Familienstiftungen Paul Wolfgang Merkel und Werner Zeller
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Johann Friedrich PISTORIUS

Johann Friedrich PISTORIUS

männlich 1721 - 1780  (58 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Johann Friedrich PISTORIUS wurde geboren am 21 Sep 1721 in Winnenden,,,,, (Sohn von Johann Friedrich PISTORIUS und Maria Judith BARDILI); gestorben in 1780.

    Notizen:

    Verfasser der Burkhardt-Bardili'schen Genealogie 1775;
    Faber 3 § 683;

    Johann heiratete Christiane Eleonore JENISCH am 24 Aug 1746 in Cannstatt,,,,,. Christiane (Tochter von Gottlieb JENISCH und Johanna Christiane BILFINGER) wurde geboren am 06 Jul 1725 in Ödenburg,,Ungarn,,,; gestorben in 1782. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. Johanna Luise PISTORIUS wurde geboren in 1752; gestorben in 1823.

Generation: 2

  1. 2.  Johann Friedrich PISTORIUS getauft am 24 Okt 1652 in Nordheim,,,,, (Sohn von Johannes PISTORIUS und Regine VARNBÜHLER); gestorben am 23 Mai 1727 in Winnenden,,,,,.

    Notizen:

    Getauft:

    Johann heiratete Maria Judith BARDILI am 24 Sep 1720 in Backnang,,,,,. Maria (Tochter von Dr. med. Karl BARDILI und Christiane KURRER) wurde geboren in 1681 in Göppingen,,,,,; gestorben in 1751 1761. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Maria Judith BARDILI wurde geboren in 1681 in Göppingen,,,,, (Tochter von Dr. med. Karl BARDILI und Christiane KURRER); gestorben in 1751 1761.
    Kinder:
    1. 1. Johann Friedrich PISTORIUS wurde geboren am 21 Sep 1721 in Winnenden,,,,,; gestorben in 1780.


Generation: 3

  1. 4.  Johannes PISTORIUS wurde geboren in 1627 (Sohn von Johannes PISTORIUS und Elisabeth RHÖN); gestorben am 11 Feb 1670 in Ebingen,,,,,.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: Vogt

    Johannes heiratete Regine VARNBÜHLER am 25 Jun 1650 in Lauffen (Neckar),,,,,. Regine (Tochter von Johann Bernhard VARNBÜHLER und Justina HELLER) wurde geboren am 26 Jan 1627 in Markgröningen,,,,,; gestorben in 1670. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Regine VARNBÜHLER wurde geboren am 26 Jan 1627 in Markgröningen,,,,, (Tochter von Johann Bernhard VARNBÜHLER und Justina HELLER); gestorben in 1670.
    Kinder:
    1. 2. Johann Friedrich PISTORIUS getauft am 24 Okt 1652 in Nordheim,,,,,; gestorben am 23 Mai 1727 in Winnenden,,,,,.

  3. 6.  Dr. med. Karl BARDILI wurde geboren am 27 Jan 1641 in Tübingen,,,,, (Sohn von Professor der Medizin Karl BARDILI und Regina BURKHARDT); gestorben am 12 Jul 1711 in Göppingen,,,,,.

    Karl heiratete Christiane KURRER am 09 Aug 1664 in Tübingen,,,,,. Christiane (Tochter von Johann Wendel KURRER und Anne Marie KOMMERELL) wurde geboren am 25 Dez 1646 in Reutlingen,,,,,; gestorben am 23 Dez 1691 in Calw,,,,,. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 7.  Christiane KURRER wurde geboren am 25 Dez 1646 in Reutlingen,,,,, (Tochter von Johann Wendel KURRER und Anne Marie KOMMERELL); gestorben am 23 Dez 1691 in Calw,,,,,.
    Kinder:
    1. Regina BARDILI wurde geboren am 16 Jan 1666 in Reutlingen,,,,,; gestorben am 30 Aug 1699 in Stuttgart,,,,,.
    2. Christine BARDILI wurde geboren am 23 Sep 1671; gestorben in 1732.
    3. Professor Johann Wendel BARDILI wurde geboren am 24 Mrz 1676 in Reutlingen,,,,,; gestorben am 29 Aug 1740 in Herbrechtingen,,,,,.
    4. 3. Maria Judith BARDILI wurde geboren in 1681 in Göppingen,,,,,; gestorben in 1751 1761.
    5. Andreas BARDILI wurde geboren in 1686 in Calw,,,,,; gestorben in 1754.


