Familienstiftungen Paul Wolfgang Merkel und Werner Zeller
 Unsere Familie

Clemens Wenzeslaus BRENTANO

Clemens Wenzeslaus BRENTANO

männlich 1778 - 1842  (63 Jahre)

Generationen:      Standard    |    Vertikal    |    Kompakt    |    Rahmen    |    Nur Text    |    Ahnenliste    |    Fan Chart    |    Medien    |    PDF

Generation: 1

  1. 1.  Clemens Wenzeslaus BRENTANO wurde geboren am 09 Sep 1778 in Ehrenbreitstein,,,,, (Sohn von Pierre Antoine BRENTANO und Maximiliane Euphrosine VON LA ROCHE); gestorben am 28 Jul 1842 in Aschaffenburg,,,,,; wurde beigesetzt in Aschaffenburg,,,,,.

    Notizen:

    der bedeutende Poet einer Rheinromantik jenseits touristischer Verkitschung;
    Dichter
    Mit seinem Schwager zusammen: Verfasser von "Des Knaben Wunderhorn."
    *9. September 1778 Ehrenbreitstein bei Koblenz +28. Juli 1842 Aschaffenburg (Herzleiden) begraben: Aschaffenburg, Altstadtfriedhof
    Sohn des aus Italien eingewanderten Frankfurter Kaufmanns Peter Anton Brentano und seiner zweiten Frau, Maximiliane von La Roche (Tochter des kurtrierischen Kanzlers Georg von La Roche und dessen Frau Sophie); geboren im Haus der Großeltern. Unglückliche Kindheit: ab dem 6. Lebensjahr im Hause der Tante Luise in Koblenz (zusammen mit der Schwester Sophie); bis 1793 häufig wechselnder Aufenthalt bei Verwandten und in Erziehungsinstituten in Koblenz, Frankfurt, Mannheim, Bonn. Lebenslange Suche nach Einheit und Geborgenheit. Unstetes Leben voller
    Schicksalsschläge. Existenz- und Schaffenswende ab 1817.
    Bilden wohl kann ich manches,_Liederdichten und singen,_Gern auch leiht mir_und meinem Werke_Die empfänglichen Sinne_Mein Liebchen.__Aber Ruhe, Ruhe_Wo wohnt sie_Ach Ruhe, die nimmer_Sich mir gesellt...
    1803 Heirat mit Sophie Mereau (1770-1806); Kinder: Achim Ariel Tyll (*+1804), Joachime Elisabeth (*+1805)
    1807 Heirat mit Auguste Bußmann (1791-1832; 1809 Trennung; 1812 Scheidung)
    Stärkste und vielseitigste Begabung unter den Romantikern; umfangreiches und vielfältiges Werk; Bildlichkeit und Musikalität der lyr. Sprache; eigentlicher Publikumserfolg waren die in alle europäischen Sprachen übersetzten Erbauungsschriften, die zu katholischen Volksbüchern wurden
    (Einfluss auf Adam Mickiewicz und Paul Claudel); deshalb einseitiges Brentano-Bild im 19. Jh. Heute ist der hohe literarische Rang des Werkes und seine Ausstrahlung auf Büchner, Heine, Mörike, den Expressionismus und die französische Lyrik von Baudelaire bis Apollinaire anerkannt.

