kurzer Zeit auch zum Bu¨rgermeister der Kolonie gewa¨hlt wurde. Beim Durchzug des kaiserlichen Zuges durch Rephaim im Jahr 1898 war er derjenige, der dem Kaiserpaar den Willkommensgruß der deutschen Landsleute u¨berbrachte. Es war dies Sonntag, der 30. Oktober, als nachmittags um halb ein Uhr Wilhelm II. mit Gattin Augusta Victoria und kaiserlichem Tross in der deutschen Kolonie anhielt und ihm die Ehrungen seiner Landsleute zuteil wurden. Der Kaiser wu¨rdigte die Verdienste der Kolonisten u.a. wie folgt: »Ihr habt, wie ich schon in den anderen Kolonien gesehen habe, durch euren Fleiß und eure Fro¨mmigkeit dem deutschen Namen Ehre gemacht und euch einen guten Ruf erworben. Hier und auch sonstwo habt ihr gezeigt, wie man es angreifen muss, o¨de Felder wieder fruchtbar zu machen.« Vor den Ansprachen hatte ihm ein Ehrenfra¨ulein einen Kelch Wein u¨berreicht, der im Jahr 1874 von den ersten Siedlern der deutschen Kolonie gekeltert worden war.
1899 wurde Sandel der Titel eines Ko¨niglich Wu¨rttembergischen Baurats verliehen. Sein Leben fand ein allzu fru¨hes Ende, er erreichte ein Alter von nur 56 Jahren und 9 Monaten. Gewu¨rdigt wurde er als »der vielgewandte, zum Ku¨nstler geborene Architekt und Ingenieur, der ob seiner Gu¨te und seiner edlen menschlichen Eigenschaften die Herzen seiner Mitmenschen gewann und manchem ein Freund von Rang wurde«.
U¨ber seinem Haus in der Koloniestraße (heute: Emek-Refaim Nr. 9) war ein steinerner Lo¨we angebracht (in Granit angefertigt von Bildhauer Christoph Paulus jun.), ein Signum der vielen Vorfahren-Generationen, die in der Herrengasse von Schwa¨bisch Hall die »Lo¨wen-Apotheke« gefu¨hrt hatten.
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Quellen |
- [S23] Schwinghammer, Frank, Schwinghammer.
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