Generation: 4

  1. 8.  Johannes PISTORIUS wurde geboren in 1600 (Sohn von Heinrich PISTORIUS und Margarethe HEERBRAND); gestorben am 06 Feb 1669 in Lauffen (Neckar),,,,,.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: Vogt

    Notizen:

    DGB 71,642;

    Johannes heiratete Elisabeth RHÖN. Elisabeth gestorben am 16 Mai 1660 in Lauffen (Neckar),,,,,. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Elisabeth RHÖN gestorben am 16 Mai 1660 in Lauffen (Neckar),,,,,.

    Notizen:

    v. Rhön, aus dem Französischen;

    Kinder:
    1. 4. Johannes PISTORIUS wurde geboren in 1627; gestorben am 11 Feb 1670 in Ebingen,,,,,.

  3. 10.  Johann Bernhard VARNBÜHLER wurde geboren am 15 Jan 1594 in Stuttgart,,,,, (Sohn von Ulrich VARNBÜHLER und Agnes KÖNIGSBACH); gestorben am 4 Okt 1635 in Stuttgart (in exilio).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: Spezialsuperintendent

    Notizen:

    Klosterpräzeptor in Hirsau 1613,
    Diaconus in Stuttgart 1616,
    Dekan in Markgröningen 1621, in Schorndorf 1633

    Faber 40 § 6

    https://www.wkgo.de/wkgosrc/pfarrbuch/cms/index/8448

    Johann heiratete Justina HELLER am 04 Nov 1616 in Stuttgart,,,,,. Justina (Tochter von Kammerat Johann Christof HELLER und Anna Maria ENGELHARD) wurde geboren am 8 Apr 1595; gestorben in 1658. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 11.  Justina HELLER wurde geboren am 8 Apr 1595 (Tochter von Kammerat Johann Christof HELLER und Anna Maria ENGELHARD); gestorben in 1658.
    Kinder:
    1. Justine VARNBÜHLER wurde geboren am 23 Nov 1617 in Stuttgart,,,,,; gestorben in 1687.
    2. Agnes Maria VARNBÜHLER wurde geboren am 2 Feb 1619 in Stuttgart.
    3. Johann Bernhard VARNBÜHLER wurde geboren am 10 Jan 1620.
    4. Anna Maria VARNBÜHLER wurde geboren am 15 Mrz 1621 in Stuttgart,,,,,; gestorben am 17 Jan 1701 in Steinheim (Murr),,,,,.
    5. 5. Regine VARNBÜHLER wurde geboren am 26 Jan 1627 in Markgröningen,,,,,; gestorben in 1670.
    6. Ulrich Christoph VARNBÜHLER wurde geboren am 23 Okt 1629 in Markgröningen,,,,,; gestorben am 26 Mrz 1673 in Winnenden.
    7. Matthäus VARNBÜHLER wurde geboren am 17 Mai 1632.

  5. 12.  Professor der Medizin Karl BARDILIProfessor der Medizin Karl BARDILI wurde geboren am 26 Mai 1600 in Stuttgart,,,,, (Sohn von Gürtlermeister Karl BARDILI und Maria ROTHENBURG); gestorben am 08 Nov 1647 in Tübingen,,,,,.