    wichtige Lebensdaten:
    1785 Geburt der Schwester Bettina
    1787 im Pensionat eines ehemaligen Jesuiten in Heidelberg
    1787-90 Herbst: Rückkehr nach Koblenz; Besuch des Jesuitengymnasiums (zusammen mit Joseph Görres)
    1791-93 im Mannheimer Philanthropin (christl. Erziehungsinstitut)
    1793 Nov.: Tod der Mutter; Dez.: Studium der Bergwissenschaften in Bonn
    1794 (gegen seinen Willen) Kaufmannslehrling im väterlichen Kontor in Frankfurt
    1796 Kaufmannslehre in Langensalza bei einem Geschäftsfreund des Vaters; anschließend wieder im Kontor des Vaters
    1797 Tod des Vaters; Fortsetzung des Studiums der Berg- und Kameralwissenschaft an der Universität Halle
    1798 Student der Medizin in Jena; im Kreis der Frühromantiker (Brüder Schlegel, Tieck); Kontakte zu Wieland, Herder, Goethe; Bekanntschaft mit Sophie Mereau
    1799 Mai: Bekanntschaft mit Minna Reichenbach; Juli: mit Sophie Mereau Besuch bei der Großmutter Sophie von La Roche und der Schwester Sophie; Aug.: Beginn der Freundschaft mit Friedrich Karl von Savigny; Dez.: wieder in Jena
    1800 Juni: Reise nach Leipzig und Altenburg; Aug.: Zerwürfnis mit Sophie Mereau; Sept.: Tod der Lieblingsschwester Sophie (bei Wieland in Oßmannstedt)
    1801 Übersiedlung nach Marburg zu Savigny; Mai: Studium der Philosophie in Göttingen; Juni: Freundschaft mit Achim von Arnim; Juli: Scheidung Sophie Mereaus; Okt.: Rheinreise mit Savigny
    1802 Rheinreise mit Arnim; Reisen nach Marburg, Frankfurt, Koblenz, Düsseldorf
    1803 Versöhnung mit Sophie Mereau in Weimar; Heirat in Marburg
    1804 Übersiedlung nach Heidelberg; Okt.: Besuch bei Arnim in Berlin; gemeinsamer Besuch bei Tieck in Ziebingen
    1805 April: Frankfurt/M.; Mai: Arnim kommt nach Heidelberg
    1806 Sept.: Frankfurt/M.; Okt.: Sophie Brentano stirbt bei einer Totgeburt in Heidelberg
    1807 Mai-Juni: Reise nach Holland; Juli: Liaison mit der sechzehnjährigen Auguste Bußmann; Aug.: Entführung Augustes; Heirat und unglückliche Ehe; Okt.: Reise nach Giebichenstein, Treffen mit Arnim; Nov.: mit Arnim Reise nach Weimar, Treffen mit Goethe; dann mit Arnim in Kassel
    1808 April: gemeinsame Wohnung mit Arnim in Heidelberg; Redakteur der "Zeitung für Einsiedler" (bis Aug.); Reise zu Savigny nach Landshut
    1809 Feb.: Auseinandersetzungen mit Auguste, Trennung: Reise nach München; März: Rückkehr nach Landshut; Juli: über Nürnberg, Jena, Weimar, Giebichenstein nach Berlin
    1809-11 im Kreise der Berliner Romantiker
    1811 Jan.: Gründung der Christlich deutschen Tischgesellschaft (mit Arnim, Kleist, A. Müller, Chamisso, Fouqué); März: Arnim heiratet Brentanos Schwester Bettina; Juli: Aufenthalt auf dem Familiengut Bukowan (Böhmen) und in Prag (bis 1813); Liebe zur Prager Schauspielerin Auguste
    Brede; Okt.: Freundschaft mit Karl August Varnhagen
    1812 Scheidung von Auguste; April: Bruch mit Varnhagen; Aug.: Reise nach Teplitz; Treffen mit Arnim, Bettina, Schwester Gunda und Savigny (seit 1804 mit Gunda verheiratet)
    1813-14 Wien; Theaterkritiken
    1814 Sept.: bei Arnim in Wiepersdorf; Nov.: Rückkehr nach Berlin
    1815 schwere Existenzkrise
    1816 Jan.: Gründung der Maikäferei (polit.-liter. Abendgesellschaft); Mai-Juni: mit Wilhelm Grimm bei Arnim in Wiepersdorf; Okt.: Bekanntschaft mit Luise Hensel; Dez.: vergebliche Werbung (Hensel-Lyrik)
    1817 "Generalbeichte": Rückwendung zur katholischen Kirche; Abwendung von seiner früherer Dichtung ; Dez.: Brentanos Bruder Christian berichtet von seinem Aufenthalt bei der stigmatisierten ehemaligen Nonne Anna Katharina Emmerick in Dülmen
    1818-24 ab Sept. 1818: Dülmen. Aufzeichnung der Visionen der stigmatisierten Nonne Anna Katharina Emmerick; Arnim (1820) und Luise Hensel (1821, 1822) zu Besuch in Dülmen
    1819-21 Brentanos Bruder Christian in Dülmen
    1824 Feb.: Tod A. K. Emmericks; danach unruhiges Wanderleben: Bocholt (bei Johann Christian von Bostel), Bonn, Wiesbaden, Frankfurt, Koblenz
