Familienstiftungen Paul Wolfgang Merkel und Werner Zeller
 Unsere Familie

Anna Maria ZU SOLMS-SONNENWALDE UND POUCH

Anna Maria ZU SOLMS-SONNENWALDE UND POUCH[1]

weiblich 1585 - 1634  (49 Jahre)

Angaben zur Person    |    Notizen    |    Quellen    |    Alles    |    PDF

  • Name Anna Maria ZU SOLMS-SONNENWALDE UND POUCH 
    Geburt 24 Jan 1585  Sonnewalde,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht weiblich 
    Tod 20 Nov 1634  Ottweiler,,Saar,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I170407  Merkel-Zeller
    Zuletzt bearbeitet am 9 Mai 2022 

    Familie Philipp-Ernst GRAF VON HOHENLOHE-LANGENBURG,   geb. 11 Aug 1584, Langenburg,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 29 Jan 1628, Weikersheim,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 43 Jahre) 
    Eheschließung 26 Jan 1609  Sonnewalde,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Kinder 
     1. Heinrich Friedrich GRAF VON HOHENLOHE-LANGENBURG,   geb. 05 Sep 1625, Langenburg,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 05 Jun 1699, Langenburg,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 73 Jahre)
    Zuletzt bearbeitet am 9 Mai 2022 
    Familien-Kennung F75918  Familienblatt  |  Familientafel

  • Notizen 
    • Kirchberg an der Jagst
      Einleitend wurde Kirchberg an der Jagst vorgestellt, wo Gräfin Anna Amalia von Solms die letzte längere Lebensphase verbrachte. Wie es dazu kam, wurde lebendig und anschaulich erzählt.
      Die Herkunft der Anna Amalia
      Anna Amalia wurde als Gräfin von Nassau Weilburg Saarbrücken 1560 in Weilburg an der Lahn geboren. Das dortige Schloss wurde von ihrem Vater begonnen.
      Heirat der Anna Amalia v. Nassau
      Anna Amalia heiratete mit 21 Jahren den Grafen Otto v. Solms-Sonnenwalde. Die Hochzeit war in Ottweiler, wo ihre Eltern ein Schloss hatten. Otto stammte aus dem Haus Solms-Laubach. In Sonnenwalde in der Lausitz lebten sie 35 Jahre.
      1585 bekam sie das erste Kind, Anna Maria. Sie hatte im Ganzen sieben Kinder, von denen aber fünf als Kinder oder Jugendliche starben. 1613 starb ihr Ehemann Otto v. Solms im Alter von 62 Jahren. Im nächsten Jahr 1614 zog ihre Tochter Anna Maria von daheim weg zu ihrem Mann in die Niederlande. 1616 heiratete ihre zweite und letzte Tochter Dorothea den Pfalzgrafen von Birkenfeld. Da Anna Amalia jetzt alleinstehend war, nahm sie die Möglichkeit wahr, in die Nähe ihrer Tochter Anna Maria nach Hohenlohe zu kommen. Das leerstehende Schloss Döttingen bei Langenburg, das ihrem Schwiegersohn gehörte, wurde ihr angeboten. Anna Amalias neue Verwandtschaft wurde im Vortrag eingehend erörtert.
      Anna Amalia kaufte zu dieser Zeit zusammen mit dem andern Schwiegersohn, Pfalzgraf von Birkenfeld ein Haus in Straßburg. Sie hatte dort auch ein zweites Haus, genannt „Zum Einhorn“, in dem sich ihre Apotheke befand. Sie muss auf diesem Gebiet viele Kenntnisse gehabt haben und konnte Medikamente selbst herstellen. Sie zog für etwa 2 Jahre nach Straßburg, vielleicht aus Angst vor Folgen des böhmisch-pfälzischen Krieges. Man glaubte aber, der Krieg sei jetzt zu Ende und wusste nicht, dass er 30 Jahre dauern sollte.
      Anna Amalia in Kirchberg
      In Hohenlohe war die Zeit der sechzehnhundertzwanziger Jahre trotz Krieg verhältnismäßig ruhig. In Kirchberg war 1621 Gräfin Elisabeth von Braunschweig- Lüneburg gestorben. Ihre leer stehende Wohnung wurde jetzt Anna Amalia von ihrem Schwiegersohn angeboten. In ihren ersten Kirchberger Jahren widmete sie sich der Apotheke, stellte selbst Arzneien und Salben her.
      Sie hatte dauernd 3 Enkel bei sich, die Kinder ihrer Tochter Anna Maria von Langenburg, den 12-jährigen Wolfgang Otto, den 10-jährigen Ludwig Kraft und die 6-jährige Anna Magdalena. Dazu kamen deren Hofmeister und Präzeptor.
      Anna Amalias Hausbuch
      Auf der ersten Seite steht: „Haußbuch waß ich zu Straßburg hinderlassen da ich rauß bin gezogen und waß ich auch hier zu Kirchberg hab“. Das Buch enthält handgeschrieben bis ins Kleinste das Inventar der Gräfin, das im Vortrag interessante Einblicke in ihr Leben gab.
      Ein Kapitel im Buch zeigt die Pflanzen, die sie dort hatte. Die größte Menge sind ihre Tulpen, genannt „Dullaban“.
      Die Tulpe - die Tulpomanie
      Tulpen waren im 1. Drittel des 17. Jahrhunderts auch in Deutschland ein Statussymbol für reiche Leute, es gab eine regelrechte Tulpenkultur, man sammelte sie leidenschaftlich. In ganz Europa war die Tulpe Anfang des 17. Jahrhunderts ein begehrtes Objekt. Das Sammeln steigerte sich zur Sammelwut bis zur sogenannten Tulpomanie, die vorgestellt wurde, die Anna Amalia aber nicht mehr erlebte.
      Anna Amalias Flucht und Tod im 30-jährigen Krieg
      Seit 1629 hörte man wieder mehr vom Krieg. Kaiserliche Truppen zogen in der Kirchberger Gegend umher. Kirchberg war auch für kurze Zeit schwedisch. In diese schwierige Zeit und ihre Wirren gab der Vortrag interessante Einblicke. Eine kurze Zeit war es jetzt ruhig in Hohenlohe. Die Ruhe dauerte nicht lange, die Kaiserlichen überzogen das Land und im Jahr 1634 überschlugen sich die Ereignisse. Im Juli /August häuften sich die Plünderungen und Todesfälle und Anna Amalia glaubte nicht mehr, helfen zu können. Sie erfuhr in Langenburg von der großen Schlacht bei Nördlingen wobei die Schweden besiegt wurden und die evangelische Sache verloren war. Alle Hohenloher Grafen verließen ihr Land, da sie als Feinde des Kaisers abgesetzt wurden und geächtet wurden. Sie floh mit 200 Reitern als Begleitung ihrer Familie nach Ottweiler und beschloss, mit ihren Enkeln in das sichere Straßburg weiter zu fliehen zumal sie ja dort zwei Häuser hatte. Im Januar 1635 starb sie dort mit 75 Jahren.

      Quelle: Frau Grete Gonser, Leiterin des Stadtmuseums Kirchberg an der Jagst, Vortrag am 11. April 2019 im Verein für Genealogie in Nordwürttemberg, Heilbronn

  • Quellen 
    1. [S23] Schwinghammer, Frank, Schwinghammer.