    Notizen:

    AL Mez ALU 2120 Nr.2988 S.39;
    Todt, Keller, J.: ...Stud. theol. in Tübingen, Repetent, entlassen wg. vorzeitiger Schwangerschaft seiner Braut- Dann Stud. med. ...; Porträt abgedr. in AL Hölderlin S. 117 und in Porträt:Univ. Tübingen 1477 - 1977, S. 137
    Zeller: Mag. Tübingen 1622, Stiftsrepetent im Tübinger Stift, nach Beginn der Beziehung mit Regina aus dem Stift ausgeschlossen, Studium der Medizin, Dr. med., Professor der Medizin in Tübingen 1635, Leibarzt des Herzogs von Württemberg 1638, Rektor der Universität Tübingen 1639-1643. 1637 wurde vom kaiserl. Pfalzgrafen von Grünthal der Wappenbrief erneuert.
    Wagner-Zeller-Familienchronik: AL Schelling Nr. 122/123.
    Württembergische Kirchengeschichte Online. Pfarrerbuch Herzogtum Württemberg. Karl Bardili. (abgerufen am 21. Juli 2016).
    Wikipedia. Carl Bardili. (abgerufen am 14. Januar 2015).
    Wikipedia
    „Carl Bardili war ein deutscher Mediziner, Professor an der Universität Tübingen und Leibarzt von Herzog Eberhard III.
    Carl Bardilis Großvater Francois Bardilly war gegen 1565 aus Dôle im Burgund in die Markgrafschaft Baden-Durlach eingewandert. 1565 hatte Markgraf Karl II. seine Residenz von Pforzheim nach Durlach verlegt, woraufhin die Stadt einen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung erlebte und es viele Zuwanderer dort hinzog, darunter auch die in Frankreich verfolgten Hugenotten. Carl Bardilis Vater (Carl Bardili, * 1569 in Durlach, † 1609 in Stuttgart) trug bereits den eingedeutschten Familiennamen Bardili. Carl Bardili der Jüngere heiratete Regina Bardili, geb. Burckhardt (* 1599, † 1669), eine Tochter des Tübinger Rhetorikprofessors Georg Burckhardt

    Karl heiratete Regina BURKHARDT am 14 Aug 1625 in Pfäffingen,,,,,. Regina (Tochter von Prof. Dr. Georg BURKHARDT und Sabine Magdalena FIRCK) wurde geboren in 06 Nov 1599 05 Nov 1599 in Tübingen,,,,,; gestorben am 31 Dez 1669 in Tübingen,,,,,. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 13.  Regina BURKHARDT wurde geboren in 06 Nov 1599 05 Nov 1599 in Tübingen,,,,, (Tochter von Prof. Dr. Georg BURKHARDT und Sabine Magdalena FIRCK); gestorben am 31 Dez 1669 in Tübingen,,,,,.

    Notizen:

    die "schwäbische Geistesmutter" (H.W.Rath, 1927) 12 Kinder
    Todt, Keller, J.: 11 Kinder (in der Ehe), wovon 7 ihre Mutter überleben. .. Wegen ihrer zahlreichen illustren Nachkommen in der familienkundl. Literatur als "schwäbische Geistesmutter" bezeichnet, s. Rath, Hanns-Wolfgang: Die Schwäbische Geistesmutter, Stuttgart, 1927 (2. verb. Neuafl. 1981).
    Wagner-Zeller-Familienchronik: Zu den vielen Nachfahren des Ehepaars gehörten auch die schwäbischen Dichter Ludwig Uhland, Wilhelm Hauff und Friedrich Hölderlin sowie der Philosoph Friedrich Schelling.“
    AL Schelling Nr. 123. AL Mez ALU 2120 Nr.2989 S.44;
    Martinszeller Verband. Regine Burkhardt.
    Hanns Wolfgang Rath. Die schwäbische Geistesmutter. 1927. Neu bearbeitet, ergänzt und erweitert durch Hansmartin Decker-Hauff, C.A. Starke Verlag, Limburg/Lahn 1981.
    Rose Wagner-Zeller. Regina Bardili geb. Burckhardt, die schwäbische Geistesmutter 1599-1670. In: Mosaik, Stuttgart 2002, S. 100-104, abzurufen beim Martinszeller Verband. Regina Burkhardt Biographie. (abgerufen am 26. Jan. 2015).
    TÜpedia - Stadtwiki Tübingen. Regina Burckhardt-Bardili. (abgerufen am 14. Januar 2015).