    1825 Übersiedlung nach Koblenz zu dem Fabrikanten Hermann Joseph Dietz; Herbst: Straßburg, Schweiz
    1827 März: mit Dietz nach Paris und Lothringen, um den Orden der Barmherzigen Schwestern kennenzulernen; Aug.-Sept.: Reisen nach Mainz, Koblenz, Köln, Bocholt, Düsseldorf, Bonn
    1828 Aug.-Dez.: Reise nach Luzern (Treffen mit dem Bruder Christian)
    1829 Übersiedlung nach Frankfurt
    1831 Tod des Freundes Arnim in Wiepersdorf
    1832 Selbstmord Auguste Bußmanns; Okt.: Übersiedlung nach Regensburg
    1833 Sept.: Umzug nach München. Liebe zur Malerin Emilie Linder (Linder-Lyrik)
    1839 Reise nach Regensburg
    1841 mit Justinus Kerner Fahrt nach Augsburg; Aug.-Nov.: bei Christian in Aschaffenburg und in Frankfurt
    1842 schwere Erkrankung; Juli: Christian bringt den Todkranken nach Aschaffenburg; Tod im Hause des Bruders
    Werke:_(e = entstanden; a = Uraufführung)
    Lyrik
    1805 Des Knaben Wunderhorn Bd. 1 (Slg. von Gedichten und Liedern; herausg. zusammen mit Achim von Arnim)
    1808 Des Knaben Wunderhorn Bd.2 und Bd. 3
    1830 Das Mosel-Eisgangs-Lied
    1841 Legende von der heiligen Marina
    1852 Gedichte (im Rahmen der Gesammelten Schriften)
    1852 (1803-12 e) Romanzen vom Rosenkranz (Zyklus; unvollendet)
    Erzählungen
    1807 Entweder wunderbare Geschichte von BOGS, dem Uhrmacher (zus. mit Joseph Görres)
    1809 Der Goldfaden. Eine schöne alte Geschichte wieder herausgegeben
    1815 Die Schachtel mit der Friedenspuppe
    1817 Die drei Nüsse
    1817 (1811 e) Die mehreren Wehmüller und ungarische Nationalgesichter
    1817 Geschichte vom braven Kasperl und dem schönen Annerl
    1818 Aus der Chronika eines fahrenden Schülers (Frgm.)
    1837 Das Märchen von Gockel, Hinkel und Gackeleia
    1846/47 (ab 1808 e) Die Märchen des Clemens Brentano (2 Bde.; Bd. 1: Rheinmärchen [Teile unautorisiert 1826/27]; Bd.2: Italienische Märchen)
    Romane
    1801-02 (ab 1798 e) Godwi oder Das steinerne Bild der Mutter (2 Bde.)
    1949 (1811 e) Der schiffbrüchige Galeerensklave vom toten Meer (unvollendet)
    Dramen
    1800 Gustav Wasa (= Satiren und poetische Spiele von Maria. Erstes Bändchen; Kotzebue-Satire)
    1803 (a Düsseldorf; 1802 e) Die lustigen Musikanten (Singspiel)
    1803 (1801 e; 1814 a Wien) Ponce de Leon (Lustspiel; a u.d.T. Valeria oder Vaterlist)
    1814 Die Gründung Prags (hist.-romant. Drama)
    1817 (1813 e) Victoria und ihre Geschwister mit fliegenden Fahnen und brennender Lunte (patriotisches Festspiel)
    1841 (1813 e) Am Rhein! Am Rhein! (patriotisches Drama)
    1912 Aloys und Imelde (Trauerspiel)
    sonstige Prosa
    1811 Der Philister vor, in und nach der Geschichte. Aufgestellt, begleitet und bespiegelt aus göttlichen und weltlichen Schriften und eigenen Beobachtungen (Satire)
    1831 Die Barmherzigen Schwestern in Bezug auf Armen- und Krankenpflege
    Erbauungsliteratur
    1833 Das bittere Leiden unseres Herrn Jesu Christi. Nach den Betrachtungen der gottseligen Anna Katharina Emmerich, Augustinerin des Klosters Agnetenberg zu Dülmen nebst dem Lebensumriß dieser Begnadigten (anonym)
    1852 (ab 1840 e) Leben der heiligen Jungfrau Maria. Nach den Betrachtungen der gottseligen Anna Katharina Emmerich, Augustinerin des Klosters Agnetenberg zu Dülmen. Aufgeschrieben von Clemens Brentano
    1858-60 Das Leben unseres Herrn und Heilandes Jesu Christi (3 Bde.)
    Brentano als Herausgeber
    1817 Friedrich Spee: Trutz Nachtigall. Ein geistlich poetisches Lustwäldlein. Wörtlich treue Ausgabe vermehrt mit den Liedern aus dem güldenen Tugendbuch desselben Dichters (gemeinsam mit Luise Hensel)
    1829 Friedrich Spee´s goldenes Tugendbuch (Bearbeitung zusammen mit Anna von Hertling)
    Gesamtausgaben
    1852-55 Gesammelte Schriften, hg. v. Christian Brentano, Frankfurt/M. (9 Bde.)
    1963-68 Werke, hg. v. Wolfgang Frühwald u. Friedhelm Kemp, München (4 Bde.)
    1975ff. Sämtliche Werke und Briefe, hg. v. Jürgen Behrens, Konrad Feilchenfeldt, Wolfgang Frühwald, Christoph Perels u. Hartwig Schultz, Stuttgart u.a. (36 Bde.)

