Erpo HOLLAND

Notizen:

Allgemeine Notizen: Erpo führt seinen Namen vom Schulzenhof Holland in Gröblingen. Ratsherr und Kirchenprovisor in Warendorf, am Dreikönigstag 1533 durch Wahl im Amt bestätigt. Er bricht 1533 - begeistert von der neuen evangelischen Lehre durch die Predigten Hermann Regewards - in die vor der Stadt Warendorf gelegene St. Anna-Kapelle ein und beraubt sie allen Zierrates. Im Januar 1534 erhält er in der Ratswahl das Amt des Senators. An die Spitze der Wiedertäuferbewegung getreten, beherbergt er ab dem 14.10.1534 Johann Klopris in seinem Haus, wo dieser in den darauffolgenden Tagen mehr als 50 Personen wiedertauft. Das Verzeichnis dieser Täuflinge versteckt Erpo Holland in seinem Schlafzimmer „bei seinem Handtuch.“ Durch seinen Einfluß im Stadtrat werden die Prediger als rechtschaffen anerkannt und erhalten die Möglichkeit öffentlich zu predigen. Sie unterstehen dem äußersten Schutz des Rates. Erpo Holland wird im Rahmen der Niederschlagung der Bewegung unmittelbar nach Übergabe der Stadt an den Bischof als einer der Rädelsführer gefangengenommen und verbringt seine Haft in Sassenberg. Er bekennt während des Verhörs am 23.10.1534 die gegen ihn erhobenen Vorwürfe, er sei nicht nur der erste gewesen, der sich von Klopris hat wiedertaufen lassen, sondern er habe darüberhinaus die Prediger in sein Haus aufgenommen und ihnen erlaubt, daß noch viele andere Personen bei ihm getauft worden seien. (Niesert Urkundensammlung Bd. 1, S. 57 ff.). Als bekennender Wiedertäufer wird Erpo Holland gemeinsam mit zwei weiteren Bürgern nach Warendorf gebracht. Nach der feierlichen Urteilsverkündung werden sie auf dem öffentlichen Gerichtstag als Aufrührer zusammen mit vier der münsterischen Apostel am 24.10.1534 auf dem Blutgerüst, welches auf dem Markt eiligst errichtet worden ist, öffentlich hingerichtet. Geköpft wird Erpo Hollands Leichnam auf dem Kirchhof in Warendorf begraben.

Familie/Ehepartner: Gesperrt. [Familienblatt] [Familientafel]

1. Heinrich HOLLAND

Notizen:

Allgemeine Notizen: Heinrich lebt 1504 in Warendorf. (Kindlinger, Manuskripte Bd. 24, S. 44). Wahrscheinlich Vater des Erpo Holland.