    Rose Wagner-Zeller, MOSAIK - Lebensbilder aus einer württembergischen Familie (ZELLER) im Spiegel der Geschichte, Seite 100-104
    Regina Bardili geborene Burckhardt
    Die schwäbische Geistesmutter
    1599-1670
    Auch Regina Burckhardt-Bardili war eine von denen, die jene Zeit in Tübingen erlebte, aber was wissen wir eigentlich von dieser Professorentochter, die von dem Genealogen Hanns Wolfgang Rath den ehrenden Beinamen der „Schwäbischen Geistesmutter" bekam, unter dem sie jeder kennt. Wer das umfangreiche Buch über sie zur Hand nimmt und darin das Lebensbild einer bedeutenden Frau sucht, wird es schnell enttäuscht wieder zur Seite legen. Hinter dem hochtrabenden Titel steht keine Persönlichkeit, kein Gesicht. Fast ausschließlich ist von ihren Vorfahren oder ihren Nachkommen die Rede, unter denen sich neben vielen anderen auch berühmte Namen finden.
    War sie hübsch und lebhaften Geistes, lachte sie gern und hatte sie eine besondere Ausstrahlung? Gab sie sich ein wenig kokett und suchte sie zu gefallen oder war sie vielleicht eher zurückhaltend, ein schüchternes, junges Mädchen, das sehnsüchtig von Liebe träumte? Selbst die Leichenrede verleiht ihr keine individuellen Züge.
    Wir wissen nur, dass sie sieben Jahre alt war, als ihr Vater starb, und dass sie das jüngste Kind aus der zweiten Ehe des Professors Georg Burckhardt aus Wettelsheim war, der einst bitterarm sein Studium in Tübingen begonnen hatte. Am Ende seines Lebens hatte er ein nicht ganz kleines Vermögen erarbeitet und erspart. Dennoch unterhielt seine Witwe einen Mittagstisch für Studenten, obwohl sie auch auf ein kleines Gehalt von der Universität zählen konnte.
    Reginas ältere Geschwister waren schon längst alle aus dem Haus gegangen, sie war allein zurückgeblieben und half der Mutter im Haushalt. Es wird langweilig gewesen sein. Nur der muntere Mittagstisch mit den Studenten oder ein Schwatz mit den Freundinnen am Marktbrunnen vor dem schönen Rathaus brachte ein wenig Abwechslung. Es soll eine sittenlose Zeit gewesen sein, damals als 1618 ein Krieg begann im fernen Böhmen, der 30 Jahre dauern sollte. Warf er seine Schatten voraus ins liebliche Neckartal, wo die Studenten, noch unbeschwert, aber doch bedrängt von Zukunftsängsten begannen, das Leben ungezügelt auszukosten? Regina war Anfang 20, und noch war kein ernsthafter Bewerber um ihre Hand in Sicht. Sie verliebte sich, sie wurde schwanger, und im Dezember 1622 wurde ihr uneheliches Kind geboren. Der Vater soll ein Kostgänger ihrer Mutter gewesen sein, ein junger Jurastudent, Tobias LOTTER aus Stuttgart, ein entfernter Verwandter und zwei Jahre jünger als Regina. Bei aller Heimlichkeit der Geburt wusste vermutlich ganz Tübingen von dem Skandal, denn der Kindsvater hatte sich aus dem Staube gemacht und setzte sein Studium in Basel fort.
    Der kleine, Tobias getaufte Sohn starb im folgenden Jahr; sein Tod ist im Tübinger Sterberegister eingetragen. Regina war wieder allein mit der Mutter, diente im Hause und schaute vergeblich nach einem Mann aus, der sie heimführte. Zwei Jahre nach dem Tod des Kindes ist sie wieder schwanger, wieder ohne Trauschein, aber diesmal bekennt sich der junge Student zu der Vaterschaft. Es war Karl BARDILI, der Enkel des Postboten aus Dôle, der durch seinen Gönner, Ulrich Broll, in Stuttgart die Lateinschule besucht hatte und nun als Stipendiat im Stift Theologie studierte. Damit war es nun freilich schnell aus, als die Folgen seiner Liebschaft mit der ledigen Professorentochter bekannt wurden.