    Familie/Ehepartner: Gesperrt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Clemens heiratete Sophie Mereau SCHUBART am 29 Aug 1803 in Marburg,,,,,. Sophie wurde geboren in 27 Mrz 1761 1770 in Altenburg,,,,,; gestorben am 31 Okt 1806 in Heidelberg,,,,,. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Erich W. Reuschle mailt 5/2011 Konrad Schmid Chronik: Clemens heiratete Sophie Mereau Schubart am 29. Oktober 1803 in Marburg (1). Sophie wurde am 27. März 1761 in Altenburg geboren. Sie starb am 31. Oktober 1806 in Heidelberg. 1. Ehe mit F.J.K. Mereau. Im Kindbett gestorben.

    Kinder:
    1. Achim Ariel Tyll BRENTANO wurde geboren in 1804.
    2. Joachime Elisabeth BRENTANO wurde geboren in 1805.

    Clemens heiratete Magdalena Margarete Auguste BUSSMANN am 21 Aug 1807 in Kassel,,,,,, und geschieden in 1812. Magdalena wurde geboren am 01 Jan 1791 in Frankfurt,,,,,; gestorben am 17 Apr 1832 in Frankfurt,,,,,. [Familienblatt] [Familientafel]


Generation: 2

  1. 2.  Pierre Antoine BRENTANO wurde geboren am 19 Sep 1735 in Tremezzo,,,Italien,,; gestorben in 1797 in Frankfurt,,,,,.