    Karl Bardili sattelte um, begann Medizin zu studieren, höchstwahrscheinlich finanziell unterstützt von Reginas Mutter. Vor allem aber wollte er so schnell wie möglich heiraten, damit das Kind ehelich geboren werden konnte. Doch die Eheerlaubnis verzögerte sich. Um der sittlichen Verwilderung Einhalt zu gebieten, hatte die kirchliche Obrigkeit Weisung aus Stuttgart erhalten, in solchen Fällen nicht schnell zu handeln. Die jungen Leute dagegen hatten es eilig. Die Zeit drängte, und so verfielen sie auf eine „List". Sie ließen sich außerhalb der Grenzen der Tübinger Obrigkeit trauen. Das „Ausland" lag vor der Tür. An einem Sonntagmorgen im August wanderten Karl und Regina in der Frühe ins Dörfchen Pfäffingen im lieblichen Ammertal und traten beim Pfarrer Jeremias Neuheller vor den Altar. Der war noch jung und mit der Kirchenordnung vielleicht nicht ganz vertraut, oder es dauerte ihn das junge Paar. Die beiden wurden „zum ersten, andern und dritten Mal proclamiert und gleich darauf copuliert", was heißen soll, sie wurden dreimal aufgeboten und dann sofort getraut. Nach einer Rast im Gasthaus werden sie sehr glücklich wieder gen Tübingen gewandert sein; Pfarrer Neuheller musste allerdings von seiner kirchlichen Obrigkeit einen kräftigen Verweis einstecken. Er wurde ermahnt, „dergleichen unordentliche, ausländische Hochzeit sine consensu superiore' (ohne Einwilligung von oben) nicht zu copulieren". Die Trauung jedoch war rechtskräftig, das erwartete Kind wurde ehelich geboren. Es war ein Mädchen, das nicht lebensfähig war und bald starb.
    Das junge Paar war sicherlich zunächst auf die Unterstützung von Reginas Mutter angewiesen, denn Karl Bardili war erst am Anfang seines Medizinstudiums. 1633 wird er als praktizierender Arzt in Tübingen urkundlich genannt. Dann aber fasste er schnell Fuß. Schon mit 35 Jahren wird er zum Professor der Medizin berufen, wobei ihm vielleicht zugute kam, dass die Kriegswirren und die Pest viele Mitbewerber dahingerafft hatten und wenig Kandidaten für freigewordene Lehrstühle zur Verfügung standen. Immerhin spricht für seinen Ruf über Tübingen hinaus, dass man ihn als Arzt während der habsburgischen Besatzungszeit an höchster Stelle in Stuttgart zu Rate zog und Herzog Eberhard nach der Rückkehr in sein Land ihn zu seinem Leibarzt ernannte. So wird seine Familie trotz der Kriegsnöte einigermaßen gesichert gelebt haben. 10 Kinder wurden ihnen geboren, von denen 5 Söhne und 2 Töchter heranwuchsen. Nach ihrem Vater griff der Tod schon früh, Seuchen wüteten im ganzen Land. Mit 47 Jahren starb Karl Bardili, wahrscheinlich an einer ansteckenden Krankheit, denn er wurde noch an seinem Todestag, am B. November 1647, bestattet. Er hatte es gerade noch erleben dürfen, dass der älteste Sohn den medizinischen Doktorgrad erwarb, während der jüngste erst 6 Jahre alt war.
    Lange Zeit lebten zwei Großmütter in Reginas Haushalt. Karls Mutter, Maria Bardili, hatten die jungen Leute aus Stuttgart geholt. Sie starb zwei Jahre vor ihrem Sohn. Reginas tatkräftige Mutter, Magdalena Burckhardt, erreichte das hohe Alter von 87 Jahren. Ihr wurde nach ihrem Tode die Ehre zuteil, dass der damalige Kanzler und Rektor der Universität, Johann Ulrich Pregizer, die Leichenrede hielt. Er widmete den Nachruf der Tochter „Reginge Burckhardin, ...meiner freundlichen, Ehrgeliebten Freundin in Christo."
    Pregizers Worte machen deutlich, welche Tugenden damals ein Frauenleben auszeichneten und wie stark die Großmutter einer angesehenen Familie in Nachbarschaft und Gemeinde integriert war. Er beginnt seinen Nachruf, indem er ihrer Kindheit gedenkt. „Es ist vor der Predigt zu ihrem Ruhebethlein begleitet worden die Edle, Ehrn- und Vieltugendreiche Christliche Gottseelige Matron Magdalena Burckhardtin ... welche zu Stuttgart i. J. 1564 im Herbstmonat von Ehrlichen und Christlichen Eltern ist in diese Welt gebohrn, und nach dem ihr Vatter Georgius Firck samt der Mutter Ihr sehr bald entfallen, als ist Sie von und bey einer Niederländerin aufferzogen und zu der Schuhl und Gottes-Forcht, auch andern notwendigen Geschäften, als Nehen, Würcken, Stricken, Spinnen etc. fleißig angehalten worden. Dennenhero erfolgt, dass i. J. Christi 1580 der Ehrwürdig und wohlgelehrte Herr M. Johann Aulber (Alber), Pfarrherr zu Geissburg, des ... Herrn Matthei Aulberi (Albers) Ersten, Weitberümbten Evangelischen Theologi in Württemberg Sohn, diese wohlberümbte Jungfrau Magdalena zum Ehegemahl begehret ... mit welchem Sie auch in die vier Jahre in aller Ehelichen Trewe, Liebe, Freundschaft, Friede und Einigkeit gelebet ... "