    Notizen:

    Die Brentanos ....
    ... dürfen ihren Ursprung auf ein italienisches Adelsgeschlecht zurückführen, das im Weinbaugebiet um den Comer See beheimatet war. "Brenta" ist dort die Bezeichnung für eine Weinbutte, deren Abbild ins Familienwappen der "nobiles de Brenta, dicti di Brentanis" eingefügt worden ist; ähnliche Exemplare finden noch heute Verwendung, um bei der Ernte hier wie in Italien die Trauben rücklings aus den Weinbergen zu tragen.
    _Kaufmann. Inhaber eines Spezereigrosshandels in Frankfurt, Kurtrierischer Geheimer Rat und bei der Freien Reichsstadt akkredierter Resident.
    Die Linie der Brentano di Tremezzo ließ sich Ende des 17. Jahrhunderts in Frankfurt nieder. Don Domenico gründete in der Messestadt eine rasch aufblühende Filiale des Mailänder Handelshauses. Der noch in Tremezzo geborene Enkel Pietro Antonio erwarb schließlich das Frankfurter Bürgerrecht
    und damit die deutschen Vornamen Peter und Anton.
    _Das einstige Sommerhaus in Winkel bewohnen die Brentanos als direkte männliche Nachkommen des ersten Eigentümers Franz Brentano und bewirtschaften selbst das zugehörige Weingut. Franz war der zweitälteste Sohn Peter Antons, dem in drei Ehen zwanzig Kinder geboren wurden, und gewann nach des Vater Tod die Stelle einer väterlichen Vertrauensperson für die zahlreichen Geschwister. Auch geschäftlich blieb der Senator und Schöffe der Stadt Frankfurt Haupt der Familie, seinem ausgeprägten Kunstsinn verdankten die genialischen Geschwister Bettina und Clemens verständnisvolle Förderung. Darin unterstützte ihn die ebenso den Künsten zugeneigte Gattin Antonia, eine in Wien aufgewachsene geborene Edle von Birkenstock, deren Vorfahren sich in den Rheingau des 16. Jahrhunderts zurückverfolgen lassen. Weitaus häufiger als ihr Bruder Clemens, der bedeutende Poet einer Rheinromantik jenseits touristischer Verkitschung, hat Bettina Brentano, die künftige Gattin Achim von Arnims, das Winkeler Landgut aufgesucht und da "die Nächte am Rhein verschwärmt". Ihre frühe poetische und später durchbrechende politische Leidenschaft, ihr soziales
    Engagement wirkten gemeinsam am Bild einer großen Frauengestalt des vergangenen Jahrhunderts. Die Frankfurter und Rheingauer Jahre sahen sie in der Mitte ihres kunstbeflissenen Freundes- und Verwandtenkreises heranreifen.

    Pierre heiratete Maximiliane Euphrosine VON LA ROCHE am 09 Jan 1774. Maximiliane (Tochter von Georg Michael Frank VON LA ROCHE und Marie Sophie GUTERMANN, von Gutershofen) wurde geboren am 31 Mai 1756 in Mainz,,,,,; gestorben am 19 Nov 1793 in Frankfurt,,,,,. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Maximiliane Euphrosine VON LA ROCHE wurde geboren am 31 Mai 1756 in Mainz,,,,, (Tochter von Georg Michael Frank VON LA ROCHE und Marie Sophie GUTERMANN, von Gutershofen); gestorben am 19 Nov 1793 in Frankfurt,,,,,.

    Notizen:

    1771 Sophie unterhielt in diesen Tagen einen berühmten literarischen Salon, zu deren zahlreichen Besuchern auch Goethe zählte. Dieser hatte ein Auge auf die Tochter Maximiliane geworfen, doch die wurde 1774 mit dem Großkaufmann Peter Anton Brentano verheiratet. Und Goethe schrieb "Die Leiden des jungen Werthers" ( Lottes schwarze Augen entsprechen denen der Maximiliane).
    Schriftstellerin.
    Eine sehr attraktive Frau. Eng mit Goethe befreundet. Die Familie war nicht für eine Bindung, weil der junge Dichter nicht wohlhabend war und deshalb wurde eine Vermählung mit dem reichen, etwas älteren und schon frueher verheiratet gewesenen Pierre Antoine Brentano arrangiert. Nach dieser Enttäuschung schrieb Goethe "Die Leiden des jungen Werther". Sie starb bei der Geburt Ihres 12. Kindes.