    Nach einer ähnlichen Schilderung ihrer zweiten Ehe mit Professor Georg Burckhardt fährt Pregizer fort: „Was das für eine Christliche, Gottseelige, Demüthige Matron, wie schlecht und recht sie gewesen, ist in dieser gantzen Stadt bekannt ... Gegen männiglich ist sie gewesen Freundlich, Friedlich und Verträglich: Warhaft, Ihre Rede war Ja, Ja, Nein, Nein; Sie hat gern gearbeitet mit ihren Händen. Ist gewesen wie ein Kauffmanns-Schiff sey, das seine Nahrung von Ferrnen bringet. Ihr Schmuck war, dass sie reinlich und Fleissig sey. Ihren Mundt tat Sie auff mit Weißheit und auf Ihrer Zungen war holdseelige Lehre ... Sonntag 8 Tag hat sie noch zwei Predigten in dieser Kirchen angehört. Montag, den 25. Augusti, hat Sie ein Schlagfluß getroffen, der Ihr die Sprach und Rede meisten Theils genommen, aber den Verstand und Gehör gelassen .... bis Sie Sonntag, den 31. Augusti, unter dem Gebet der Umstehenden und der Gemeind in der Morgenpredigt, zwischen 9 und 10 Uhr sanfft und Seelig ... entschlaffen . "
    Regina selbst wurde am Sylvesterabend 1669 aus diesem Leben abberufen. Sie war 70 Jahre alt geworden, starb an der Wassersucht und war auch bis zuletzt bei vollem Bewusstsein. Wie es dazu kam, dass sie besonders ihrer Kinder und Nachkommen wegen gerühmt wurde, ist im Grunde nicht erklärlich. Auch viele andere württembergische Familien haben zahlreiche berühmte Nachkommen, und die ihrigen waren durchaus nicht alle berühmt; und wo eine Mutter ist, steht neben ihr auch ein Vater. Bedeutend war eher ihr Bruder, Andreas Burckhardt, der als württembergischer Kanzler im Auftrag des Herzogs zusammen mit Hans Konrad von Varnbühler bei den Friedensverhandlungen zur Beendigung des 30-jährigen Krieges in Osnabrück die württembergischen Interessen vertrat. Er aber starb kinderlos.
    Sechzig Jahre nach Reginas Tod verfasste einer ihrer Urenkel seine poetische „Burckhardtische Genealogie". Dort werden ihre Vorfahren und ihr Bruder genannt, doch dann fährt der Verfasser Georg Conrad Pregizer fort:
    Seine Schwester wehberühmt, Regina, hat geboren
    Zwei Töchter und fünf Söhn, die Gott dazu erkoren
    zu mehren ihr Geschlecht fast wie der Sternen Licht,
    dass es in jedem Stand an Männern fehle nicht.
    An Nachkommen hat es wirklich nicht gefehlt, und die 1719 verfasste Genealogie hatte sicherlich den Zweck festzuhalten, wer von den weitverzweigten Nachgeborenen dem Stamm Burckhardt Bardilis zuzurechnen sei, denn, wie in Altwürttemberg üblich, hatte der Kanzler Andreas Burckhardt 1647 in einem Testament eine ansehnliche Summe aus seinem Vermögen in eine Familienstiftung eingebracht, die den männlichen Nachkommen seiner Schwester, Regina Bardili, als Beihilfe zum Studium zugute kommen sollte. In weit über hundert solcher Stiftungen haben viele Württemberger, die nach dem Bestehen des Landexamens, gefördert durch die Klosterschulen und nach einem kostenlosen Studium im Stift in Tübingen, zu Amt und Würden und damit zu Vermögen gekommen waren, so einen Dank für die genossenen Vergünstigungen abgestattet. Wer freilich ein solches Familienstipendium für sich in Anspruch nehmen wollte, musste seine Verwandtschaft mit dem Stifter nachweisen. Seine Kinder und Kindeskinder, seine Eltern und Geschwister wurden deshalb immer sorgfältig aufgezeichnet. Welch eine Fundgrube für die Genealogen von heute!