    Kinder:
    1. Georg BRENTANO wurde geboren am 15 Aug 1776; gestorben am 22 Feb 1851.
    2. Sophie Marie Therese BRENTANO wurde geboren am 15 Aug 1776 in Ehrenbreitstein,,,,,; gestorben am 19 Sep 1800 in Ossmanstadt,,,,,.
    3. 1. Clemens Wenzeslaus BRENTANO wurde geboren am 09 Sep 1778 in Ehrenbreitstein,,,,,; gestorben am 28 Jul 1842 in Aschaffenburg,,,,,; wurde beigesetzt in Aschaffenburg,,,,,.
    4. Kunigunde (Gunda) BRENTANO wurde geboren am 08 Jul 1780 in Ehrenbreitstein,,,,,; gestorben am 17 Mai 1863 in Berlin,,,,,.
    5. Christian BRENTANO wurde geboren am 24 Jan 1784; gestorben am 27 Okt 1851.
    6. Bettina Catharina Elisabetha Ludowiga Magdalena BRENTANO wurde geboren am 04 Apr 1785 in Frankfurt,,,,,; gestorben am 20 Jan 1859 in Berlin,,,,,.
    7. Anna Elisabeth BRENTANO wurde geboren am 04 Apr 1785 in Frankfurt,,,,,.
    8. Ludovika (Lulu) BRENTANO wurde geboren in 1787; gestorben in 1854.
    9. Magdalena (Meline) BRENTANO wurde geboren in 1788; gestorben in 1861.


Generation: 3

  1. 6.  Georg Michael Frank VON LA ROCHE wurde geboren in 1720 (Sohn von Friedrich Anton Heinrich GRAF VON STADION, zu Warthausen und Anna Catharine DE LA ROCHE); gestorben in 1788 in Offenbach,,,,,.

    Notizen:

    Kurtrierischer Kanzler. Hofkriegsrat und Zollschreiber in Boppard. Er kam als 5 jähriger elternloser Knabe (vermutlich natürlicher Sohn und Sekretär des Grafen Station, Kanzler des Erzbischofs und Kurfürsten von Mainz) ins Haus des Kurmainzischen Grafen Friedrich von Stadion, welcher seinen eigentlichen Namen von Lichtenfels in von La Roche umwandelte. Er wohnte mit seiner jungen Gattin in Warthausen in der Nähe vom Federsee und später in Bönnigheim, Stern-Apotheke und Fratzenhaus.
    Das Geburtshaus des Georg Michael Frank von La Roche am Marktplatz. Soviel verraten wir doch zu ihm und seinen Vor- und Nachfahren: Er stammt aus dem Geschlecht der Francks, sein Vorfahr, ein Wundarzt, errichtete das Haus (dessen Rekonstruktion Sie sehen) mit dem "Zungenblecker" und
    weiteren Fratzenköpfen als Zierkragsteinen. Er selbst, der spätere Kur-Triersche Conferenzrat, (heute wäre er etwa ein Ministerpräsident), genannt von La Roche, heiratete die durch ihre "empfindsamen" Romane damals bekannte Schriftstellerin Sophie geb. Gutermann (die ihrerseits vorher immerhin mit dem damals berühmten Dichter Christoph Martin Wieland verlobt gewesen war).
    In ihre Tochter "Maxe" war schon Goethe verliebt gewesen, ihre Enkel waren die Romantiker Clemens und Bettina von Brentano. Bettina heiratete später Clemens´ Dichterfreund Achim von Arnim und war die "Bettine" Goethes in deren berühmten Briefen. Ja, man kannte sich noch, damals.

    Georg heiratete Marie Sophie GUTERMANN, von Gutershofen in 1753. Marie (Tochter von Dr. med. Georg Friedrich GUTERMANN, von Gutershofen und Regina Barbara VON UNOLD) wurde geboren in 1731 in Kaufbeuren,,,,,; gestorben in 1807. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 7.  Marie Sophie GUTERMANN, von Gutershofen wurde geboren in 1731 in Kaufbeuren,,,,, (Tochter von Dr. med. Georg Friedrich GUTERMANN, von Gutershofen und Regina Barbara VON UNOLD); gestorben in 1807.