    Kinder:
    1. Maria Magdalena BARDILI wurde geboren am 05 Jan 1626 in Tübingen,,,,,; gestorben zwischen 1627 und 1630 in Tübingen,,,,,.
    2. Prof. Dr. med. Georg Conrad BARDILI wurde geboren am 26 Jan 1627 in Tübingen,,,,,; gestorben am 28 Dez 1697 in Tübingen,,,,,.
    3. Christine BARDILI wurde geboren am 22 Mrz 1628 in Tübingen,,,,,; gestorben am 09 Okt 1685 in Tübingen,,,,,.
    4. Professor jur. Burkardt BARDILI wurde geboren am 12 Okt 1629 in Tübingen,,,,,; gestorben am 10 Apr 1692 in Tübingen,,,,,.
    5. Maria Magdalena BARDILI wurde geboren am 16 Dez 1630 in Tübingen,,,,,; gestorben am 10 Mai 1702 in Brenz (Brenz),,,,,.
    6. Prälat Johann Joachim BARDILI wurde geboren am 18 Nov 1633 in Tübingen,,,,,; gestorben am 27 Apr 1705 in Blaubeuren,,,,,.
    7. Sibylla Agnes BARDILI wurde geboren am 15 Mai 1635 in Tübingen,,,,,; gestorben am 19 Mai 1651.
    8. Regina BARDILI wurde geboren am 06 Aug 1636 in Tübingen,,,,,; gestorben am 05 Sep 1638 in Tübingen,,,,,.
    9. Deodata BARDILI wurde geboren am 19 Okt 1637 in Tübingen,,,,,; gestorben am 31 Mrz 1638 in Tübingen,,,,,.
    10. Oberrat Andreas BARDILI wurde geboren am 21 Okt 1639 in Tübingen,,,,,; gestorben am 28 Jul 1700 in Stuttgart,,,,,.
    11. 6. Dr. med. Karl BARDILI wurde geboren am 27 Jan 1641 in Tübingen,,,,,; gestorben am 12 Jul 1711 in Göppingen,,,,,.

  7. 14.  Johann Wendel KURRER (Sohn von Johann Wendel KURRER und Anna PEELER); gestorben in Mai 1655 in Pfullingen,,,,,.

    Notizen:

    Fikler Stip. § 136; Faber 3 § 244; Kommerell § 11; DGB 41, 307;

    Johann heiratete Anne Marie KOMMERELL [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 15.  Anne Marie KOMMERELL (Tochter von Anastasius KOMMERELL und Maria KIENLIN).

    Notizen:

    nach Andern war sie aber eine Tochter des Friedrich Kommerell, Gerichtsverwandten in Tübingen;

    Kinder:
    1. Professor Johann Adam KURRER wurde geboren am 14 Jul 1641 in Reutlingen,,,,,; gestorben am 04 Apr 1692 in Tübingen,,,,,.
    2. 7. Christiane KURRER wurde geboren am 25 Dez 1646 in Reutlingen,,,,,; gestorben am 23 Dez 1691 in Calw,,,,,.