    Notizen:

    Schriftstellerin. Verfasserin von: Das Fraeulein von Sternheim. Museum in Bönnigheim.
    Als Sophie von La Roche, "Schwiegertochter" des Grafen Friedrich von Stadion, im August 1770 nach Bönnigheim übersiedelte, war sie 39 Jahre alt.
    Ein abwechslungsreiches und turbulentes Leben hatte sie bisher geführt. Geboren in Kaufbeuren - aufgewachsen in Augsburg, war Sophie La Roche zunächst mit dem italienischen Arzt Bianconi, dann mit ihrem Vetter Christoph Martin Wieland verlobt, bevor sie 1753 Georg Michael La Roche
    heiratete, den vermutlich natürlichen Sohn und Sekretär des Grafen Station, Kanzler des Erzbischofs und Kurfürsten von Mainz. Auf dem Alterssitz von Friedrich von Stadion in Warthausen erlebte sie, nach anstrengendem Hofleben in Mainz, eine Zeit der heiteren Geselligkeit im kleinen Kreis. Anlass für den Umzug nach Bönnigheim - in die zu dieser Zeit bereits Württembergische Stadt - waren Auseinandersetzungen mit Conrad von Stadion, dem Sohn von Friedrich. Dieser war ein Jahr zuvor gestorben. Die beiden Töchter Sophies, Maximiliane und Louise, wurden auf Drängen des Grafen in einem Straßburger Kloster erzogen. Den Sohn Fritz gab sie dem Dichter Wieland zur Erziehung nach Erfurt. Hier war Wieland als Professor tätig. Sophie von La Roche konnte sich an das ruhige Leben in Bönnigheim kaum gewöhnen. Das gesellschaftliche Leben in Warthausen, dem früheren Wohnort, fehlte. Neue Freunde fand sie kaum. Einziger verständnisvoller Freund war Johann Jakob Brechter (1734-1772), Pfarrer im drei Stunden entfernten Schwaigern bei Heilbronn, Verfasser von Schriften mit erzieherischem Charakter. Dieser ermunterte Sophie La Roche ihren bereits zum Zeitvertreib in Warthausen 1766 begonnen Roman weiterzuschreiben und so dem Kummer Herr zu werden. Begleitet durch Wieland, mit dem sie einen regen Briefwechsel unterhielt, vollendete sie den Roman. Der erste von einer Frau verfasste Roman Deutschlands war entstanden: "Das Fräulein von Sternheim". Der erste Teil wurde im Juni, der zweite Teil im September/Oktober 1771 veröffentlicht. Das Buch war zur damaligen Zeit so etwas wie ein
    Bestseller. Es wurde mehrfach nachgedruckt. Aber veröffentlicht wurde es nicht unter den Namen La Roche, sondern anonym unter dem Dichter und Herausgeber Wieland. Es wäre zur damaligen Zeit undenkbar gewesen, eine Frau als Autorin zu nennen. Trotzdem wurde Sophie von La Roche
    hierdurch über Nacht berühmt. Goethe rezensierte: "Die Herren irren sich, wenn sie glauben, sie beurtheilen ein Buch - es ist eine Menschenseele." Das Werk, entstanden in der Sturm- und Drangzeit, wurde übersetzt ins Holländische, Russische, Englische und Französische. Sophie von La Roche wurde als Heldin - als "die Sternheim" - verehrt. Man sah in ihr das "ganze Ideal von Frauenzimmer" (Caroline Flachsland).
    Noch 1771 erhielt La Roche eine Anstellung als Staatsrat beim Erzbischof und Kurfürsten von Trier und begann eine Karriere, die ihn rasch zum Kanzler
    aufsteigen ließ. Sophie unterhielt in diesen Tagen einen berühmten literarischen Salon, zu deren zahlreichen Besuchern auch Goethe zählte. Dieser hatte ein Auge auf die Tochter Maximiliane geworfen, doch die wurde 1774 mit dem Großkaufmann Peter Anton Brentano verheiratet. Und Goethe schrieb "Die Leiden des jungen Werthers" ( Lottes schwarze Augen entsprechen denen der Maximiliane). Ihr Ehegatte, Georg Michael von La Roche, hatte als Amtmann 2 Jahre lang die Pfandherrschaft von Bönnigheim verwaltet. 1771 veröffentlichte er anonym seine kritischen "Briefe über das Mönchswesen". Ein Anderer setzte sein Werk dann in noch schärferer Weise fort. Als La Roches Beziehung zum Buch herauskam, verlor er 1780 sein Amt und seine Würden - Sophie La Roche wurde Berufsschriftstellerin. Es folgten viele Veröffentlichungen: Reisebeschreibungen, Erzählungen, auch eine Zeitschrift für Mädchen ("Pomona für Teutschlands Töchter"), die erzieherischen Zwecken dienen sollte. Der Erfolg des ersten Buches wurde jedoch nie mehr erreicht. Besonderen Ruhm konnte sie damit zwar nicht mehr machen, reichte es jedoch aus, um die Familie in den herrschenden familiären Notzeiten über Wasser zu halten. Nach dem Tod ihres Gatten im Jahr 1788 kümmerte sich Sophie La Roche um ihre Enkel Clemens und Bettina Brentano, deren Mutter Maximiliane früh starb. Als Großmutter des berühmten romantischen Geschwisterpaars lebte sie bis 1807 in ihrer "Grillenhütte" in Offenbach. Mit ihrem - für die damalige Zeit sehr langem - Leben (Sophie von La Roche wurde 76 Jahre) hat sie Geschichte geschrieben. Nicht nur Ihr Roman und die zahlreichen anderen Veröffentlichungen machen sie für die Literaturgeschichte unsterblich.
    Über Sophie La Roche schrieb Goethe im 13. Buch von Dichtung und Wahrheit: "Sie war eine wunderbarste Frau, und ich wüßte ihr keine andre zu vergleichen. Schlank und zart gebaut, eher groß als klein, hatte sie bis in ihre höcheren Jahre eine gewisse Eleganz zu erhalten gewußt, die zwischen dem Benehmen einer Edeldame und einer würdigen bürgerlichen Frau gar anmutig schwebte".

    Kinder:
    1. Louise VON LA ROCHE
    2. Fritz VON LA ROCHE
    3. 3. Maximiliane Euphrosine VON LA ROCHE wurde geboren am 31 Mai 1756 in Mainz,,,,,; gestorben am 19 Nov 1793 in Frankfurt,,,,,.


Generation: 4

  1. 12.  Friedrich Anton Heinrich GRAF VON STADION, zu Warthausen

    Friedrich heiratete Anna Catharine DE LA ROCHE. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 13.  Anna Catharine DE LA ROCHE
    Kinder:
    1. 6. Georg Michael Frank VON LA ROCHE wurde geboren in 1720; gestorben in 1788 in Offenbach,,,,,.

  3. 14.  Dr. med. Georg Friedrich GUTERMANN, von Gutershofen wurde geboren in 1705 (Sohn von Johann Adam GUTERMANN, von Gutershofen und Marie Jacqueline (Jakobine) RAU); gestorben in 1784.

    Notizen:

    Dr. med. Georg Friedrich Gutermann Edler von Gutershofen. Angestellt beim Fuersbischof von Augsburg.
    13 Kinder.

    Georg heiratete Regina Barbara VON UNOLD. Regina wurde geboren in 1711; gestorben in 1748. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 15.  Regina Barbara VON UNOLD wurde geboren in 1711; gestorben in 1748.
    Kinder:
    1. Katharine Christina GUTERMANN, von Gutershofen
    2. 7. Marie Sophie GUTERMANN, von Gutershofen wurde geboren in 1731 in Kaufbeuren,,,,,; gestorben in 1807.